Donnerstag, 21. November 2024

Multikulti und der Zerfall Roms – Deutschland muss deutsch bleiben

Ein Gastbeitrag von Peter Helmes (Conservo)

Die Auflösung der alten Werte war der Untergang des Römischen Reiches – oder: Von den Römern lernen, heißt „Finger weg von Multikulti“

Auf dem Höhepunkt der Macht reichte Roms Einfluss von Britannien bis nach Nordafrika, von Spanien bis nach Syrien. Das römische Imperium verfügte über eine gut funktionierende Verwaltung und ein straff geführtes Heer. Rom galt als Inbegriff der Zivilisation und feinen Lebensart.

Selbst bis in die tiefste Provinz profitierten seine Bewohner von ausgebauten Straßen und florierendem Fernhandel; sie genossen Wein zu ausgewählten Speisen, wohnten zum Teil in Steinhäusern mit Fußbodenheizung, errichteten Basiliken, Foren, öffentliche Bäder, Aquädukte und Theater. Doch während Ostrom erst 1453 mit der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II. unterging, erlebte Westrom seit dem 3. Jahrhundert eine Jahrhunderte dauernde Krise, die in die Welt des europäischen Mittelalters mündete.

Ursachen des Untergangs

Welche Ursachen steckten hinter dem Untergang dieser westlichen Großmacht?Welchen Anteil hatten Bürgerkriege, Völkerwanderung oder die Barbarisierung der spätrömischen Armee? Warum gingen mit dem Untergang Roms auch zivilisatorische Errungenschaften verloren?

Der Prozeß des Untergangs ist demnach ein schleichender und setzt hierzulande östlich des Rheines rund 200 Jahre früher ein als im westlichen Rheinland.

Nicht nur die Diskussion, wann das Römische Reich untergegangen ist, sondern auch welche Faktoren zum Untergang des Imperiums geführt haben, hält bis heute an.

Historiker aller Glaubensrichtungen kriegen leuchtende Augen, wenn vom „Imperium Romanum“ gesprochen wird. Das „Römische Reich“ – der absolute Inbegriff von Macht, Gesetzesordnung, Bürgerrechte, Sklavenhaltung, Eroberung und Weltherrschaft.

Derlei Etiketten gibt es sonderzahl – und sie sind alle zutreffend. Das Römische Reich war ein Schmelztiegel von Völkern und Kulturen, war Ideenschmiede für Staats- und Völkerrecht und Toleranzbeispiel für das Zusammenleben fremder Völker. Eines aber war Rom in seiner Blütezeit nie: eine Multikulti-Gesellschaft. Als Rom doch multikulturell wurde, war es aus.

Als Rom begann, sich unter Aufgabe der eigenen Identität multikulturell aufzustellen, war das Ende besiegelt. Und hic et nunc haben wir ein klassisches Lehrbeispiel dafür, was eine Nation darf, um bestehenzubleiben – und was sie nicht darf, um das eigene Ende zu verhindern.

Unterschiede zwischen „Römern“ und „Zugereisten“

Was viele nicht wissen: Rom war ein offenes Reich, hier war jeder willkommen, der die Gesetze beachtete. Es bestand aber ein großer Unterschied zwischen römischen Bürgern und „Zugereisten“. Nur römische Bürger durften alle Rechte (und Pflichten) genießen, so auch das Wahlrecht. „Zugereisten“ waren viele Rechte verwehrt. Die Zugereisten genossen Gastrecht, die Einheimischen Bürgerrechte. Damit hielt sich Rom staatlich und kulturell frei von „Unterwanderung“ oder Assimilierung.

Im Frühjahr 376 n. Chr. erschien am römischen Kaiserhof im syrischen Antiochia eine Gesandtschaft der Westgoten aus der Provinz Moesia nahe der Donaumündung. Die Germanen berichteten, aus Innerasien sei ein wildes Reitervolk, die Hunnen, erschienen, habe die Ostgoten nördlich des Schwarzen Meeres besiegt und den Westgoten ein gleiches Schicksal angedroht. Diese seien geflohen, stünden jetzt am Nordufer der Donau und bäten als friedliche Flüchtlinge um Aufnahme ins Reich.

Im Kronrat wurden Bedenken laut, aber die Fürsprecher setzten sich durch. Das Reich konnte Zuwanderer als Siedler, Steuerzahler und Söldner brauchen, und zudem habe der Kaiser die Pflicht, in christlicher Nächstenliebe nicht nur an das Wohl der Römer zu denken, sondern für alle Hilfsbedürftigen Sorge zu tragen. Die Genehmigung wurde erteilt, die Grenze geöffnet, und die Goten kamen. Der römische Statthalter suchte die Ankömmlinge zu zählen, aber die Aktion geriet außer Kontrolle. Tag für Tag pendelten die Fähren über den Fluss, der Zeitgenosse Ammianus Marcellinus schreibt: zahllos wie die Funken des Ätnas.

