Kurz nach dem Osterfest fand ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und den römisch-katholischen Bischöfen sowie Vertretern der ukrainischen Protestanten statt. Trotz der Bedenken der Geistlichen machte Selenskyj klar, dass er fest entschlossen ist, auch die Priester zu den Waffen zu rufen und an die Front zu schicken.
Das für gewöhnlich sehr gut informierte Magazin Katholisches.info dazu: „Hinter vorgehaltener Hand wird Unmut geäußert. Selenskyj habe bewiesen, sich nicht von denen zu unterscheiden, die er kritisiert. „Er hat alle Vereinbarungen mit den Kirchen mit den Füßen getreten.“ Laut ausgesprochen wird diese Kritik nicht. Zu angespannt ist die Stimmung in der Ukraine. Andererseits war dies absehbar, hatte doch Selenskyj Papst Franziskus jedesmal angegriffen, wann immer der Heilige Stuhl vom Frieden sprach.
Die Geschichte kennt solche Beispiele, wo Staatsführer rücksichtslos Priester, Diakone und Seminaristen an die Fronten schickten. Es waren allesamt Irrwege.
Selenskyj verärgert über Friedensbemühungen des Papstes
Die Sympathie für Franziskus ist unter den Ukrainern nicht sehr groß, allerdings weniger aus theologischen, sondern aus politischen Gründen. Die Friedensbemühungen des Heiligen Stuhls werden in Kiew und Lemberg nicht gewürdigt.
Auf unverhohlenen US-amerikanischen Druck hin wurde vom ukrainischen Parlament, der Werchowna Rada, ein neues Mobilisierungsgesetz erlassen, das am 18. Mai in Kraft treten wird. Die USA haben ihre finanzielle und militärische Unterstützung an massivere Mobilmachungsanstrengungen gekoppelt. Die Gewährung des jüngsten 60 Milliarden schweren militärischen Hilfspakets der USA ist direkt an das neue Rekrutierungsgesetz gekoppelt. Die Botschaft aus Washington lautete: „Wir geben euch Geld und Waffen, aber ihr müßt kämpfen. Tut ihr das nicht, gibt es kein Hilfspaket.“
Den Gläubigen die Priester entziehen
Mit dem neuen Gesetz müssen auch die Priester in den Kampf ziehen. Eine Freistellung wurde ausdrücklich ausgeschlossen. Wenn die Priester kämpfen müssen, können sie ihre Pfarreien nicht mehr betreuen, den Menschen, die seit zwei Jahren unter dem Krieg leiden, nicht mehr beistehen und die von ihnen geleiteten humanitären Dienste nicht mehr erbringen. Der Auftrag des Priesters sei es nicht, mit der Waffe in der Hand im Schützengraben zu liegen, sondern vor allem und an erster Stelle der Kultus und die Sakramentenspendung. Das sei ihr vorrangiger Dienst für das Volk und das Land. Das versuchten die römisch-katholischen Bischöfe Präsident Selenskyj zu vermitteln, doch ohne Erfolg.
Das neue Mobilmachungsgesetz wird eine dramatische Veränderung bringen, die alle Konfessionen trifft, die Lateiner, wie die römischen Katholiken in der Ukraine genannt werden, aber ebenso die mit Rom unierten Griechisch-Katholischen, die Orthodoxen, die Armenier, auch die Protestanten verlieren ihre Pastoren und Gemeindeleiter. Das gilt für alle Priester und Religionsvertreter im wehrfähigen Alter.
Hoffen auf ein Machtwort aus Rom
Aus politischen Gründen verzichten die katholischen Bischöfe auf öffentliche Kritik, erhoffen und erwarten sich jedoch vom Heiligen Stuhl eine klare Haltung zum Schutz der ukrainischen Priester und der Seelen des heiligen Volkes der Gläubigen.
Die Einberufung der Priester zum Kriegsdienst stellt nicht nur eine schwerwiegende Mißachtung und Verzerrung des priesterlichen Auftrags dar, sondern auch einen direkten Angriff auf die Kirche, die ohne Priester nicht existieren kann.“
Addendum (DB): Natürlich müssen sich die jetzt in Bedrängnis geratenen Geistlichen auch fragen lassen, was sie getan haben, als Selenskyj in einem barbarischen Akt anordnete, dass die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) ihr weltweit bekanntes Zentrum, das Höhlenkloster in Kiew räumen muss…
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