(David Berger) Es ist ein Vorgang, der typischer für die Mainstreammedien gar nicht sein könnte. Ja, ich meine genau jene Mainstreammedien, die den längst als ernst zu nehmende Konkurrenz erkannten alternativen oder freien Medien bzw. Blogs permanent vorwerfen, Meldungen ungeprüft zu übernehmen und so Fakenews zu verbreiten.
Während sie von Zeit bis Bild stolz verkünden, mit einem Stab von meist mehr als 50 Mitarbeitern in ihren Online-Redaktionen saubere journalistische Arbeit zu leisten. Um dann mit Hilfe höchst dubioser Fakenewsjäger – mit so illustren Namen wie „Correctiv“ oder „Mimimaka“ – jeden kleinsten Tippfehler bei den alternativen Medien zum Frevel des Jahres auszurufen und sich in ihrer journalistischen Seele zutiefst verletzt zu sehen.
Genau diese Leute fielen heute Vormittag reihenweise ausgerechnet auf eine unschwer als Satire erkennbare Nachricht der „Titanic“ herein, die den angeblichen Koalitionsbruch von CDU und CSU „meldete“.
Falschmeldung über CDU-CSU-Bruch macht die Runde https://t.co/ncrwcnCbrk pic.twitter.com/PVrp20mbVF
— freie-presse.net (@RedaktionFP) June 15, 2018
Innerhalb von Sekunden schrieb dann ein Medium die Nachricht vom anderen in der großen inzestuösen Familie der gleichgeschalteten Nannymedien voneinander ab. Passte halt so gut ins Bild. Selbst die große Nachrichtenagentur „Reuters“ fiel auf die Satire herein.
Dir Krönung boten dann jene Medien, die – als sie auf ihren Fehler hingewiesen wurden – auch noch ihren Fehler zur „Eilmeldung“ erklärten. Eva Lodde vom ARD-Hauptstadtstudio (das ausnahmsweise mal nicht auf solcherart Nachrichten hereingefallen war) erklärte ganz zutreffend:
„Fake als echte Eilmeldung raushauen, dann merken, dass es Satire ist – und dann die Falschmeldung als Breaking News melden“.
Achso: Auch von den rund um die Uhr arbeitenden freien Medien (von PI-News über JouWatch, Junge Freiheit bis PP) fiel keines auf die Satirenachricht herein. Dort gilt nämlich die Devise gerade dann Nachrichten zu misstrauen, wenn sie von Reuters, dpa und Co verbreitet werden. Mit guten Gründen, wie man nun sieht.
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