(David Berger) Die sog. Video-Affäre um FPÖ-Chef Strache wird das Verhältnis der Alternative für Deutschland zur FPÖ nicht trüben. Dieser Meinung ist jedenfalls der AfD-Vorsitzende Prof. Jörg Meuthen.
Bei der beeindruckenden Kundgebung der europäischen Rechtsparteien in Mailand, zu der Tausende an Menschen gekommen waren, sagte Meuthen: „Die FPÖ ist uns ein enger Partner“. Aufgrund einer solch „singulären Angelegenheit“ werde die AfD der österreichischen Schwesterpartei nun nicht „in den Rücken fallen“.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat heute Morgen den Rücktritt von all seinen Ämtern bekannt gegeben, nachdem ein illegal und heimlich 2017 auf Ibiza aufgenommenes Video den Verdacht nahelegte, dass der offensichtlich alkoholisierte Politiker bestechlich sei.
„Dann ist auch mal gut!“
Meuthen bemerkte, er habe das Video bislang noch nicht gesehen und analysiert, äußerte aber Verständnis für den Rücktritt Straches. Er „war in dieser Situation vermutlich angezeigt“. Aber damit sei es dann „auch gut“.
Deutlich schärfer äußerte sich der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron: „Widerlich, mit welchen illegalen Methoden gegen unsere Freunde von der FPÖ gekämpft wird. Durchschaubar, wie ein zwei Jahre altes Video eine Woche vor der EU-Wahl vom Spiegel und der SZ eingesetzt werden. Politprop statt Journalismus.“
„Der Fall Strache ist damit auch ein Tabubruch der Medien“
Ähnlich sieht das auch der keineswegs AfD-freundliche „Tichys Einblick“: „Der Fall Strache schockiert doppelt. Auch durch seine zweite Dimension – die in den meisten Medien nicht thematisiert wird. Politikern eine Falle zu stellen und sie dabei auf Video aufzunehmen – das ist eine Methode aus der Giftküche der schlimmsten Geheimdienste. Der Fall Strache ist damit auch ein Tabubruch der Medien.“
Und Jakob Augstein stellt richtig fest, dass das gerade aus den genannten Gründen der FPÖ kaum schaden dürfte: „Einziger Nachteil: die Rechten haben einen neuen Märtyrer: in die Falle gelockt, trunken gemacht, heimlich gefilmt, 2jahre liegengelassen, dann 6min von 6std gesendet – die Geschichte erzählt sich von selbst. Darum wird das weder der FPÖ noch der AfD schaden.“
Die relevanteste Aussage von #Strache im 6-stündigen Gespräch, die er (trotz Suff) mehrfach wiederholte, wird von Medien-Aktivisten unterschlagen:
Alles muss "legal und rechtskonform" ablaufen!#Neuwahlen #Österreich pic.twitter.com/BpDG5OkUPG— Hartes Geld (@Hartes_Geld) May 18, 2019
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