Samstag, 27. April 2024

Befremdliches „Adventsrätsel“ auf muslimisch

Ausgerechnet zum 1. Adventsonntag, dem Beginn der Vorbereitungszeit auf Weihnachten, auf eines der beiden zentralen christlichen Feste, wird der Leserschaft der WELT AM SONNTAG ein „Adventsrätsel“  mit der Frage präsentiert: „Wie oft muss ein Muslim täglich beten?“ Ein Gastkommentar von Dr. Udo Hildenbrand

Wäre es in einem „Adventsrätsel“  nicht angemessen gewesen, Antwort zu geben, z. B. auf die Frage: „Was verstehen die Christen eigentlich unter dem lateinisch geprägten Begriff  ´Advent´?“  – oder auch auf christliche Sitten und Bräuche in der Adventszeit aufmerksam zu machen und sie ggf. zu erklären?

Auf alle Fälle ist bei der Ankündigung eines „Adventsrätsels“  eine christlich gefärbte Thematik angesagt. Alles andere ist journalistischer Schwindel.  So steht der Vorwurf im Raum: Die WAMS-Redaktion okkupiert mit ihrem scheinbaren „Adventsrätsel“  die christlich geprägte Adventszeit für islamische Belehrung.

Gibt es für muslimisches Rätselraten nicht das ganze Jahr?

Und wenn es schon sein muss: Gibt es für muslimisches Rätselraten nicht das ganze Jahr über genügend unverfängliche, „neutrale“ Zeiten, auch Zeiten, die einen entsprechenden journalistischen Islambezug zumindest nachvollziehbar erscheinen lassen?

Mit zwölf Einzelfragen zu verschiedenen Bereichen der Islamthematik sollen die WasS-Leser in diesem aktuellen „Adventsrätsel“  auf die vorgegebene islamische Spur gebracht werden. Wer richtig antwortet, wird zunächst mit dem selbst erarbeiteten Lösungswort „Wunschzettel“ belohnt.

Dazu werden ihm auch noch vier ansehnliche Gewinne in Aussicht gestellt: Ein Adventsrätsel mit islamischer Thematik im Gesamtwert von 40.000 Euro. Ich verzichte gerne auf eine Teilnahme. Vielleicht sollte ich auch auf mein jahrzehntelanges WELT-Abo verzichten.

„Unmöglich!“

Die Redaktion ist kritisch zu befragen: Würden Sie es für sinnvoll ansehen, vor dem Ramadan im nächsten Jahr ein „Ramadanrätsel“ zu veröffentlichen, in dem es dezidiert um christliche Themen geht? Mit größter Wahrscheinlichkeit: Nein!

Wahrscheinlich würden Sie in der Redaktionssitzung entrüstet die Meinung vertreten: Unmöglich! Man kann doch nicht vom Ramadan sprechen und dann den christlichen Glauben thematisieren. Da wäre doch der Vorwurf an die WAMS vollauf berechtigt:  Thema verfehlt.

Welche Proteste würde das bei Muslimen auslösen, auch bei islamophilen Nichtmuslimen? Christen dagegen kann man offensichtlich in der WamS-Redaktion entsprechendes zumuten!

Gezielte redaktionelle Methode

Übrigens: Am Osterfest 2022, dem Zentralfest der Christen, war in der WamS ein Bericht über Mohammed bzw. über den Islam zu lesen.  Diese fragwürdige „theologische“  Mixtur zugunsten des Islams, in der die christliche Feierkultur ausgenützt wird für muslimische „Aufklärung“, scheint offensichtlich eine gezielte redaktionelle Methode zu sein. Oder handelt es sich hier lediglich um journalistische Insensibilität?

Ein Vorschlag zum Ausgleich: Die Redaktion der WELT AM SONNTAG könnte im kommenden Jahr 2024 im ansprechenden Stil des vorliegenden „Adventsrätsels“  in jeder Ausgabe weiterhin eine ganze Rätselseite veröffentlichen. Allerdings mit jeweils zwölf kritischen Fragen, in denen die Fülle der Probleme zur Sprache kommt, die weltweit durch die islamische Religion verursacht werden mit nahezu täglichen Folgen.

Dabei sollte es sich um Fragen handeln, die in einem theologischen, historischen und kulturellen, auch in einem ethischen, juristischen und gesellschaftsrelevanten Kontext stehen, um Fragen, die vielen „adventlich-wachen Menschen“ in der Sorge um die weiteren Entwicklungen in unserem Land und in Europa unter den Nägeln brennen.

Die Fragen für diese wöchentliche Rätselseite würden in diesem Jahr ob ihrer Komplexität bestimmt nicht ausgehen.  In christlich besonders geprägten Jahreszeiten sollte auf jeden Fall auf islamisches Rätselraten verzichtet werden, wodurch in einigen Samstagausgaben das Islamrätsel entfallen würde.

Einen lukrativen Gewinn für die Rätselteilnehmer müsste die Redaktion gewiss auch nicht ausschreiben.  Denn das WamS-Projekt „Kritisches Islam-Rätsel im Wochentakt“ wäre wohl ein Medien-Produkt mit Alleinstellungsmerkmal, gewiss auch informativ, diskussionsfördernd, spannend und attraktiv – und so auch noch werbewirksam zugleich.

Der Beitrag erschien zuerst bei „Christliches Forum“.

Lesen Sie auch: EU-Leitfaden: „Weihnachten“ und „Maria/Josef“ sind diskriminierend da unsensibel gegenüber Nicht-Christen

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