Dienstag, 24. Dezember 2024

AfD-Fraktion wählt Nicole Höchst zur kirchenpolitischen Sprecherin

(David Berger) Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat die Abgeordnete Nicole Höchst zur kirchenpolitischen Sprecherin gewählt. Damit tritt sie innerhalb der Partei aber auch im Hinblick auf die Kirche und die kirchlichen Gemeinschaften ein nicht leichtes Amt an.

Sie sei „angetreten, das Amt der kirchenpolitischen Sprecherin im Interesse der Christen in Deutschland in einer Zeit auszufüllen, in der das Christentum in unserem Land sich freiwillig zunehmend der Politisierung unterwirft“, lässt Nicole Höchst, die als eine der taffsten Politikerinnen in der AfD gilt, in einem ersten Statement wissen.

Und trifft damit zugleich einen wesentlichen Kernpunkt des Problems: die weitgehende Gleichschaltung selbst der katholischen Kirche in Deutschland mit dem gegenwärtigen Regime und seinen Ersatzreligionen (Klimaendzeitwahn, Gesundheit als höchstes Gut usw.), der sich am augenfälligsten im Austausch des Weihwassers gegen Infektionsspray, des Friedensgrußes gegen Maskenidolatrie gezeigt hat. Ein Vorgang, der zu einem Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirchensteuerkirche geführt hat, der selbst noch den durch den Missbrauchsskandal in den Schatten stellt.

Schutz der Familie

„Gott ist nicht tot. Ich bin Christin und Katholikin, der Glaube und christliche Werte ein Anliegen sind: Als vierfache Mutter ist der Schutz der Familie und der Lebensschutz mir ein besonderes Anliegen.“ – so Höchst in vermutlich bewusstem Gegensatz zum Oberdogma der Evangelischen, das derzeit in einer Geschwindigkeitsbegrenzung des Autoverkehrs auf Autobahnen für Bischöfe vorsieht.

Um noch gleich eines draufzusetzen: „Das Angleichen der christlichen Lehre an den Zeitgeist, das um den synodalen Weg herum diskutiert wird und immer mehr Zugriff auf zentrale Säulen des Glaubens erlangt, lehne ich ab.“

Abschaffung der Kirchensteuer

Höchst im Gespräch mit PP-Macher David Berger

Päpstlicher als der Papst werden vermutlich auch einige Leute aus ihrer eigenen Partei dazu spötteln, was freilich bei der Päpstlichkeit von Franziskus auch kein großes Kunststück sein dürfte. Aber im Ernst: auch in der AfD wird es Höchst nicht immer leicht haben, denn dort – so jedenfalls mein Eindruck – gibt es auch eine nicht unerhebliche Gruppe, die eher german-pagan, atheistisch und bzw. oder generell kirchenfeindlich eingestellt ist.

Vielleicht könnte die Forderung nach Abschaffung der unseligen Kirchensteuer, die unter dem System Merkel zum wichtigen Gleichschaltungsinstrument geworden ist, ein Punkt sein, in dem sich beide Seiten zu einem gemeinsamen Kampf ausrichten können. Als überzeugter Katholik, der keine Kirchensteuer zahlt, weil ihm sein Katholischsein verbietet, damit Schlepperbanden im Mittelmeer oder komplett dem unchristlichen Zeitgeist verfallene Institutionen zu unterstützen, wäre ich hier sofort dabei.

Staat und Kirche

Noch komplizierter dürfte es werden, wenn es um das generelle Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland geht. Eine solche Klärung wird zum Beispiel dort schwierig, wo zum Beispiel wie jetzt, die deutschen Bischöfe das kirchliche Arbeitsrecht ändern und eine gleichgeschlechtliche „Ehe“ oder eine Hochzeit wiederverheirateter Geschiedener für die Beschäftigten der katholischen Kirche in Deutschland kein Grund mehr für eine Kündigung sein sollen.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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