Mittwoch, 18. Dezember 2024

Wir schaffen das… nicht!

Ein Gastbeitrag von Parviz Amoghli

Wie sehr die gängige Links-Rechts Schablone, eingesetzt als Macht- und Repressionsinstrument, Deutschland lähmt, ist vielfach beschrieben worden und kann tagtäglich in den Verlautbarungen der Herrschenden nachvollzogen werden.

Wie unsinnig sie zudem ist, das beweist die unter anderem von der Künstlerin und UN Menschenrechtsaktivistin Rebecca Sommer initiierte „Initiative der Basis – Wir an der Basis mit Flüchtlingen und Migranten“, kurz Basisgruppe. In ihr engagieren sich Männer und Frauen, die als ehrenamtliche Pädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Ärzte/innen, Psychologen/innen tagtäglich versuchen, ein wenig Ordnung in das von Mutti und ihrem Gesinde angerichtete Chaos zu bringen.

Erscheinungsbild: Linke Regenbogen-Idealisten

Bei den Vertretern der Basisgruppe, die am 30.November im Haus der Bundespressekonferenz von ihren Erfahrungen aus dem Alltag berichten, handelt es sich offensichtlich um Idealisten, genauer gesagt: um linke Regenbogen-Idealisten. Jedenfalls ihrem äußeren Erscheinungsbild nach. Ihr Dresscode entspricht weitestgehend dem, der von der herrschenden Schablone als links-alternativ erfasst wird.

Allerdings hat das, was die Männer und Frauen, die bis auf wenige Lehrer und Ehrenamtliche sowie Rebecca Sommer (Foto: l. Rebecca Sommer und Majd Abboud von der Initiative an der Basis) anonym bleiben müssen, zu berichten haben, nichts mit den üblichen Regenbogen Träumereien zu tun. Unter der Überschrift: „Alarmstufe Rot! Wir schaffen das…nicht!“ zeichnen sie vielmehr das Bild einer Flüchtlingsbetreuung, die der Verfestigung kultureller Parallelgesellschaften zunehmend machtlos gegenübersteht und im Begriff ist, zu kollabieren.

Wer „Geschieht ihnen ganz recht“ ruft, hat nicht verstanden, was auf dem Spiel steht

Nun kann man natürlich Schadenfreude über die zerstörten Multikulti-Hoffnungen und Ideale empfinden, nach dem Motto: geschieht ihnen ganz recht, den linken Spinnern! Doch wer so denkt, hat immer noch nicht begriffen, was auf dem Spiel steht. Schlimmer noch, machen er oder sie sich damit zum Handlanger derer, die den Links-Rechts Konflikt immer neu befeuern, um darauf ihren bunten Einheitsmenschenbrei zu kochen.

Stattdessen sollte man der Basisgruppe zuhören. Einmal, weil ihr, wenn auch überwiegend anonymer Gang an die Öffentlichkeit echten Mut erfordert. Denn anders als die Gratismutigen aus dem juste milieu, haben die Basisgruppenmitglieder, vor allem die Lehrer unter ihnen, bei Bekanntwerden ihres Engagements tatsächlich Ausgrenzung und Repressionen seitens Kollegen, Vorgesetzten und Arbeitgebern zu befürchten. Wer bekundet: wir schaffen das nicht!, hat keinen guten Stand in der Wir-schaffen-das-Industrie.

Und weil in deren Reihen bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf, wird dort auch nach Kräften verdrängt, verleugnet und nach Entschuldigungen für Verhaltensweisen gesucht, die nicht zu entschuldigen sind, zumindest aus Sicht eines länger hier Lebenden. Das betrifft nicht nur die Vorgesetzten der Basisgruppenmitglieder, von denen ist als merkel-bunte Zeitgeistritter ohnehin nichts anderes zu erwarten. Sie bekleiden ja nicht ohne Grund die Positionen, die sie bekleiden.

Daher können sie gar nicht anders, als auf die schlechten Nachrichten aus der Realität mit Verweigerung und Aggression gegenüber den Überbringern zu reagieren. Zudem aber, und dies ist wirklich beunruhigend, scheinen sich auch Verwaltungen, Polizei und Staatsanwaltschaften oftmals in einer nicht mehr zu verstehenden Untätigkeit zu üben. Von verloren gegangenen beziehungsweise irregeleiteten Akten ist die Rede, von wegschauenden Behörden und ignorierten Meldungen beziehungsweise Anzeigen zu potentiellen Gefährdern.