„4-7-6, in Rom ist alles ex“

Dieser Merksatz meines alten Geschichts- und Lateinlehrers sollte uns vor Augen halten, wie kulturelle Vermischung – neudeutsch „Multikulti“ – zum Niedergang eines Volkes, einer gesamten Kultur, beitragen kann.

So ist der Untergang des Römischen Reiches im Westen ein viel diskutiertes Thema der Altertumswissenschaft. (Das oströmische/byzantinische Reich überdauerte den Zusammenbruch des weströmischen Kaisertums. Es ging erst 1453 mit der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II., bei welcher der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI. den Tod fand, zu Ende.)

Zunehmende Dekadenz

Es geht um die Gründe für den allmählichen Niedergang des weströmischen Reiches, das mit der Absetzung des weströmischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahr 476 (bzw. mit dem Tod des letzten von Ostrom anerkannten Kaisers Julius Nepos im Jahr 480) endete, wobei höchst unterschiedliche Theorien entworfen wurden und werden. Zentral ist hierbei vor allem die Frage, ob primär innere Faktoren (z. B. strukturelle Probleme, angebliche Dekadenz, religiöse und soziale Umbrüche, Bürgerkriege) oder der Druck durch äußere Angreifer (GermanenHunnenPerser) für die Entwicklung verantwortlich zu machen sind.

Ab dem 4. Jahrhundert wurde es Fremden erleichtert, römischer Staatsbürger zu werden.

Die Vermischung begann – der Verfall alter Sitten war die Folge. Der alte römische „Geist“ geriet zunehmend unter die Räder. (West-)Rom ist nicht durch äußere Einwirkungen, sondern viel mehr wegen innerer Schwäche untergegangen.

Die vor allem in der älteren Forschung sowie in populärwissenschaftlichenPublikationen weit verbreitete Ansicht über die wachsende Dekadenz des römischen Reiches,

etwa ab dem 3. Jahrhundert, geht davon aus,

daß das Römische Reich spätestens seit dem 3. Jahrhundert

einem (auch moralischen) Verfallsprozess ausgesetzt gewesen sei;

Macht und Wohlstand hätten langfristig zu einem Werteverfall geführt,

der die ökonomische und militärische Stärke des Imperiums schleichend schwinden ließ.

Am Ende des 4. Jahrhunderts wurden neue Völkerwanderungen immer unkontrollierbarer. 376 baten die Westgoten an der unteren Donau um die Aufnahme ins Römische Reich, weil sie von den wandernden Hunnen gejagt wurden. Rom machte Zugeständnisse, um die Grenzen einigermaßen zu sichern. Dies führte aber zum langfristigen Zerfall des Reiches. Am Balkan fielen Hunnen und Markomannen ein. 406 nahmen Vandalen Gallien und Spanien ein. 459 besetzten die Franken Köln. Die Barbareneinfälle erbrachten 476 schließlich den Untergang des weströmischen Reiches. (Das Oströmische Reich, seit 395 vom Westen geteilt, konnte die Angriffe abwehren und blieb unter dem Namen Byzanz bis in 15. Jahrhundert bestehen.)

Den Abstieg beschleunigt: Römisches Heer mit Söldnern

Interessanter Weise bestand das Römische Heer beispielsweise schon lange nicht mehr nur aus einzelnen Bürgern Roms, sondern auch immer mehr aus barbarischen Söldnern. Hinzu kommt, dass in Anbetracht der riesigen Bedrohung die gesamte Stärke der Römischen Armee nicht mehr ausreichte um an den diversen Fronten erfolgreich Krieg führen zu können. Des Weiteren gab auch zahlreiche „innen-politische“ Probleme. Immer häufiger zeigte sich, dass die Römische Verwaltung mit den Jahren nur noch wenig effizient arbeitete. Auch ging es der Wirtschaft immer schlechter und die finanzielle Potenz des riesigen Römischen Reiches wurde immer schwächer.

Das Römische Reich fiel Invasionen unterschiedlicher Stämme zum Opfer.

Diese bildeten auf ehemals römischem Gebiet neue eigene Reiche. Rom beschränkte sich nur noch auf Italien, die Armee war auseinandergebrochen. In Spanien bildeten die Westgoten ein neues Reich. Frankenkönig Chlodwig unterwarf die Alemannen am Oberrhein und gewann das obere und mittlere Gallien. Daraus entstand schließlich das Fränkische Reich. Mit dem Untergang des Römischen Reiches gilt die Epoche der Antike um das Jahr 500 als beendet.

