Wir sind derzeit Zeugen einer zerstörerischen, gesellschaftlichen Entwicklung. Im Fokus steht dabei, beeinflusst vom Kulturmarxismus, die Entwicklung einer neuen Geschlechterordnung und – darauf aufbauend – die Auflösung der Familie. Gastbeitrag von Eckhard Kuhla.
Dieser Prozess läuft seit längerer Zeit als Teil eines „Kulturellen Bürgerkriegs“ (Bolz). Er vermittelt Einsicht in die Ziele der anti-familiären Kulturpolitik: In der familienpolitischen Rückschau sind zunehmend Elemente einer stringent zielorientierten Propaganda erkennbar, vergleichbar mit einer Perlenkette, die aber erst im Nachhinein als eine Kette mit den Perlen von aneinander gereihten Programmen wahrgenommen wird:
Propaganda: verdeckte Manipulation
Laut Duden (2008) verbreitet Propaganda „politische Ideen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen“. Das übergeordnete Propagandaziel einer neuen Geschlechterordnung hat die Zerstörung der klassischen Familie im Visier. Die wesentlichen Ziele sind dabei, selten in dieser Gesamtschau kaum wahrnehmbar:
-Fokussierung auf ein emotional besetztes Feindbild,
-Gleichschaltung von Politik und Medi
-Ein kaum wahrnehmbares Management, inkl. eines Zeitplanes
-Begriffsverwirrung tradierter Ordnungsprinzipien, wie z.B. Mann, Frau und Familie,
-Die sogenannte Politische Korrektheit begleitet achtsam die Einhaltung obiger Prinzipien.
Die Wirkmechanismen der Propaganda und ihre gesellschaftliche Brisanz werden häufig unterschätzt. Der Grund liegt in der selektiven medialen Wahrnehmung einzelner Propagandaaktionen. Die dahinter liegende Absicht bleibt dem Bürger verborgen. Überdies fehlt – im Gegensatz zu Diktaturen – in unserer Gesellschaft das Erscheinungsbild und die Erfahrungen mit den Institutionen einer groß angelegten Propaganda in der Öffentlichkeit. In Diktaturen sind es beispielsweise die Propagandaministerien, die die Omnipräsenz dem Bürger ihre Allmacht sichtbar und bewusst macht.
Andere Wirkmechanismen beschweigt die Propaganda in ihren Aktionen. Wie beispielsweise das alt bewährte Mittel der Ablenkung auf Nebenthemen, die auf diese Weise die personellen und finanziellen Ressourcen des Gegners unterschwellig bindet und gleichzeitig die eigentliche Propaganda bestärkt. So hatten die Gegner der Gendersprache mit vielen fundierten Feuilleton-Artikeln sich monatelang an der Auflösung des generischen Maskulinums abgearbeitet – allerdings ohne nachhaltigem Erfolg.
Effiziente Propaganda wirkt in ihrer Vermittlung überwiegend durch die Suggestivwirkung ihrer Slogans. Diese haben häufig eine unlautere Wirkung auf das Denken und Handeln des Individuums zur Folge. Und zwar in der Weise, dass der Bürger häufig, wenn überhaupt, erst im Nachhinein bemerkt, dass er manipuliert wurde. Noch bedenklicher stimmt, daß der Betroffene eine derartige Sprachsteuerung vermeintlich ihn an eigene Handlungen erinnert.
(Gabriele Kuby, Propaganda, Hess Verlag).
Auflösung der Geschlechterordnung: das Aus für die Familie
Von Simone de Beauvoir stammt die Behauptung: „Ich bin nicht als Frau geboren, sondern man hat mich dazu gemacht“. Diese kühne Behauptung wurde damals wohl kaum in ihrer Tragweite erkannt. Erst rund 50 Jahre hat Judith Butler die soziale Zuordnung von geschlechtlichen Identitäten, als Ergebnis machtpolitischer Bedeutungszuweisungen, aufgegriffen. Mann oder Frau seien nichts anderes als gesellschaftliche Zuordnungen – allerdings bar jeder Vernunft. Es ist im Nachhinein kaum vorstellbar, daß eine derartig spekulative Hypothese eine neue Geschlechterordnung begründen konnte. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet……
…….und herausgekommen sind dabei rund 60 sexuelle Orientierungen der Vielfalt neben der normalen, natürlichen Identität von Mann und Frau. Die Vertreter dieser sexuellen Orientierungen, auch Queers genannt, begannen ihre Öffentlichkeitsarbeit mit einer professionellen Charme-Offensive, unterstützt von vielen kreativen Gruppen und Künstlern. Beim normalen Bürger kam zunächst nur die Buntheit an in Form von Fröhlichkeit und Ausgelassenheit, nebst dem obligaten Regenbogen.
Derweil waren die Queers im Verborgenen aktiv. Ihre Vorbereitung einer politischen Propaganda gegen die Familie lief auf Hochtouren mit drei Programmen:
Der Gender Codex und sein Programm
Zunächst galt es, in der Gendersprache die Brisanz ideologischer Begriffe mit Fremdwörtern, Umdeutungen und Euphemismen zu tarnen: das war die Geburtsstunde der neuen Genderwelt. Eine Welt, die den Bürger in weiten Bereichen verwirrt hat und immer noch fremd geblieben ist. Eine vertiefende Analyse zum Thema „Sprache und Propaganda“ ist hier . zu finden.
Mit der gegenderten Sprache konnte die Auflösung des Urprinzips Mann/Frau, konkreter die Einführung einer neuen Geschlechterordnung, nunmehr in Gesetze gegossen werden. Dies geschah mit der altbekannten Salamimethode: Es begann mit dem Gesetz zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft (2001), dann zur Ehe für Alle (2017), und schließlich – als Krönung – das Gesetz zum Dritten Geschlecht (2018). Ein Gesetz, dessen weitreichenden Folgen für Verwaltung, Gesellschaft, Medizin und Leistungssport für die Experten wohl heute noch eine Herausforderung darstellen.
