(David Berger) Jenseits des gleichgeschalteten deutschen Kirchensteuerkatholizismus, der den Glauben zu Impfmoral und zu einem linksgrünen Kampf gegen rechts verfälscht hat, gibt es auch noch den echten, authentischen Katholizismus. Wichtige akademische Vertreter dieser hoffnungsvollen Gruppe haben sich nun zu einem wertvollen Sammelband zusammen gefunden.
Machen wir uns nichts vor: die katholische Kirche in Deutschland und teilweise auch in ihrer römischen Zentrale hinterlässt – von außen gesehen – derzeit ein mehr als erbärmliches Bild. Unglaubwürdigkeit aufgrund des Unglaubens ihrer Protagonisten ist die Signatur, die sie spätestens seit der Gleichschaltung in der Corona-Zeit prägt, als die Klerikerkaste das Weihwasser gegen Desinfektionsmittel und die heilige Kommunion gegen die Impfung ausgetauscht hat.
Das Drama der verlorenen Glaubwürdigkeit
Und wer hier noch glaubte, es sei der Schutz der Gläubigen vor Krankheiten gewesen, der die Bischöfe und Priester antrieb, der wurde spätestens ab dem Zeitpunkt eines Besseren belehrt, als die deutschen Bischöfe die einzige Partei für unwählbar erklärten, die die Werte der Catholica (Ablehnung der Abtreibung, Besinnung auf das Naturrecht usw.) noch halbwegs hochhält.
So entsteht für viele Menschen ein Bild der Kirche, das sie abstößt, ernsthafte Katholiken verzweifeln zunehmend an ihrer Kirche, die sie einst als Hort des Wahren, Guten und Schönen liebten und die ihnen stets Heimat über allen Nationen und jeden Zeitenwandel hinweg war.
Doch wer sich nicht der Verzweiflung hingibt, wer als überzeugter Christ weiß, dass der Kirche von ihrem Gründer selbst zugesagt ist, dass sie nie ganz untergehen wird, der macht sich auf die Suche. Und er wird fündig werden: jenseits der gleichgeschalteten Teile der Kirchensteuergemeinschaft wird er lebendige Inseln des Glaubens finden.
Who is who des authentischen Katholizismus
Aber auch in der Theologie und damit auf dem Buch- und Zeitschriftenmarkt gibt es eine Fülle an Literatur, die gut katholisch ist. Nahezu alle deutschsprachigen Autoren, die in dieser „pars sanior“ tätig und berühmt sind, haben sich nun zu einem Sammelband zusammengefunden, der unter dem Titel „Logos – Ethos -Eikon – Das Wahre, Gute und Schöne aus christologischer Perspektive“ zahlreiche Facetten des Katholizismus zum Leuchten bringt.
Herausgegeben ist der knapp 400 Seiten umfassende, mit zahlreichen wunderschönen Bildern versehene Band von Prof. Peter Stephan, gewidmet Dr. Michael Charlier zu seinem 80. Geburtstag. Charlier ist u.a. verantwortlich für das brillante Internet-Magazin „Summorum Pontificium“.
Dass das Grußwort von Erzbischof Dr. Georg Gänswein stammt, jener Person, die Papst Benedikt XVI. neben seinem Bruder am nächsten gestanden haben dürfte, spricht bereits für die hohe Qualität der Neuerscheinung. In seinem Vorwort schreibt Msgr. Gänswein (Foto l. neben PP-Macher David Berger):
„Jene drei Grundwerte, die in der griechischen Philosophie vorformuliert worden sind, haben 500 Jahre später in Jesus Christus Gestalt angenommen und leben seither in der Kirche als der Braut Christi weiter: das Wahre, das Gute und das Schöne.
Sich auf diese Werte zurückzubesinnen und Christus wieder in den Mittelpunkt des Denkens zu rücken, ist das Anliegen des vorliegenden Buches. Dieses Bemühen ist umso wichtiger in Zeiten, in denen Ideologen eine Wahrheit beanspruchen, die sie nicht haben; in denen selbst jene, die zu Hütern der Moral und des Rechts bestellt sind, gegen zentrale ethische Grundsätze verstoßen; und in denen Künstler und Kulturschaffende das Schöne als Kitsch abtun und stattdessen das Authentische im Häßlichen suchen.“
Neben ihm ist auch Gerhard Kardinal Müller, der unter Papst Benedikt der oberste Hüter über die Reinheit des katholischen Glaubens war, von Bergoglio dann seines Amtes enthoben wurde, mit dem spannenden Artikel „Der letzte Papst“ vertreten.
Alle weiteren Autoren lesen sich ebenfalls wie ein Who is who des intakten, gesunden und authentischen Katholizismus in Deutschland: Heinz-Lothar Barth, Peter A. Kwasniewski, Michael Fiedrowitz, Rudolf Michael Schmitz, Weihbischof Athanasius Schneider, Martin Mosebach, Manfred Hauke (unter dessen Ägide ich mich habilitieren durfte), Martin Grichting u.a.
Papst Benedikt als Prediger der Schönheit
Schwerpunktthemen sind das Zusammenspiel von Vernunft und Glauben, von Natur und Gnade, das Christusbild in der katholischen Lehre und Kunst, die Großartigkeit der klassischen Liturgie, die Rolle der Gottesmutter im Heilsgeschehen, bei Prof. Hauke der Schwerpunkt auf Maria als „Mittlerin aller Gnaden“.
Abgeschlossen wird der Band mit einem fiktiven Interview, das Peter Stephan anhand von Originalzitaten mit Papst Benedikt XVI. geführt hat. Hier sei abschließend eine Antwort Benedikts auf die Frage nach der Rolle der „via pulchritudinis“ zitiert, gerade weil die Schönheit es ist, die uns inmitten einer immer mehr vom Dunkel der Hässlichkeit geprägten neuen Weltordnung widerstandsfähig, weil glücklich macht:
„Die Schönheit, sowohl die des Kosmos und der Natur als auch durch Kunstwerke zum Ausdruck gebrachte, kann ein Weg zum Transzendenten werden, zum letzten Geheimnis, zu Gott, weil sie die Horizonte des menschlichen Bewusstseins öffnet und weitet, es auf diese Weise über sich selbst hinaus verweist und es mit dem Abgrund der Ewigkeit konfrontiert. Für Gläubige ist der auferstandene Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben. Für jene, die ihm gläubig nachfolgen, ist er die Tür, durch die wir zur Schau ‚von Angesicht zu Angesicht‘ angeregt werden, zur Schau Gottes, der das grenzenlose, volle und endgültige Glück entspringt…“
Peter Stephan,
Logos – Ethos -Eikon
Dominus-Verlag Augsburg 2024,
geb. 384 Seiten, 29,85 €, hier bestellbar.
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