Der Umsturz aller bisherigen Normen und Werte, der große „Reset“ bemüht sich immer noch um den Schein von Wahrheit, um den Anstrich von Freiheit und Gerechtigkeit. Das Blut, das an den Händen der Protagonisten der „neuen Normalität“ klebt, wollen diese nicht zeigen. Am Ende verkaufen sie auch Kriege und Waffen als Friedenswerke. Ein Gastkommentar von S.E. Weihbischof Marian Eleganti.
Vorbemerkung
(David Berger) Die Gleichschaltung weiter Teile der Kirche bis hin zu Papst Franziskus mit den Corona-Diktaturen, dem Globalismus und den politischen Strategien von George Soros hat dazu geführt, dass mir immer wieder Leser so oder ähnlich schreiben: „Ich will mit dieser katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben und verstehe ihre Begeisterung für den Katholizismus nicht.“
Ich versuche ihnen dann möglichst allgemeinverständlich zu erklären, was ich über viele Jahre beim Studium der Kirchengeschichte gelernt und als Dozent für Theologie gelehrt habe: dass die Catholica von Christus selbst gegründet ist und über 2000 Jahre den Glauben an die Botschaft Jesu auch durch die dunkelsten Zeiten der Gottferne gerettet hat.
Mit ihren Sakramenten und ihrem mannigfaltigen, unendlich wertvollen Reich an Riten und Bräuchen, mit der großen Familie der Heiligen, an deren Spitze die Jungfrau Maria steht, ist sie Wurzel des Abendlandes und Heimat für Milliarden von Menschen geworden. Gegen die totalitären Machthaber standen stets ihre großen Heiligen: allen voran die Blutzeugen von dem ersten Märtyrer Stephanus bis hin zu einem hl. Pater Maximilian Kolbe, der stellvertretend für einen Familienvater in die Gaskammer in Auschwitz ging. Sowie die großen heiligen bzw. heiligmäßigen Päpste wie Pius XII. oder Johannes-Paul II., der an entscheidender Stelle half, das mörderische Gulag-Regime der UDSSR zum Einsturz zu bringen. Und die uns so lehrten, dass der Adel des Katholiken u.a. in seinem Ultramontansein besteht.
Und in einem zweiten Schritt weise ich die genannten Leser auf jene Persönlichkeiten hin, die heute für diese große lebendige Tradition stehen. Jene Männer, die das Weihwasser nicht gegen Desinfektionsmittel und die Osterkommunion nicht gegen die Impfung ausgetauscht haben. Einige habe ich hier vorstellen dürfen: Pater James Mawsdley oder die Priester des Instituts Philipp Neri in Berlin, um nur einige zu nennen. Aber auch unter dem höheren Klerus gibt es leuchtende Beispiele für diesen authentischen Katholizismus.
Einer von ihnen, Marian Eleganti, der em. Weihbischof von Chur (Foto l.) gehört ohne Zweifel mit zu ihnen. Umso mehr freut es mich, dass ich hier mit seiner Erlaubnis einen Beitrag von ihm zweitveröffentlichen kann:
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Allgegenwärtiges Lügen und Täuschen
Schon bei Nietzsche wird der Wille zur Wahrheit abgelöst vom Willen zur Macht. Im Anfang ist nun nicht mehr der Logos, das Wort, die Wahrheit, sondern die Tat (das Machwerk). Mit anderen Worten: die Revolution, der Umsturz aller bisherigen Normen und Werte. Eine Tat-Sache (Setzung) ohne Rücksicht (Rück-Bindung) auf die Wahrheit.
Interessant dabei bleibt, dass sich die Täter immer noch um den Schein von Wahrheit, um den Anstrich von Freiheit und Gerechtigkeit bemühen. Das Blut, das an ihren Händen klebt, wollen sie nicht zeigen. Am Ende verkaufen sie auch Kriege (Waffen) als Friedenswerke.
Ich erinnere an Jesus vor Pilatus: «Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? Joh 19,10.
Die Szene ist paradigmatisch: Die Wahrheit steht vor ihm bzw. liegt auf der Hand: Jesus ist unschuldig. Aber Pilatus liefert sie aus und wäscht gleichzeitig dabei seine Hände in „Unschuld“ (Bild r.). Er weiß um sie (hier: die Unschuld Jesu), aber opfert sie der Erhaltung seiner Macht.
