(David Berger) Das Meinungsforschungsinstitut INSA fragte in der vergangenen Woche aus aktuellem Anlass, wie die Menschen in Deutschland zum sogenannten Staatstrojaner stehen, das heißt zu Schadsoftware, mit deren Hilfe sich die Behörden Zugang zu Computern und Smartphones der Bürger verschaffen und diese ausspionieren können.
Das Erschreckende: Die Hälfte der mehr als 2000 Befragten begrüßt den Einsatz des „Staatstrojaners“ und 21 Prozent können dazu gar nichts sagen. Bei letzteren ist davon auszugehen, dass sie überhaupt nicht wissen, worum es hier geht.
Bei ersteren hat offensichtlich die naive, von Politikern verbreitete These gewirkt, nach der islamistische Terroristen ihre Terrorakte über Facebook, Twitter und nicht ausreichend gesicherte Computer oder Mobiltelefone planen.
Noch erstaunlicher ist das Abstimmungsverhalten, wenn auf die Parteipräferenzen der Trojanerfreunde gesehen wird:
Vor allem Wähler von CDU/CSU und FDP (!) befürworten den Einsatz des Staatstrojaners. Bei der FDP sind das ganze 62 %.
Am kritischsten stehen der vom Staat gegen das eigenen Volk eingesetzten Spionagesoftware die Wähler der AfD und Linkspartei gegenüber (beide mit 49 % dagegen).
Besonders die Ergebnisse bezüglich der FDP-Wähler lassen aufhorchen. Galt die Partei doch einst als Verteidigerin der Bürgerrechte, engagiert gegen Dinge wie die Vorratsdatenspeicherung und für Datenschutz.
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