Donnerstag, 25. April 2024

Enissa Amanis Auftritt: Eine Katastrophe für die Parias in islamischen Parallelgesellschaften

Was hat Enissa Amani eigentlich geritten? Ein Gastbeitrag von A.R. Göhring

Manche sagen, die Talkshows von ARD und ZDF seien mittlerweile zu einer Art Nebenparlament geworden; allerdings so eines nach rotchinesischem Modell, in der die Regierungspolitik von unkritischen oder egoistischen Claqueuren wohlwollend besprochen werde.

Wenn das stimmt, haben wir am Montag bei „hart aber fair“ wieder einmal ein pittoreskes Beispiel dafür gesehen. Gastgeber Frank Plasberg, der im Milieu der streng politisch korrekten GEZ-Talker häufig noch eine wohltuende Neutralität und Zeitgeistkritik praktiziert, lud zum Thema

„Islam ausgrenzen, Muslime integrieren – Kann das funktionieren?“ .

Geladen waren auf der Rechten der renommierte Islamkritiker Hamed Abdel-Samad und – schon wieder – der bayrische Innenminister Herrmann. Der CSU-Politiker war erst letzte Woche bei Illner; diese Tatsache, und der fehlende Gesprächspartner von der Alternative für Deutschland lassen den Schluß zu,

…dass die Journalisten* von DDR1 und DDR2 offenbar die CSU im bevorstehenden Landtagswahlkampf unterstützen wollen, um der AfD möglichst viele Stimmen zu nehmen. Daher der Begriff „Staatsfunk“.

Auf der Linken waren geladen eine „liberale“ vermummte Türkin, mal wieder Cem Özdemir, und – zur Überraschung vieler Zuschauer – die Komikerin Enissa Amani.

Amani ist Perserin, in Teheran geboren und mit ihren sozialistischen Eltern aus der islamischen Diktatur Iran nach Deutschland geflohen.

Man hätte also zunächst annehmen können, dass sich gerade Flüchtling Amani dem freiheitsliebenden Religionskritiker Abdel-Samad argumentativ anschließt. Denkste – die selbsterklärte Nichtreligiöse brach in einem auch von Moderator Plasberg kaum zu unterbrechenden schrillen Wortschwall eine Lanze nach der anderen für die Religion des Friedens und der Toleranz

Inhaltlich sagte sie dabei wenig bis gar nichts – ihre Argumentation bestand hauptsächlich aus den üblichen rotrotgrünen Relativierungen, nach denen auch fundamentalistische Christen, die angeblich vermutlich in Millionenstärke irgendwo versteckt in den USA hausen könnten, ganz schwer Ungläubige und Frauen unterdrückten, oder so. Die intoleranten Mohammedaner im Westen hingegen seien nur „ein paar irre Radikale“.

Daß Moslems „die neuen Juden“ seien, wie Gesinnungsgenossin Gesine Schwan einmal sagte, hat sie glücklicherweise (oder leider?) ausgelassen.

Amanis unverständliche untertänige und konformistische Haltung, die sie schulmädchenhaft-hyperaktiv vortrug, hat bei Facebook, Twitter und in der Massenpresse sofort erstaunliche Resonanz erzeugt. Dem geneigten Leser der vielen Kommentare zu ihrem Auftritt stellte sich dabei recht schnell die Frage,

…ob Amanis Islam-Apologese der strenggläubigen Mehrheit und ihren nützlichen Idioten in Medien, Politik und Kultur eher genützt oder geschadet hat.

Dafür würde sprechen, dass die Komikerin ähnlich wie Gesinnungsgenossin Sawsan Chebli einst im Außenministerium völlig ahnungs- und konzeptlos drauflos plapperte. Dagegen würde sprechen, dass Amani im Gegensatz zu Chebli dabei emotional und flüssig sprach und auch noch mit dem Moderator schmuste.

Daher vermute ich, dass Enissa Amanis Islam-Monologe ähnlich wie einst John F. Kennedy im TV-Volk eher positiv ankamen. Der äußerlich attraktive und telegene US-Präsidentschaftskandidat konnte in einer Fernseh/Radio-Debatte mit dem Konkurrenten Nixon nämlich bei den Fernsehzuschauern punkten, während die Radiozuhörer dem trockenen, aber inhaltlich kompetenteren Nixon zusprachen.

Die Frage bleibt, was Enissa Armani eigentlich geritten hat.

Wer die Komikerin und ihre Show-Programme kennt, weiß, dass sie die erheblichen und historisch einzigartigen Freiheiten, die westliche Gesellschaften gerade Frauen heutzutage bieten, intensiv nutzt. Ein Blick auf Ihre Facebook-Seite zeigt zum Beispiel, dass sie ihre frauentypische stundenglas-artige Figur nur zu gerne zeigt und sich dafür von männlichen Fans bewundern lässt.

Zitat: „Klares Wasser aus der Felsen Quelle, Azur des Himmels wenn die Sonne im Zenith, Funkeln eines Brillanten im Schein der Kerzen. Was sind all diese Schönheiten gegen Enissa Amani.“

Will sie anderen „exotischen“ Frauen verwehren, was sie selber genießt? Befürchtet sie Konkurrenz von anderen Showgirls, die in den GEZ-Medien vom Migrantenbonus zehren könnten?

Ich denke, dass ihre schlichte abgekupferte Argumentation und ihre noch schlichtere Rhetorik den Schlüssel zur Lösung des Rätsels liefern.

Die Kölnerin lebt seit Jahren (sie ist trotz ihrer Erscheinung schon 36) in einer abgeschlossenen Show-Glitzerblase, in der der ungebildete strenggläubige nicht-persische Immigrant nicht vorkommt; außer in der TV-Berichterstattung zu dem Silvester-Taharrusch 2015 in Köln. Aber solche nicht am eigenen Leib erlebten „Einzelfälle“ kann jeder genügend kaltblütige Multikulti-Fan problemlos weg-ideologisieren, Islam-Flüchtling oder nicht.

Daß Amanis Eltern, typisch für iranische Flüchtlinge, Akademiker sind, die ihr ein Aufwachsen außerhalb von fundamental-religiös geprägten Milieus in Wohlstand ermöglichten, tut ein Übriges.

Wie ist der Auftritt der Komikerin moralisch zu werten? Er war katastrophal – nicht nur für nach Deutschland geflohene oder eingewanderte Ex-Muslime oder Christen wie Hamed Abdel-Samad, Imad Karim, Jaklin Chatschadorian, Feroz Khan, Serge Menga, Leyla Bilge, Ronai Chaker, und viele andere, die ihren Kopf dafür hinhalten, die einzigartige Freiheit des Westens gegen die Barbarei des Frühmittelalters zu verteidigen.

Nein, Ennisa Amanis Auftritt war besonders katastrophal für die Parias in den islamischen Parallelgesellschaften, den in diverse Vermummungen gezwungenen mohammedanischen Frauen, die das Haus und den Herd hüten und ihren Paschas und Großclans Kinderscharen gebären müssen. Den wahrscheinlich gar nicht so wenigen ungläubigen Moslems, die die Beschränkungen ihrer Religion gerne abstreifen würden. Und schließlich den homosexuellen Männern und Frauen, die wider ihre Natur handeln und sich selber hassen lernen müssen.

Schande über Enissa Amani, die es besser wissen müßte – und könnte!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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