Propaganda und Zensur
Man sieht: Die Macht handelt aus Interesse, nämlich an der Macht zu bleiben. Um der Interessen willen wird am Ende die Wahrheit vielfach verraten oder verleugnet. So läuft es in unterschiedlichen Variationen immer wieder. Aber natürlich: die Masse muss überzeugt davon werden, dass die Mächtigen es mit ihr gut meinen. Sonst verweigert sie die Compliance. Hier setzt die Propaganda ein. Sie schafft ein Narrativ und schützt es mit Zensur und mit der Unterdrückung jener, die dagegen sind oder auch nur unerwünschte Fragen stellen. Es ist frustrierend, wie viele die Narrative glauben.
Wie schon Bärbel Bohley (1945 bis 2010), DDR-Bürgerrechtlerin, gesehen hat, lernen die Machthaber immer mehr dazu und perfektionieren ihr Handwerk. Das kann man aufgrund der Erfahrung mit der zurückliegenden Fake-Pandemie gut erkennen. «Das ständige Lügen wird jedenfalls wiederkommen», meinte Bärbel Bohley. Der Fürst dieser Welt ist eben ein Lügner und Mörder von Anbeginn. Er wechselt nur die Kleider entsprechend den Möglichkeiten und dem Geschmack der Zeit. Ich zitiere Bohley:
„Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, die Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen… Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“
Digital Service Act von Ursula von der Leyen knallhartes Zensurgesetz
Der sog. Digital Service Act von Ursula von der Leyen ist eben keine Dienstleistung für uns, wie der Begriff vorgaukelt, sondern ein knallhartes Zensurgesetz im Dienst der Macht und des von ihm gewollten Narrativs.
Theodore Fontane (1819-1889) hat angemerkt:
„Der Grund, warum Menschen zum Schweigen gebracht werden, ist nicht, weil sie lügen, sondern weil sie die Wahrheit reden. Denn wenn Menschen lügen, können ihre eigenen Worte gegen sie verwandt werden. Doch wenn sie die Wahrheit sagen, gibt es kein anderes Gegenmittel als die Gewalt.“
Diese Gewalt kann sehr subtil und sanft vorgehen. Eine beliebte Methode ist, allem einen ganz anderen Sinn zu geben durch das sog. Framing. Die Nationalsozialisten missbrauchten Wahrheiten, um etwas ganz anderes zynisch zu überschreiben: Arbeit macht frei. Oder: Jedem das Seine! Ursprünglich eine Definition von Gerechtigkeit (suum cuique) und eine Verfremdung des Wortes Jesu: Die Wahrheit wird euch frei machen. Joh 8,32.
„Wir sind eine Gesellschaft von Denkgestörten!“ (Christoph Blocher)
Die Corona-Zeit hat gezeigt: Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, Falsches wird nicht richtig und Böses nicht gut, nur weil es die Mehrheit glaubt bzw. akzeptiert hat, oder weil man es ständig wiederholt.
Schon Pavel Florenskij (russischer Philosoph; 1882-1937) hat seine Kinder gewarnt, mit unscharfen Begriffen zu hantieren. Denn, wenn die Begriffe nicht stimmen, wird auch das Denken verwirrt. Deshalb setzen alle Ideologien bei der Säuberung der Sprache an, um damit eine Art Hirnwäsche zu erzielen. Der Tisch wird zum Stuhl und die Katze zum Hund erklärt. Und sie sollen dann auch (per Gesetz) so behandelt werden. Alltags- und Menschenverstand muss man suspendieren.
Es zählt der Sprechakt, nicht die Wirklichkeit, das «Faktum», das «Machwerk», nicht das «Datum», das (Vor-) Gegebene. Das Denken hat hier nicht mehr die Gegenprobe der Wirklichkeit zu bestehen, sondern definiert selbst die Wirklichkeit. Das aber ist «Wahn (-sinn)». Deshalb hat Guardini eine Erkrankung des Geistes angenommen, wenn er von der Wahrheit abfällt. Christoph Blocher meinte deshalb vor kurzem: «Wir sind eine Gesellschaft von Denkgestörten!» Wie recht er hat!
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Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Weihbischofs, den ich allen meinen Lesern ganz besonders ans Herz legen möchte: MARIAN-ELEGANTI.CH.
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