(David Berger) „Letzte Gespräche“ heißt das neue Interviewbuch mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI., das morgen in Deutschland erscheint. Geführt hat die Gespräche der bekannte Journalist Peter Seewald, der bereits 2010 ein Interviewbuch mit dem Papst veröffentlichen konnte.
Nach bisher bekannt gewordenen Stellen aus dem Buch kritisiert der Papst nicht nur die pädophilen Priester und die Homolobby in der Kirche, die er zerschlagen habe, hart.
Auch zur katholischen Kirche in Deutschland redet Benedikt Klartext. Ja, die ZEIT meint sogar: „Es gibt nur ein Thema, das den früheren Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation erkennbar in Wallung versetzt: der Zustand der katholischen Kirche hierzulande.“
In Deutschland herrsche nach dem Papa emeritus eine „Theoretisierung des Glaubens“, „ungeistliche Bürokratie“ und „Mangel an einer lebendigen Dynamik“. Vor allem aber kommt er auf das Thema der „Berufskatholiken“ zu sprechen:
„In Deutschland haben wir diesen etablierten und hochbezahlten Katholizismus, vielfach mit angestellten Katholiken, die dann der Kirche in einer Gewerkschaftsmentalität gegenübertreten.“
Benedikt weiß sehr wohl, was diese Fehlentwicklung aufhalten könnte, wenn er auch im neuen Buch wieder zu dem ledigen Thema der Kirchensteuer Stellung nimmt – und nicht diese selbst, aber den Umgang in Deutschland damit kritisiert. Und zwar in einer Klarheit, die die hochbezahlten Berufskatholiken vom Pastoralassistenten bis zum Erzbischof, erschaudern lassen wird.
Denn für ihn zieht der Austritt aus der Kirchensteuergemeinschaft keine automatische Exkommunikation mit sich. Man kann also in einem staatlichen Akt seine Kirchenmitgliedschaft aufkündigen und gleichzeitig Katholik bleiben:
„Ich meine damit nicht, dass es überhaupt eine Kirchensteuer gibt, aber die automatische Exkommunikation derer, die sie nicht zahlen, ist meiner Meinung nach nicht haltbar.“
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Foto: © SICDAMNOME (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
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