Nach einer aktuellen Meldung der „Medical Tribune“ (Printausgabe) nimmt die Häufigkeit der zystischen Echinokokkose seit zwei Jahren in Deutschland enorm zu. Ganz ungeschönt sagt die medizinische Fachzeitschrift: “
„In den meisten Fällen haben Flüchtlinge den auslösenden Erreger als blinden Passagier an Bord.“
Das ist auch kein Wunder: zu den Hochprävalenzgebieten zählen Syrien und Afghanistan, aber auch Nordafrika und der Nahe Osten. Eine Spezialistin des Instituts für Klinische Tropenmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg bestätigte, dass die Flüchtlinge die Krankheit nun nach Deutschland mitgebracht haben:
Die Zahl der diagnostizierten Fälle habe seit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 um ein Drittel zugenommen.
Laut Wikipedia ist die zystische Echinokokkose eine Bildung von Zysten durch die Finne mancher Vertreter der Gattung Echinococcus (Bandwürmer) im Zwischenwirt. Das Symptom wird als Echinokokkenblase, auch Hülsenwurm, Blasenwurm usw. bezeichnet. Diese zeigt ein „expansives“ Wachstum und verdrängt das umliegende Gewebe.
Das Tückische: im Anfangsstadium ist die Krankheit symptomlos, tritt sie dann in das Symptomstadium über, geht sie mit Bauchweh, Fieber und Husten einher. Sie kann in der Leber Gewebezerstörungen und unstillbare Blutungen auslösen.
Die Behandlung ist verhältnismäßig kompliziert. Wikipedia dazu: „Für eine sachgerechte und auf den individuellen Patienten zugeschnittene Behandlung der zystischen Echinokokkose bedarf es der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Radiologen, Gastroenterologen und Tropenmedizinern, Parasitologen und Infektiologen. Für eine durchaus mögliche Heilung wird eine radikale operative Behandlung angestrebt …“
Übertragen wird der Bandwurm von Hunden, da diese allerdings in den genannten Hochprävalenzgebieten kaum eine Rolle spielen, scheinen sie vor allem von sog. Zwischenwirten auf die Menschen übertragen zu werden.
Als solche Zwischenwirte gelten besonders Schafe, aber auch Ziegen und gelegentlich der Mensch.
Man weiß über die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland auch deshalb annähernd so gut Bescheid, da hier nach dem Infektionsschutzgesetz eine Meldepflicht für die Krankheit vorgeschrieben ist.