(David Berger) Er gehört mit zu den beliebtesten und sympathischsten Youtube-Moderatoren: Flavio von Witzleben (geb. 1992), bekannt für seine taktvolle, neutrale und unabhängige Moderation von inhaltsstarken Gesprächen, zu denen er immer wieder Menschen unterschiedlicher Standpunkte zusammenführt. Nun hat ihm die halbstaatlichen Sparkasse Karlsruhe sein Konto gekündigt.
Flavio von Witzleben schreibt auf X: „Nun hat es mich auch erwischt: Die Sparkasse Karlsruhe hat ohne Angabe von Gründen mein Geschäftskonto gekündigt. Ich hatte seit jungen Jahren bei dieser Bank mein Konto und mit einem derartigen Schritt nicht gerechnet. Die Bank gefährdet damit meine Existenz. Es ist ungeheuerlich, dass in Deutschland mittlerweile willkürlich Konten von kritischen Journalisten gekündigt werden.“
Bank gefährdet Existenz des jungen Journalisten
Nun hat es mich auch erwischt: Die Sparkasse Karlsruhe hat ohne Angabe von Gründen mein Geschäftskonto gekündigt. Ich hatte seit jungen Jahren bei dieser Bank mein Konto und mit einem derartigen Schritt nicht gerechnet. Die Bank gefährdet damit meine Existenz. Es ist… pic.twitter.com/IP8nT9gXU9
— Flavio von Witzleben (@WitzlebenFlavio) December 2, 2025
Eine Kollegin von von Witzleben, Aya Velázquez dazu: „Wenn eine Sparkasse einen in Deutschland lebenden und arbeitenden Journalisten rausschmeißt, lautet die Botschaft staatlicherseits hier ganz klar: Verlasse das Land. Denn ohne ein Bankkonto kann man in Deutschland nicht einmal mehr seine Steuern bezahlen, geschweige denn berufliche Einnahmen generieren. Damit ist die berufliche Existenz, Artikel 12 GG, eingeschränkt. Natürlich kann man auch auf ein ausländisches Konto wechseln, aber die Botschaft des deutschen Staates lautet an dieser Stelle: Wir wollen dich hier nicht mehr – jetzt musst du selbst sehen, wo du bleibst.“
Im Widerstand gegen die nationalen Sozialisten
Neben anderen illustren Gästen konnte Witzleben im Oktober diesen Jahres mit dem großen Dr. Klaus von Dohnanyi ein langes Gespräch führen (siehe Vorschaufoto).
Flavio von Witzleben schrieb dazu: „80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es endlich so weit: Ein von Dohnany und ein von Witzleben, die damals der Widerstand gegen das NS-Regime verbunden hat, sitzen wieder zusammen an einem Tisch. Dabei sprachen wir über einen möglichen Krieg mit Russland, den Niedergang der SPD & was Widerstand heute bedeutet.“
Markus Haintz vertritt von Witzleben
Der für sein erfolgreiches Engagement für Grundrechte bekannte Rechtsanwalt Markus Haintz hat sich sofort des Falles angenommen und sieht gute Chancen, den Prozess zu gewinnen:
„Wir vertreten Flavio in dieser Angelegenheit und haben die Sparkasse Karlsruhe gestern auf Unterlassung der Vollziehung der Kündigung verklagt. Im Gegensatz zu Privatbanken können Sparkassen nicht ohne Begründung Bankkonten kündigen, da sie als Anstalten des öffentlichen Rechts einer direkten Grundrechtsbindung unterliegen. Gemäß der Nummer 26 (1) der AGB der deutschen Sparkassen können diese nur bei „Vorliegen eines sachgerechten Grundes“ ein Bankkonto kündigen. Ein solcher Grund liegt offenkundig nicht vor. Ferner haben wir die Kündigung schon deshalb unverzüglich zurückgewiesen, weil diese nicht von einem vertretungsberechtigten Vorstand unterzeichnet war, was eine zusätzliche Voraussetzung für eine wirksame Kündigung wäre. Über den weiteren Verlauf des Falls werden wir berichten.“
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