(David Berger) Pausenlos bemüht sich Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, Angriffe Israels auf ihm anvertraute katholische Zivilisten in Gaza zu verhindern. Meist ohne Erfolg. Gestern eröffneten israelische Soldaten das Feuer auf Zivilisten, töteten dabei zwei und verletzten mehr als sieben Gläubige schwer.
Entsetzt reagierte das Patriarchat in einer offiziellen Stellungnahme auf den Angriff des israelischen Militärs: Trotz der Aufforderung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, sei der Angriff nicht gestoppt worden. Israel begründet seine Aktion damit, dass man einen in der Gemeinde vermuteten Raketenwerfer hätte unschädlich machen wollen und daher auf das Gelände eingedrungen sei.
Warum das Militär dabei ganz gezielt auf eine Mutter mit Tochter, die die Kirche verließen, gezielt und diese getötet hat, bleibt rätselhaft.
Deutsche Bischöfe schweigen
Während deutsche Kirchenfürsten zu dem Vorfall bislang schweigen, hat sich der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, zu dem Vorfall geäußert und die „scheinbar vorsätzliche und gefühllose Tötung“ einer älteren Frau und ihrer Tochter auf dem Gelände der katholischen Kirche der Heiligen Familie in Gaza durch die IDF scharf verurteilt.
Er meldete sich zu Wort, nachdem Kardinal Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, heute eine Erklärung abgegeben hatte, in der es hieß: „Ein Scharfschütze der IDF hat zwei christliche Frauen in der Pfarrei Heilige Familie in Gaza ermordet, wo die meisten christlichen Familien seit Beginn des Krieges Zuflucht gefunden haben.“
„Kaltblütig auf dem Kirchengelände erschossen“
Wir dokumentieren hier die Stellungnahme des Kardinals vom gestrigen Tag:
Heute Mittag, 16. Dezember 2023, ermordete ein Scharfschütze der IDF zwei christliche Frauen in der Pfarrei Heilige Familie in Gaza, wo die meisten christlichen Familien seit Beginn des Krieges Zuflucht gefunden haben. Nahida und ihre Tochter Samar (Foto l.) wurden erschossen, als sie zum Schwesternkonvent gingen. Die eine wurde getötet, als sie versuchte, die andere in Sicherheit zu bringen. Sieben weitere Menschen wurden erschossen und verwundet, als sie versuchten, andere auf dem Kirchengelände zu schützen. Es gab keine Warnung, keine Benachrichtigung. Sie wurden kaltblütig auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, wo es keine Kriegsparteien gibt.
Am frühen Morgen wurde eine Rakete von einem IDF-Panzer auf das Kloster der Schwestern von Mutter Theresa (Missionarinnen der Nächstenliebe) abgefeuert. Das Kloster beherbergt über 54 Behinderte und ist Teil des Kirchengeländes, das seit Beginn des Krieges als Gebetsstätte ausgewiesen ist. Der Generator des Gebäudes (die einzige Stromquelle) und die Brennstoffvorräte wurden zerstört. Das Haus wurde durch die daraus resultierende Explosion und das massive Feuer beschädigt. Zwei weitere Raketen, die von einem IDF-Panzer abgefeuert wurden, trafen das gleiche Kloster und machten das Haus unbewohnbar. Die 54 behinderten Personen sind derzeit vertrieben und haben keinen Zugang zu Atemschutzgeräten, die einige von ihnen zum Überleben benötigen.
Außerdem wurden durch die schweren Bombardierungen in dem Gebiet in der vergangenen Nacht drei Menschen auf dem Kirchengelände verwundet. Zudem wurden Sonnenkollektoren und Wassertanks zerstört, die für das Überleben der Gemeinde unerlässlich sind.
(Foto: Christliche Kinder beten den Rosenkranz in der Pfarrei Heilige Familie in Gaza für die Ermordeten (c) Screenshot Instagram)
Im Gebet mit der gesamten christlichen Gemeinschaft drücken wir den von dieser sinnlosen Tragödie betroffenen Familien unsere Verbundenheit und unser Beileid aus. Gleichzeitig können wir nicht umhin, unser Unverständnis darüber zum Ausdruck zu bringen, wie ein solcher Anschlag verübt werden konnte, zumal sich die ganze Kirche auf Weihnachten vorbereitet.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem verfolgt die Entwicklung der Lage mit großer Sorge und wird bei Bedarf weitere Informationen zur Verfügung stellen.
Update: Papst wirft Israel Terrorismus vor
Inzwischen hat auch der Papst den Angriff scharf verurteilt und als Terrorismus bezeichnet
Newspaper🙋♂️news🇻🇦🇵🇸🇮🇱📰🕊❗️
🙋♂️🇵🇸🇮🇱🇻🇦 Der Papst sagt, „es ist Terrorismus“, als er die Ermordung einer Mutter und ihrer Tochter durch die IDF in einer Kirche in Gaza und den Beschuss eines angrenzenden Klosters, in dem behinderte Menschen untergebracht sind, kommentiert. pic.twitter.com/6rnxd1RPQQ
— Sergio Lorè✍️ ❤️H.D.🏍🇬🇷 mit Verstand – 🕊️ (@SergioLor3) December 18, 2023
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