Flüchtlinge, die im System Merkel keine Lobby besitzen

Die vielen kleinen und symbolischen Vorfälle und Ereignisse, die an diesem Nachmittag im Haus der Bundespressekonferenz zur Sprache gebracht werden, leiten überdies den Blick auf eine Gruppe von Flüchtlingen, die in der kakophonischen Flüchtlingsdebatte gemeinhin keine Lobby besitzt. Gemeint sind, neben den in deutschen Unterkünften aufs Übelste drangsalierten Christen, vor allem migrantische Mädchen und junge Frauen, die nur dann für Aufsehen sorgen, wenn mal wieder eine von ihnen irgendeiner Familienehre zum Opfer gefallen ist. Aber selbst sie ändern nichts an der Situation.

Der üblichen Betroffenheits- und Ankündigungsroutine der Bunten Republikaner folgt wie stets – nichts. Immer noch existieren laut Aussage einer Sozialarbeiterin kaum Maßnahmen und Möglichkeiten, um die vielen anderen bedrängten Mädchen und Frauen, die der Gewalt ihres männlichen Umfelds ohnmächtig ausgeliefert sind, wirkungsvoll zu schützen. Mit dem Ergebnis, dass diejenigen unter den Flüchtlingen, die in Deutschland tatsächlich Freiheit von ihren archaischen Traditionen und Bräuchen suchten, resignieren und sich eben diesen wieder unterwerfen.

„Deutschland hat meine Tochter weggeschmissen!“

So wie bei dem Romamädchen G, die mit neun Jahren nach Deutschland kam. Ihr Martyrium begann vier Jahre später, als sie in die Fänge eines Bekannten der Brüder geriet. Dieser konnte ganz auf den Ehrbegriff seiner Kultur und die daraus resultierenden sozialen Mechanismen verlassen, als er sich über Facebook an G heranmachte, sie anschließend erpresste und letztendlich über Wochen zuerst alleine und später gemeinsam mit anderen Männern vergewaltigte.

Bis G kurz nach ihrem vierzehnten Geburtstag den Mut fand, Rebecca Sommer, die die Familie zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre begleitete, um Hilfe zu rufen. Sommer nahm den Fall auf, recherchierte den Täter sowie die Umstände und leitete alles an die Behörden weiter. Dort fühlte sich zunächst aber keiner dafür zuständig. Als sich dann endlich ein Mitarbeiter fand, versandeten Sommer zufolge die Ermittlungen. Zeugen seien nicht oder zu spät befragt, Durchsuchungen nicht durchgeführt und Beweise nicht gesichert worden.

In der Zwischenzeit hatte der Täter Gelegenheit, Spuren zu verwischen, Beweise zu vernichten und kurz darauf ins Ausland zu fliehen. Im Übrigen keineswegs geheim, stattdessen hielt er seine Freunde über Facebook auf dem Laufenden. Der Täter kehrte bald nach Deutschland zurück und blieb unbehelligt, die „entehrte“ vierzehnjährige G wurde in Berlin, nun aber ohne Brautgeld, gemäß der Tradition verheiratet. Währenddessen ist die Berliner Roma-Familie gründlich enttäuscht und desillusioniert von der deutschen Exekutive. Ursprünglich hatten Gs Vater stets betont: „Wir machen das nicht so wie die Roma, sondern wir regeln wie richtige Deutsche, mit Justiz!“ Heute sagt er: „Deutschland hat meine Tochter weggeschmissen!“

Den Worten der Basisgruppe ist durchaus mehr Gewicht beizumessen, als so manchem anderen, aus sicherer Entfernung geleisteten Diskussionsbeitrag. Anders als die Apologeten des „historisch einzigartigen Experiments“ (Yasha Mounk) stecken die Ehrenamtlichen schließlich mittendrin in den damit einhergehenden Verwerfungen, die die Versuchsleiter so süffisant wie arrogant beiseite zu wischen verstehen.

Tabu Verwandtenehen und daraus folgende Behinderungen

Sie wissen, was auf die deutsche Gesellschaft zukommt und können ein Lied singen von körperlicher und seelischer Gewalt, von tribalen Familien-, Stammes- und Clanstrukturen aus dem afrikanischen und orientalischen Mittelalter, von Anspruchshaltung, Missbrauch, Verachtung, Misogynie und Ignoranz, von Islamisierung und Radikalisierung. Haltungen, die sicherlich nicht alle Flüchtlinge an den Tag legen, noch nicht einmal die meisten. Jedoch manifestieren sie sich, umso mehr Migranten aus dem afrikanischen oder muslimischen Kulturraum kommen.