Der „innere Zerfall“ – der Verfall der Sitten z. B. – ist am Ende Roms zumindest prominent beteiligt gewesen. Die Vorstellung, große Reiche würden – wie Lebewesen – regelhaft einen Zyklus von Aufstieg, Blüte und Verfall durchleben, wurde bereits in der Antike formuliert, etwa von Herodot und Xenophon in Bezug auf Persien, von Sallust und Ovid (Abfolge der Zeitalter: vom goldenen zum eisernen in Bezug auf die Römische Republik. Sie hat im abendländischen Denken bis heute tiefe Spuren hinterlassen. Es lag daher nahe, auch das Ende des Weströmischen Reiches nach diesem einfachen Muster zu deuten. So sah auch Oswald Spengler in seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes einen zyklischen Verlauf als Grundprinzip der Weltgeschichte: Auf den Aufstieg eines Großreiches folge der Niedergang. Arnold Joseph Toynbee sah ein Versagen der moralischen Instanzen, aber auch den Zufall, der eine Rolle spielte.

Uns fehlt heute eine weitsichtige Politik mit Augenmaß, die die langfristigen Folgen von Einwanderung beachtet. Die Spannung zwischen armen und reichen Völkern ist uralt. Die Angst der Europäer vor den armen Völkern des Südens ist auch alt. Mit dem Ende einer Kultur dauert es allerdings doch etwas – im Fall Roms etwa 500 Jahre. (siehe auch Wikipedia)

Was sollte man der Bundeskanzlerin als heute raten?

Wir müssen den Zustrom begrenzen. Das weiß im Grunde auch jeder. Dazu muß man Härten in Kauf nehmen. Denn es muss sich erst herumsprechen, daß es sich nicht lohnt, nach Deutschland zu kommen. Wir dürfen unsere Souveränität nicht aufgeben. Frau Merkel darf nicht zum Wohle fremder Regierungen und auf Kosten des deutschen Volkes handeln. Ihr Amtseid sieht das Gegenteil vor. Hier schwingt ein moralisches Überheblichkeitsgefühl mit. Man muss sich für das eigene Volk einsetzen – und nicht davonlaufen.

Auszug aus einem Text von Prof. Demandt:

„…Es ist eine alte Frage, weshalb die reiche, hochentwickelte römische Zivilisation dem Druck armer, barbarischer Nachbarn nicht standgehalten hat. Man liest von Dekadenz, von einer im Wohlstand bequem gewordenen Gesellschaft, die das süße Leben des Einzelnen erstrebte, aber den vitalen und aktiven Germanenhorden nichts entgegenzusetzen hatte, als diese, von der Not getrieben, über die Grenze strömten. Überschaubare Zahlen von Zuwanderern ließen sich integrieren. Sobald diese eine kritische Menge überschritten und als eigenständige handlungsfähige Gruppen organisiert waren, verschob sich das Machtgefüge, die alte Ordnung löste sich auf.“

(Professor Dr. Alexander Demandt lehrte Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin.)

Diesen Text lehnte die Zeitschrift „Die politische Meinung“ mit der Begründung ab:

„Gerade auch unter dem Eindruck der Ereignisse zu Sylvester in Köln ist mir deutlich geworden, dass Ihr sachlicher geschichtswissenschaftlicher Text, den Sie dankenswerterweise für uns vorbereitet haben, von böswilliger Seite im Kontext unserer politischen Zeitschrift missinterpretiert werden könnte. Aus meiner Perspektive besteht die Gefahr, dass isolierte Textstellen missbräuchlich herangezogen werden könnten, um allzu einfache Parallelitäten zur aktuellen Lage zu konstruieren, die wir uns nicht wünschen können.“ Das schrieb dem Autor der Chefredakteur der von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegebenen Zeitschrift, die den Text eigens mit Blick auf die Flüchtlingskrise bestellt hatte.

Fazit I:

Adenauer würde sich im Grab umdrehen und der „Konrad-Ademauer-Stiftung“ solchen Mißbrauch seines Namens untersagen.

Fazit II: Sic transit gloria mundi…

Staaten und Völker gehen durch Kriege zugrunde – oder (wesentlich gründlicher) – durch inneren Verfall. Deutschland und der Westen Europas sind auf diesem Verfallsweg bereits weit fortgeschritten. Und wir tanzen weiter auf den Tischen…

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Erstveröffentlichung bei CONSERVO

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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