Donnerstag, 14. November 2024

Rassismus-Stasi: Jetzt trifft es sogar schon biedere Karnevals-Vereine

Ein Gastbeitrag von A. R. Göhring

Haben Sie die Affäre um den Mainzer Dachdecker und Karnevalisten Thomas Neger Anfang 2015 mitbekommen? Nach Jahrzehnten des Bestehens fiel irgendwelchen unausgelasteten Studenten von der örtlichen Universität ein, dass das Mohren-Symbol des Handwerkers ähnlich des Sarotti-Schokoladenmarken-Logos rassistisch sein könnte, worauf bislang niemand gekommen war.

Diese Denunzianten starteten eine Hetz-Aktion in Mainz und pflasterten die Stadt mit Schmäh-Aufklebern, auf denen sogar das Porträt des Firmenchefs zu sehen war. Thomas Neger ließ sich von der Hetzjagd nicht beeindrucken und blieb standhaft. Das Logo verwendet die Firma immer noch.

Am Mittwoch berichtete David Berger, dass die Linkspartei und die Kahane-Stiftung („Amadeu-Antonio-Stiftung“) in Köln ein Plakat herausbringen, das den dortigen Narren bestimmte Kostümierungen wie „verschleierte Muslimin“ oder „Mohr“ verbieten will. Wahrscheinlich sind Cowboys, Indianer und Soldaten bald auch passé. Was bleibt dann eigentlich noch übrig? Clowns? Nicht, dass sich Berufsclowns da diskriminiert fühlen…

Aber auch in der Provinz sind die Narren nicht mehr vor „antirassistischen“ Hetzjägern sicher. So berichtet der Spiegel, dass drei Sozialwissenschaftler von der Fachhochschule im beschaulichen Fulda den örtlichen Karnevalsverein zwingen wollen, seine traditionelle Kostümierung aufzugeben. 

Was ist so schlimm daran? Nun – die Narren tragen seit Jahrzehnten während der tollen Tage Tropenuniformen, die wohl Kolonialuniformen aus der Kaiserzeit nachempfunden sind.

Das geht natürlich gar nicht! Kolonialuniformen und dann auch noch kaiserlich, da muss der aufrechte Antirassist einschreiten und der hehren Moral zum Durchbruch verhelfen.

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Wer’s glaubt: Denunziantentypen wie diese hat es immer schon gegeben. Und immer nutzten sie den gerade herrschenden Zeitgeist, um unbescholtene Mitmenschen fertigzumachen.

Ein Kollege erzählte mir einmal die Geschichte eines Seemannes aus Ost-Berlin, der zu DDR-Zeiten laufend von hinterhältigen Nachbarn bei der Stasi angekreidet wurde, weil er berufsbedingt und verdächtigerweise häufig Wochen oder Monate außer Haus war.

Ist anzunehmen, dass sich heutige Denunzianten von den Nachbarn des DDR-Matrosen unterscheiden? Unwahrscheinlich.

Dass es den Moralisten wirklich um etwas anderes geht, als ihre persönliche Machtausübung, zeigt bereits der Umstand, dass der Karnevalsumzug nun von der Polizei geschützt werden muss, um befürchtete Angriffe von autonomen Antifa-Aktivisten o.ä. zu verhindern. Helau!

Hoffentlich bleiben die Narren in Fulda standhaft. Laut Spiegel-Artikel zeigen sich Funktionäre und Bürgermeister renitent.

Wenn Sie, lieber Leser, den Karnevalisten ihre Unterstützung ausdrücken wollen, empfehlen wir die Facebook-Seite des Vereins

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Fotos: © Facebook

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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