(Philipp Liehs) Der kürzlich in deutscher Sprache erschienene Roman „Die Mosche“ ist eine literarische Inspiration, ein literarisches Manifest des abendländischen und christlichen Widerstandes gegen die teilweise schon heute offen hervortretende Islamisierung Westeuropas.
Im Sommer 2015 erschien in einer deutschen Neuübersetzung »Das Heerlager der Heiligen« des französischen Schriftstellers Jean Raspail. Martin Lichtmesz machte als Übersetzer den wohl bekanntesten Roman des Franzosen nach genau 30 Jahren erstmals in Gänze der deutschen Leserschaft zugänglich.
Einen besseren Zeitpunkt für das Erscheinen des Buches hätte es nicht geben können. Das »Heerlager« beschreibt eine Masseneinwanderung in ein Frankreich, das sich selbst nichts mehr wert zu sein scheint und seiner Identität verlustig geworden ist.
Die Masseneinwanderung beherrschte im Spätsommer 2015 auch im real existierenden Europa die Medien, die Politik und die Kirchen. Sie alle waren nur allzu bereit, das Eigene zu vergessen und Platz für das Fremde zu machen. Es ist mithin absolut berechtigt, beim »Heerlager« von einem prophetischen Buch zu sprechen.
Es deckt sich jedoch nicht alles, was das Buch beschreibt, mit der Realität. Bei Raspail sind es bettelarme Inder, die auf einer Armada rostiger Schiffe in Richtung Europa aufbrechen. Der Massenansturm, mit dem es das abendländische Europa zu tun hat, entstammt weniger einem Milieu bitterer Armut.
Die Terroranschläge der letzten Monate und Jahre in Europa zeigen, dass Raspail ein Problem nicht hat kommen sehen – den Islam.
Religion überhaupt spielt in diesem Werk Raspails kaum eine Rolle, weder bei den herannahenden Indern, noch bei den wenigen Figuren, die an der Côte d’Azur dem drohenden Exodus Westeuropas Widerstand leisten.
Zur Thematik des Islams äußerte sich Jean Raspail im Vorwort der französischen Neuauflage von »Le Camp des Saints« (2011), das wiederum von Martin Lichtmesz übersetz wurde und Eingang in »Der letzte Franzose« aus der Reihe kaplaken des Verlags Antaios fand, wie folgt:
„Im Jahr 1973 war ich zugegebenermaßen nicht imstande, die heutige Macht des Islams vorauszusehen. Er erscheint in meinem Buch in einigen wenigen Szenen, mit Allah als einziger Bezugnahme. […] Die Motive der Invasoren sind vor allem materiell und zielen auf das konkrete Überleben: die Armut, die Verzweiflung, die Vision eines gelobten Landes, die Hoffnung auf ein besseres Leben. Der religiöse Glaube dient nur dazu, die Heilsgewißheit zu steigern: Es ist der Wille Allahs, Buddhas und so weiter, daß sie an Land gehen.“
Das Vorwort endet mit einem Ausblick auf eine Möglichkeit des Widerstandes. Sein Lösungsvorschlag sind „Isolate“, widerstandsfähige kleine Gruppen, die das Eigene bewahren (wollen). Solch eine Gemeinschaft werde
„ihre Kraft aus den Familien schöpfen, ihren Geburtenraten, ihren solidarischen Netzwerken, sogar aus ihren geographischen Zonen und – warum nicht? – aus ihrem christlichen und mit etwas Glück auch katholischen Glauben, wenn dieser bis dahin erhalten bleibt.“
Raspails Vermutung geht dahin, dass diese Isolate sich früher oder später dem Druck des repressiven Staates ergeben müssten. Doch Raspail hegt eine Hoffnung,
„nämlich, daß die letzten Isolate bis zum Aufruf einer Reconquista durchhalten werden, die sich zwar ohne Zweifel vom spanischen Vorbild unterscheiden, aber von denselben Motiven beseelt sein wird. […] Darüber gäbe es einen riskanten Roman zu schreiben. Diese Aufgabe wird nicht mir zufallen, denn ich habe bereits das Meinige beigetragen. Möglicherweise ist sein Autor noch nicht geboren, aber zum richtigen Zeitpunkt wird dieses Buch das Tageslicht erblicken, soviel bin ich mir sicher.“
Ein derartiges Buch gibt es! Von Jelena Tschudinowa 2005 ursprünglich auf Russisch verfasst, ist »Die Moschee Notre-Dame. Anno 2048« in den letzten zwölf Jahren ins Französische, Serbische, Bulgarische, Türkische (nicht autorisiert), Englische und Norwegische übersetzt worden. Der Renovamen-Verlag legte Anfang September 2017 die deutsche Erstübersetzung aus der Feder der versierten Literaturübersetzerin Barbara Lehmann vor.
»Die Moschee« spielt im Frankreich des Jahres 2048, genau gesagt in der Hauptstadt Paris.
Das Land ist vor einigen Jahren der Islamisierung anheim gefallen und mittlerweile vollständig unterworfen: Frauen dürfen nur in Vollverschleierung in die Öffentlichkeit, und wie der Titel des Buches offenbart, ist das Sinnbild des einstmals katholischen Frankreich, die Kathedrale Notre-Dame, entweiht und in eine Moschee verwandelt worden.
