(Ifis) Während sie, als drittstärkste politische Kraft im Land, aus den Talkshows der GEZ Medien ausgeschlossen wird, beherrscht die AfD dennoch die Schlagzeilen. Zumindest wenn die überwiegend linkslastigen Medien Belastendes zu vermelden haben.
André Poggenburg und seine unsägliche Kameltreiberrede haben es geschafft von den Mainstreammedien in die Kategorie „berichtenswert“ eingeordnet zu werden.
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Poggenburg beschimpft Türken (Bild)
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AfD Politiker Poggenburg löst mit Türken-Hetzte Entsetzen aus (Süddeutsche)
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Poggenburg beschimpft türkische Gemeinde als „Kameltreiber (Welt)
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„Kameltreiber“ – AfD-Politiker Poggenburg beleidigt Türken in Deutschland (FAZ)
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Entsetzen über Poggenburgs Rede (ARD)
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Poggenburg beschimpft Türken (ZDF)
Zur Rede selbst hat David Berger deutliche Worte gefunden, denen ich zu 100% zustimme. Ziel: Obergrenze der AfD Stimmen.
Poggenburg ist genau das, was Journalisten, was andere Parteien, händeringend suchen, um der AfD bei den Wahlergebnissen eine Obergrenze einzuziehen. Ein moralischer Kompass spielt hier keine Rolle. Es geht um Politik und die Vorherrschaft der eigenen Meinung.
Die „Welt“ etwa setzt sich massiv für die Freilassung Yücels ein, mit den rassistischen Sprüchen Ihres Korrespondenten nicht. Philosophia Perennis setzt sich natürlich auch für seine Freilassung ein, wenn auch besser begründet. Selbstverständlich verlinkt die Welt auch auf den Artikel, der endet:
„Egal. Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal.“
Aber das sind schließlich die Guten. mimikama attestiert dem Text ja schließlich auch eine „offensichtlich satirische Intention“. Dann ist ja alles gut. Denn Satire darf ja alles.
Als Böhmermann dem türkischen Staatspräsidenten unterstellte, er möge „am Liebsten Ziegen ficken“, war der Aufschrei auch groß. Allerdings erst als der so Geschmähte, aufgrund des Majestätsbeleidigungsparagrafen, Böhmermann verurteilt sehen wollte.
Der Aufschrei hatte aber eher das Ziel den Strafrechtsparagraphen abzuschaffen, was Bundeskanzlerin Merkel dann auch unterstützte, denn er sei „für die Zukunft entbehrlich“.
Durch Ihren Regierungssprecher ließ sie die Freiheit der Kunst und der Meinung betonen. Den Stellenwert des Wortes „Gerechtigkeit“ für die deutsche Kultur muss man vermutlich nicht einmal Frau Özoguz erklären. Ihr eigener Ex-Parteivorsitzender hatte die SPD als „Gerechtigkeitspartei“ profilieren wollen.
Wir wollen Gerechtigkeit
Wer sich die Mühe machte die Kommentare zu unserem Artikel aufmerksam zu lesen, dem fiel auf, wie oft die offensichtliche Ungleichbehandlung unsere Leser erzürnte.
Nun kann man nicht relativeren, man kann eine Beleidigung nicht mit einer anderen aufheben. So funktioniert ein Rechtsstaat nicht. Und so funktioniert Demokratie nicht.
Aber genauso wenig darf in einer Demokratie, in einem Rechtsstaat sein, dass Gleiches Ungleich behandelt wird. Und genau das passiert. Und genau das drückten viele unserer Leser aus.
Nein, solche pauschalen Anwürfe lehne ich als AfD-Mitglied ab. Sie sind unter der Würde sowohl der so Bezeichneten als auch dessen, der so etwas denkt und sagt. Aber diese Beleidigungen stehen nicht ohne Bezug im Raum. Was sagt die Justiz zu vergleichbaren Pöbeleien?
Und hier geht es nicht um eine Relativierung sondern um die Forderung: Gleiches Recht für Alle. Und „Recht“ beginnt nicht erst bei den Gerichten, sondern bereits bei der Beurteilung, gerade auch durch Medien.
Die Beispiele sind zu zahlreich, um sie hier aufzuführen. Wenn die AfD Frau Özoguz „entsorgt“ und die SPD Kanzlerin Merkel „entsorgt“, so muss das etwas völlig anderes sein, denn es gibt einen Aufschrei gegen AfD.
„AfD will die Bundesregierung jagen“, ein Spruch, den der Grüne Ludger Vollmer (in anderem Kontext) bereits 1994 verwendet hat und was passiert? Aufschrei gegen die AfD.
Wenn, wie das Publikum bei Poggenburg „Multi-Kulti-Endstation“ fordert und somit die Rede Angela Merkels aus dem Jahr 2003 „Multi-Kulti ist gescheitert“ oder Helmut Schmidts Satz „Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar.“ nur wiederholt werden, was passiert? Aufschrei gegen die AfD.
Was passieren würde, wenn ein AfD Spitzenpolitiker der Bundesregierung etwas „in die Fresse“ (Nahles, SPD) androhen würde, kann man sich gar nicht ausmalen.
Die AfD müsste in dem Moment wahrscheinlich dankbar sein, dass gerade weder Panzer noch Kampfhubschrauber einsetzbar sind.
So wird Poggenburg’s Entschuldigung, seine Rede sei schließlich Aschermittwoch’s typische Satire und derbe Rede gewesen und ihm läge „eine direkte Beleidigung oder Herabsetzung anderer Nationalitäten völlig fern“ von der FAZ mit einer Aussage des CDU Innenministers Stahlknecht beantwortet, der die AfD am „Abgrund des Rechtsextremismus“ sieht.
Was Satire ist, bestimmen die politisch Korrekten
Natürlich war Poggenburgs Rede keine Satire, ebenso wenig wie Böhmermanns Schmähungen. Aber was Satire ist, bestimmt bei uns immer noch die politisch korrekte Seite. Denn: Ordnung muss sein in Deutschland. Und man kann schließlich Goethe zitieren, der auch schon eine Ungerechtigkeit der Unordnung vorzog. Für die Spiesser unter den Linken: das war ironisch.
Lügenpresse wird man auch durch Weglassen
In jedem Fachbuch für philosophische Ethik kann man nachlesen, dass man auch dann dem Laster der Lüge verfällt, wenn man missverständliche, unvollständige Angaben macht,
Die Kritik aus dem AfD Lager entzündet sich also nicht so sehr an der Kritik an Poggenburg, die im Grundsätzlichen sogar häufig von seinen Verteidigern geteilt wird, sondern an der Ungerechtigkeit im Umgang.
Und das kann man auch im umgekehrten Fall gut belegen. Jan Nolte, immerhin MdB und Landesvorsitzender der AfD Jugend, hat vielen Türken lobend bescheinigt mehr für Deutschland zu tun, als so manche Deutsche und klargestellt:
„Auch für diese Menschen machen wir Politik“.
Suchen Sie doch mal im Internet nach Jan Nolte und seiner Aussage. Dann landen Sie nur an einem Ort: Bei Philosophia Perennis. Was ja auch sehr schön ist.