Sonntag, 13. Oktober 2024

Houellebecq: Den „Untergang des Abendlandes“ mit dem Katholizismus aufhalten

(David Berger) Vergangene Woche erhielt der bekannte französische Romancier Michel Houellebecq in Brüssel den Oswald-Spengler-Preis der Spengler-Society. In seiner Laudatio betonte er, dass der „Untergang des Abendlandes“ angesichts die Islamisierung nur durch eine neue Kinderfreudigkeit der Europäer und eine Widerentdeckung „unserer Religion“ aufzuhalten sei.

„Ungewöhnlich gepflegt und seriös“ sei der bekannte französische Romancier Michel Houellebecq in Brüssel erschienen, um dort den erstmals vergebenen Preis der Internationalen Oswald Spengler Society („Oswald Spengler Prize“) entgegen zu nehmen, stellt die „Welt“ hinter ihrer Bezahlschranke fest.

Wichtigstes Werk zur Geschichtsphilosophie des 20. Jahrhunderts

Vor der Preisverleihung hatte die bewusst elitär gehaltene, noch ganz junge Spengler-Society in der (deutschen) Eifel eine wissenschaftliche Tagung abgehalten. In der Einladung zur Tagung heißt es:

„Die neu gegründete „Oswald Spengler Gesellschaft“ freut sich, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Veröffentlichung von „Der Untergang des Abendlandes“, einem der wichtigsten – und meist diskutierten – Werke zur Geschichtsphilosophie des 20. Jahrhunderts, eine wissenschaftliche Tagung abzuhalten.

Im Einklang mit den breiten historischen und philosophischen Perspektiven, die Oswald Spengler einnimmt, begrüßt die Konferenz Beiträge aus allen Bereichen der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften, die sich entweder mit der Theorie von Oswald Spengler und ihrem intellektuellen und wissenschaftlichen Kontext oder mit der Aktualität der Morphologie der Kulturen heute im Zeitalter der Globalisierung befassen.

Der wissenschaftliche Teil findet vom 17. bis 19. Oktober in der Deutschen Eifel bei Köln statt; am 19. Oktober werden die Teilnehmer nach Brüssel gefahren, um an der ersten öffentlichen Verleihung des „Oswald Spengler Preises“ an einen weltweit renommierten zeitgenössischen Autor teilzunehmen: Michel Houellebecq“

Die Religion des Abendlandes wieder entdecken!

In seinen Dankesworten betonte der frisch vermählte und mit Gattin erschienene Autor, dass wir jetzt – angesichts des Untergangs, besser des Suizids Westeuopas – vor allem eines machen sollten: Es sei an der Zeit, die eigene Religion wieder zu entdecken und Kinder zu bekommen.

Kinder bekommen angesichts des Untergangs? Es sei wie in einem Spiel, in das man mit extrem schlechter Kondition einsteige und wisse, dass man vermutlich verlieren werde – und daher einen anderen Spieler mit einbeziehe, der von der eigenen Position aus weiter spiele. In der Hoffnung, dass er genau die richtigen Weichen für die Zukunft neu setze.

Heute ist der Islam voll von Vitalität und Kraft

Man könne dies gut am Beispiel des Islam sehen. Dieser befand sich am Ende des 19. Jahrhunderts in einem schlechten Zustand. Die gesamte Verwestlichung und damit auch die die Säkularisierung gewannen überall an Boden. dann habe die islamische Welt den zentralen Faktor ihrer Religion neu entdeckt. Mit nicht zu übersehenden Folgen:

Der Islam verstehe sich als die Kultur der Zukunft, er sei jung wie nie – auch die Tatsache, dass man sich Kinder im Westen finanziell leisten können müsse, halte die Muslime nicht davon ab, sich extrem zu vermehren. Und ihre Religion selbstbewusst zu leben und als Schlüssel ihrer Identität zu begreifen.

Wenn wir den Untergang des Abendlandes verhindern wollen, bleibe uns kein andere Weg, als es ihnen gleich zu tun.

Nur der Katholizismus kann die Kultur noch retten

Bereits vor einem guten Jahr hatte der Romancier die Schlüsselrolle des Katholizismus für die Rettung Europas vor der Islamisierung in ähnlicher Weise betont:

„Es gibt eine bemerkenswerte Wiederkehr des Katholizismus in Frankreich. Es ist ein Phänomen, das ich fühle, ohne es wirklich zu verstehen, und es ist weniger reaktionär, als vielfach behauptet wird. […] Die Demonstrationen gegen die Ehe für alle und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare haben die Politik durch ihre Massenmobilisierung überrascht. Niemand hätte derlei für möglich gehalten.

Die Katholiken in Frankreich sind sich ihrer Stärke so wieder bewusst geworden. Das war wie eine unterirdische Strömung, die plötzlich zutage trat. Für mich einer der interessantesten Momente in der jüngsten Geschichte. […] Ich neige immer dazu, die Dinge materialistisch zu erklären, was zunächst etwas platt und abstoßend wirken mag: Tatsache ist, dass gläubige Katholiken mehr Kinder in die Welt setzen. Und sie vermitteln den Kindern ihre Werte. Das heißt, ihre Zahl wird zunehmen.“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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