Es herrscht das Scharia-Recht und bis auf die aussätzigen Ghettobewohner und einige Widerstandsgruppen sind alle autochthonen Franzosen zum Islam konvertiert.
Der Roman beginnt mit dem 18-jährigen Eugène-Olivier, der durch den Pariser Stadtkern eilt. Er passiert den Arc de Triomphe, wo gerade ein Winzer gesteinigt werden soll, weil er aus einem Teil seiner Ernte Wein hergestellt hat – Messwein für den katholischen Widerstand, wie sich später herausstellen wird.
Doch Eugène-Olivier kann der Steinigung nicht lange beiwohnen, er hat eine Mission zu erfüllen. Er ist Teil des Maquis, einer Widerstandsbewegung und hat einen Auftrag. Ganz im Sinne eines guten Soldaten befestigt er unter dem Auto des Kadi Malik einen Sprengsatz. Dieser ist ein mohammedanischer Richter und qua Amt eine wichtige Person des öffentlichen Lebens. Eugène-Olivier kann gerade noch rechtzeitig fliehen und sich in Sicherheit bringen. In einem Versteck trifft er die etwas jüngere Jeanne, die ihn in die Katakomben von Paris führt.
Dort trifft Eugène-Olivier, der sich selbst nicht als Christ sieht, auch eine ganze Schar katholischer Widerständler.
Eines verschlägt ihm jedoch die Sprache:
„Der Mann, der nun eintrat, war ein Priester. Allerdings wies er keinerlei Ähnlichkeit mit jenen Geistlichen auf, die Eugène-Olivier auf den wenigen überlieferten Fotos gesehen hatte, die noch aus der Zeit der letzten Tage der Kathedrale Notre-Dame stammten. Es wirkte einfach zu real, so als ob man hinter der kleinen Eisentür noch immer in der Epoche von Pius IX. lebte.“
Als er kurz darauf mit dem Priester, Vater Lotaire, ins Gespräch kommt, fragt er diesen, wie Gott es habe zulassen können, dass aus Notre-Dame eine Moschee wird. Der Priester antwortet weise:
„Aber ist Er denn dafür verantwortlich? […] Wir haben es zugelassen, genauer gesagt, unsere Vorfahren. Es fing damit an, dass man Notre-Dame als Architekturdenkmal ansah, nicht als das Haus Gottes. Und so ging es munter weiter …“
Weil Eugène-Olivier noch immer von der Schariapolizei gesucht wird, soll er sich 24 Stunden in den Katakomben versteckt halten und übernachtet in einer kleinen Zelle. Im Schrank findet er einige Bücher: Dort standen vier ähnliche, in Leder gebundene Bände, auf deren Rücken das Monogramm Christi eingeprägt waren: echte Breviere, kein Liturgia horarum. […] Gut, die Biografie von Monseigneur Marcel Lefebvre (Foto oben (c) Fotocollectie Elsevier Nationaal Archief, CC BY 4.0 via Wikimedia Commons) konnte man mit Ach und Krach den normalen Büchern zurechnen. Sie war Anfang des Jahrhunderts vom Clovis Verlag herausgegeben worden.“ Auch Jean Raspails »Sire« findet sich im Schrank der Zelle.
Die Biografie von Erzbischof Lefebvre ist nicht der einzige Verweis auf die Kreise des französischen Traditionalismus und die Piusbruderschaft St. Pius X. So konnte Vater Lotaire beispielsweise noch ein Jahr in Flavigny studieren – die Piusbruderschaft betreibt hier ein Priesterseminar – bevor die Muslime die Einrichtung überfielen und plünderten.
Die vielen verschiedenen Handlungsstränge des Buches laufen am Ende des Romans zusammen. An dieser Stelle sei nicht zu viel vorweggenommen:
»Die Moschee« endet nicht mit der Niederschlagung des Islams – dennoch kann man von einem Triumph sprechen.
Insofern ist das Buch eines der wenigen, die wirklich Mut machen. Einen großen Anteil daran haben nicht zuletzt die aufrichtigen und vorbildhaften Charaktere der handelnden Figuren.
Die Autorin Jelena Tschudinowa ist zwar Russin, aber nicht orthodox, sondern katholisch. Vor diesem Hintergrund verwundert ihr Detailwissen über die traditionalistische Strömung des Katholizismus weniger, als ihre Kenntnisse über Frankreich im Allgemeinen und Paris im Besonderen. Gerade dieses Wissen hat Tschudinowa in eine sprachlich ästhetische Form gegossen, die in der deutschen Übersetzung wohl sogar die französische Ausgabe übertrifft. Und schon von dieser sagte die Autorin einmal, dass sie besser sei, als das russische Original.
»Die Moschee« könnte und sollte zu einer literarischen Inspiration, einem literarischen Manifest des abendländischen und christlichen Widerstandes gegen die teilweise schon heute offen hervortretende Islamisierung Westeuropas werden.
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Das Buch kann hier bestellt werden: RENOVAMEN-VERLAG
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