(PI-News) Au weia, das haben die Facebook-Hater nun davon. Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) ist wegen der Kritik an ihrer teuren Rolex ganz dolle beleidigt und offline gegangen. Sie hat ihren Account wegen einer Vielzahl von Hassnachrichten deaktiviert, schreibt die FAZ unter Bezug auf Bild.
Da kam es wie gerufen, dass Chebli am Montagvormittag an einer „Hate speach“-Diskussion im Bundesrat teilnahm, mit dabei auch eine Vertreterin von Facebook. Chebli erklärt laut Bild dort, dass sie wegen der vielen Hass-Nachrichten am Wochenende keine andere Möglichkeit mehr gesehen habe, als ihren Account zu deaktivieren. Facebook reagiere zu langsam bei Hass-Nachrichten, sie selbst könne das allein nicht steuern.
Angst vor Nazis auf ihrem Facebookprofil
„Mein Facebook-Account hat sich zu einem Tummelplatz für Nazis und Extremisten aller Couleur entwickelt“, sagte die SPD-Politikerin. „Hunderte, manchmal waren es sogar tausende Hassbotschaften unter einem Post. Und zwar unabhängig vom Inhalt. Egal, was ich gepostet habe, es wurde mit Hass und Hetze reagiert.“ Solchen Leuten wolle sie keine Plattform mehr bieten, so Chebli. Ob und wann ich wieder online gehe, kann ich Stand heute nicht sagen.“ Auf Twitter bleibt sie aber präsent.
Dort blockiert sie aber auch schon mal gerne unliebsame, kritisch nachfragende Journalisten, wie hier der Fall:
Viele User hatten der 40-jährigen Staatssekretärin beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), geneidet, dass sie eine 7.300 Euro teure Rolex ihr eigen nennt. Ein Fotobeweis von 2014, als sie Karriere beim damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) machte, war jetzt im Netz aufgetaucht. Mit der Bemerkung, dass dies den Zustand der SPD 2018 symbolisiere.
Einige Kommentatoren hatten durchblicken lassen, dass Sawsan wohl nicht richtig ticken könne, wenn sie als Vertreterin der (früheren) Arbeiterpartei einen Luxus-Wecker Marke Rolex demonstrativ am zarten Handgelenk trage.
Die bekennende Muslimin hatte recht schnippisch geantwortet, dass sie als Migrantin ja immerhin von ganz unten käme und wisse, was Armut sei. Woraufhin die Post im Netz erst richtig abging. Zuviel Bling-Bling am Handgelenk, kein Stil, zu prollig und nichts dahinter, lauteten zusammengefasst viele Kommentare.
Trost kommt vom Bambi
Die fotogene Sawsan bekam aber auch etlichen Zuspruch. Unter anderem von Christian Lindner (FDP), der sie wie folgt verteidigte: „Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu sein“.
Sawsan Chebli wurde 1978 in Berlin geboren, die Familie lebte mit 12 Kindern in Moabit von Sozialhilfe und Lebensmittelspenden. Ihr Vater sprach bis zu seinem Tod kein Deutsch, Sawsan machte Abitur, studierte Politik. Mit 15 Jahren wurde sie Deutsche. 2001 trat sie der SPD bei und machte märchenhafte SPD-Karriere: 2014 Vize-Sprecherin bei Steinmeier, später Staatssekretärin bei Müller im Berliner Senat.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sprang Chebli auf Twitter bei: „Habe übrigens großen Respekt vor dem Weg von Sawsan Chebli, bin froh, dass sie bei uns ist, unser Land solche Aufstiegsgeschichten schreibt und finde, wir brauchen viel mehr davon.“
Das mit dem „Mehr davon“ hat nun für ein erneutes Missverständnis gesorgt … Sehen Sie das Foto ganz unten an … Oh je!
— Pelle HH (@immereinfachso) October 23, 2018
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Der Beitrag erschien zuerst bei PI-News
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