Da ist zum Beispiel die Sache mit den Verwandtenehen. Eine Ärztin berichtet, dass sie mit ihren Warnungen vor den Folgen einer inzestuösen Ehe für die daraus entstehenden, eventuell erbkranken Kinder immer weniger durchdringt. So dass auch Frauen, die bereits ein oder mehrere behinderte Kinder zur Welt gebracht haben, immer „weiter schwanger werden, weil sie hoffen irgendwann einen gesunden Sohn zur Welt zu bringen.“ Aus Gründen der Ehre, versteht sich. Allerdings nicht nur.

Behinderte Kinder haben auch noch andere Vorteile. Sie bringen zum einen Geld, in einem Falle rund 5000 €, und schützen zum anderen davor, vom Jobcenter behelligt zu werden. Ein anderes Beispiel sind die Zwangsverheiratungen von Mädchen, die nicht selten vom Balkan, aus der Türkei oder dem Nahen und Mittleren Osten nach Deutschland verkauft werden und hier eine Existenz außerhalb der Gesellschaft fristen. Sie sind nicht angemeldet, gehen nicht zur Schule und werden als rechtlose Sex-, Gebär- und Arbeitsmaschinen ausgebeutet.

Wer Homosexuelle schützen will muss in der Migrationspolitik komplett umdenken

Um sie oder auch Homosexuelle, die in den archaischen und auf Männlichkeit fixierten Parallelgesellschaften erst recht gefährdet sind, aus ihrem Leid zu befreien, wäre nach Rebecca Sommer ein grundsätzliches Umdenken notwendig. Bei aller Akzeptanz und Toleranz gegenüber fremden Kulturen, fordert sie die Wiederbesinnung auf die eigenen säkularen und freiheitlichen Standards, Werte und Normen.

Diese müssen Maßstab sein und im Sinne eines friedlichen und gedeihlichen Zusammenlebens Priorität genießen. Ein Anfang wäre, laut Sommer, die konsequente Durchsetzung bereits existierender Gesetze. Es gilt an alle Migranten dieselben, eindeutigen Kriterien anzulegen und darauf zu verzichten, mit zweierlei Maß zu messen.

Freilich ist das nicht zu erwarten. Dafür müsste es im Kreise der Verantwortlichen so etwas wie einen letzten Rest vom Willen zur Selbstbehauptung geben. Doch davon kann keine Rede sein, allein der Gedanke daran löst in deutschen Amts- und Redaktionsstuben die hinlänglich bekannten Abwehrreflexe aus.

Nötige Differenzierung darf nicht zum Schweigen über den Islam werden

Bei allem Ärger und aller Verzweiflung über die Ignoranz der Verantwortlichen gegenüber der tatsächlichen Situation, legt die Basisgruppe jedoch ausdrücklich Wert darauf, zu differenzieren. „All das heißt natürlich nicht …“ so das Gruppenmitglied  Margit J., „dass alle Muslime so sind – zum Glück kenne ich durchaus auch aufgeschlossene und freie Menschen dieses Glaubens. Jedoch ist es sichtlich eine Neigung von der überwiegenden Anzahl der Anhänger dieser Religion, sich unkritisch den Forderungen ihres Islams zu überlassen und in Kauf zu nehmen, den Gastgeber zu beleidigen.“

Die Berichte aus den Flüchtlingsheimen sind nicht leicht zu ertragen. Und fraglos emotionalisieren sie die Debatte. Das muss nicht unbedingt von Vorteil sein. Ein heißes Herz neigt zur Überreaktion. Andererseits aber kann es in Anbetracht eines Zeitgeistes, der seine Opfer mit einer solchen Kälte behandelt wie beispielsweise die Terrortoten vom Breitscheidplatz, nicht schaden, den vergessenen Opfern der willkommen geheißenen Parallelgesellschaft, über alle ideologischen Gräben hinweg, eine Stimme zu geben.

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Vom Autor ist zuletzt erschienen: „SIEGEN – oder vom Verlust der Selbstbehauptung“, Alexander Meschnig/Parviz Amoghli, Manuscriptum

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PP-Redaktion
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