Im Zentrum von Vilnius findet derzeit eine Großdemonstration gegen den wachsenden Einfluss der EU und für Bürgerrechte statt. Tausende Litauer versammeln sich vor dem Parlament und Regierungsgebäuden. Die Proteste haben sich zu einer der schwersten innenpolitischen Krisen für die pro-europäische Regierungskoalition des Landes entwickelt.
Die Proteste wurden durch von der Regierung unterstützten Änderungen des Gesetzes zur Regulierung des litauischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders LRT ausgelöst. Die vorgeschlagenen Änderungen würden es den politischen Machthabern erheblich erleichtern, die LRT-Führung abzusetzen und die Senderstruktur umzugestalten – ein Vorgehen, das Kritiker als direkten Schritt hin zur politischen Kontrolle der nationalen Medien bezeichnen.
Die Regierung argumentiert, die Reformen dienten der Rechenschaftspflicht und Modernisierung. Die Protestierenden sehen das ganz anders. Auf den Straßen von Vilnius ist der Vorwurf unmissverständlich: Eine pro-europäische Regierung nutze institutionelle Reformen, um die öffentlich-rechtlichen Medien an politische und internationale Erwartungen anzupassen und so die nationale Souveränität über Information und öffentliche Debatte zu schwächen.
Proteste für Pressefreiheit
Demonstranten warnen, dass die redaktionelle Unabhängigkeit nicht mehr garantiert, sondern an Bedingungen geknüpft sei, sobald Politiker Einfluss auf den Sender gewinnen. Deshalb eskalieren die Proteste.
Litauen zählt zu den treuesten Unterstützern der EU in Osteuropa, doch die heutigen Szenen zeigen eine wachsende Kluft zwischen politischen Eliten und der Bevölkerung. Für viele Demonstranten bedeutet europäische Integration nicht mehr nur Zusammenarbeit – sie fühlt sich zunehmend so an, als würden Entscheidungen über die Gesellschaft hinweg und nicht mit ihr getroffen.
Friedlicher Widerstand
Die Demonstrationen verlaufen weiterhin friedlich, aber entschlossen. Die Organisatoren rufen zur Fortsetzung der Mobilisierung auf, bis die vorgeschlagenen Änderungen zurückgezogen oder einer breiten öffentlichen Anhörung unterzogen werden. Die Polizei ist präsent, größere Zusammenstöße wurden bisher jedoch nicht gemeldet.
Fazit: In Vilnius finden keine Ausschreitungen statt – es wird Widerstand geleistet. Und die Botschaft von der Straße ist eindeutig: Medienunabhängigkeit ist nationale Souveränität.
🚨🇪🇺🇱🇹🔥‼️BREAKING NEWS 🇱🇹 — VILNIUS IN THE STREETS RIGHT NOW: MASS PROTEST AGAINST PRO-EU GOVERNMENT AND ATTEMPT TO TAKE CONTROL OF PUBLIC MEDIA 🚨
Vilnius, Lithuania — ongoing — Large crowds are protesting right now in the center of Vilnius, as thousands of Lithuanians gather… pic.twitter.com/LCxnEVTV8W
— Slavic Networks (@SlavicNetworks) December 19, 2025
Quelle: X
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