Sonntag, 28. April 2024

„Praktisch ausgetrocknet“: Karpfenernte oder Klimawandel?

(David Berger) Nach dem Gardasee trocknen nun auch Seen im wasserreichen Berliner Umland aus – könnte man jedenfalls denken, wenn man den Post eines der Klimaschutz-Oberpriester in Deutschland liest.

Volker Quaschning ist – laut Selbstangaben – nicht nur stolzer Mastodon-Nutzer, sondern auch Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin und „Experte für Erneuerbare Energien, Energiewende, Klimaschutz“.

Die geballte Bildung in Sachen Klimaschutz wollte nun am Sonntag einen Spaziergang um den Herrensee bei Strausberg machen. Dann der Schock! Aber lesen Sie selbst:

„Klimakrise wird immer sichtbarer“

„Wir wollten heute einen Spaziergang um den Herrensee bei Strausberg machen. Doch der See ist praktisch ausgetrocknet. Bedrückend, wie die Klimakrise immer heftiger sichtbar wird. Gibt’s bei Euch Seen, die in den letzten Jahren auch viel Wasser verloren haben?“

Wir wollten heute einen Spaziergang um den Herrensee bei Strausberg machen. Doch der See ist praktisch ausgetrocknet. Bedrückend, wie die #Klimakrise immer heftiger sichtbar wird. Gibt’s bei Euch Seen, die in den letzten Jahren auch viel Wasser verloren haben? pic.twitter.com/mHfOL7FfGC

— Volker Quaschning 👉@VQuaschning@mastodon.green (@VQuaschning) October 8, 2023

Nicht nur, dass fast alle Berichte, die der Professor angefragt hatte, zu dem Schluss kommen, dass mit dem Wasserstand der Seen in ihren Regionen alles in Ordnung ist. Was der gelehrte Herr beim Panikmachen nicht bedacht hatte, wurde ihm dann auf X nahe gebracht:

„Es ist grad Karpfenernte. Die lassen danach den See wieder vollaufen, Volker. Wirklich. Jedes Jahr.“ Und ein anderer hat etwas gegoogelt und kommt zu dem Ergebnis:  „Internetschläue“ gewonnen binnen Minuten zeigt  – einerseits den traditionsreichen Familien-Fischereibetrieb Rinast, der auch den Herrensee bei Strausberg pachtet (1998, auch sonst lesenswert) und aktuell u.a. frische Karpfen anbietet.

Andere Ziele für schockierende Sonntagsspaziergänge

Ein anderer macht schon indirekt einen Vorschlag für den nächsten Sonntagsspaziergang der Professorenfamilie: „Bitte gehen Sie niemals im Oktober am Forggensee spazieren. Da sehen Sie in Ihrem Klimawahn bestimmt die Katastrophe. Alljährlich im Oktober wird der Forggensee zum Hochwasserschutz des Lechs und wegen der kommenden Schneeschmelze nahezu gänzlich abgelassen, so dass man auf dem trockenen Seegrund spazieren gehen kann. Und das tun nicht wenige Menschen, es gibt sogar geführte Exkursionen.“

Um wieder zum Ernst der Sache zurückzukehren, sei ein anderer X-User zitiert, der mahnt: „Das Problem, wenn man wie pathologisch für alles auf der Welt nur einen einzigen möglichen Grund sieht, ist, dass man Vernunft zugunsten von Ideologie aufgibt. So entstehen totalitäre Systeme.“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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