Mit diesen Gesetzen hat die Regenbogen-Minderheit den Einstieg in den deutschen Bundestag geschafft, gepaart mit einer amtlichen und erstaunlich hohen medialen Aufmerksamkeit. Aber: wo waren die Kirchen? Wurde nicht ihre Schöpfungsordnung mit einem Federstrich aufgehoben?
Schon vor über einem Jahrzehnt begannen die Queers mit der Umerziehung der Kinder, wie in autoritären Systemen üblich, und früher als es nach entwicklungs-psychologischen Erkenntnissen sinnvoll wäre. Diese „Frühsexualisierung“ ersetzte die herkömmliche Sexualkunde, in der Verhütungstechniken noch keine Rolle spielten, dafür aber emotionale Aspekte wie Liebe und Gefühle. Die Propaganda sorgte im Hintergrund für die relevanten Lehrpläne mit Einbeziehung der seelenlosen Gendersprache. Beispielsweise wurden die Begriffe Vater und Mutter durch das genderneutrale Begriffspaar „Eltern 1 und Eltern 2“ ersetzt.
Summa summarum: tagtäglich werden in deutschen Kitas und Grundschulen Kinder nicht mehr aufgeklärt, sondern im Sinne der sexuellen Vielfalt erzogen(!) mit unübersehbaren Folgeschäden für Charakterbildung und Bindungsfähigkeit der Kinder. (Der Status der Realisierung der Frühsexualisierung in den einzelnen Bundesländern sollte noch mit entsprechenden Analysen untermauert werden).
Das Hinterfragen des Urprinzips Mann-Frau
beschleunigt die Auflösung der Familie
Die Lufthoheit über den Kinderbetten ist erreicht
Der einst belächelte Spruch von Bundeskanzler Scholz, für die SPD die „Lufthoheit über die Kinderbetten zu erlangen“, war eine stimmige Metapher für die Eingriffe des Staates in die Familie. Die derzeitige Familienpolitik war dann auch kein Ergebnis evolutionärer Familienpolitik, geschützt durch die staatliche Ordnung (Art 6, GG), sondern eine umfassende Propaganda mit dem Slogan „Befreiung der Frau“, einem Begriff aus den Anfängen der Frauenbewegung. Es galt, den beruflichen Wiedereinstieg der Frau zu sichern.
Vater Staat machte es möglich. Nur mußte die Propaganda noch die Machbarkeit von Berufs- und Familie- Pflichten propagieren. Das Werbemittel dazu war das „Doppelpack“. Es bestand aus dem Herauslösen des Kindes aus der Familie mit einer staatlichen Betreuung und dem Elterngeld als zusätzlichen Anreiz für den beruflichen Wiedereinstieg.
Zur begleitenden Propaganda des Doppelpacks wurde der Slogan: „Beruf und Familie sind miteinander vereinbar“ formuliert. Die “Vereinbarkeit“ wurde den jungen Familien immer wieder medial eingehämmert und erzeugte so in ihnen einen Konformitätsdruck. Durch die ständige Wiederholung wurde die Vereinbarkeit sogar zu einer Botschaft mit Wahrheitsgehalt. Und somit schloß sich ein Teufelskreis: Elterngeld und Kita kamen dem Bedarf der jungen Familien sehr entgegen, sie gehören mittlerweile zu ihrem Lebensmodell.
Das böse Erwachen der Familien kam häufig erst nach dem Versuch, die gleichzeitige Vereinbarkeit zu realisieren, die Gleichzeitigkeit war nach H.J. Maaz: „eine Lüge“. Sie erforderte ein professionelles Zeitmanagement seitens der Eltern: Die außerhäusigen Zubringerdienste für die Kinder, sowie Fahrten zu den elterlichen Arbeitsstätten setzten eine nicht immer beherrschbare Gelassenheit der Eltern voraus – und das im Beisein der Kinder. „Früher“ war das auf Augenhöhe möglich am Küchentisch als Ruhepol. Heute wurde der Küchentisch gleichsam zu einer Metapher für den „Verfall des Gewohnten im Umgang miteinander“ (Cora Stephan, Lob des Normalen).
Die verstaatlichte Familie
Die Bilanz der Familienpolitik wirkt, gelinde formuliert, ernüchternd. Die Rückzugsebene Familie verlor für ihre Mitglieder allmählich an Bedeutung, besonders für die Kleinkinder. Die Fremdbetreuung machte die Kinder zu Objekten elterlicher Interessen und verstärkte den alltäglichen Stress in der Familie. Diese Entwicklung förderte Lösungsalternativen zu Tage, die keiner der Beteiligten im Nachhinein wollte: Trennungskinder, Patchwork- Familien, und alleinerziehende Mütter. Beratungspotential genug für Anwälte und Psychologen, die einzigen „Gewinner“ der Propaganda für die Auflösung der „Familie“. Und Letzteres erledigten die Familien selber, mit ihrer Nutzung staatlicher Angebote, Tag für Tag.
Das ist Absurdistan!
Abgesehen von der ideologischen Indoktrination, der der Familiennachwuchs in Kitas … ausgesetzt ist, bezahlen Eltern mit ihrer Kitagebühr diejenige Institution, die der traditionellen Familie an den Kragen will.
Und die Verstaatlichung nimmt kein Ende. Hier ist eine Auswahl der geplanten Familienprojekte, mit denen der Staat – wieder mit einer entsprechenden Propaganda – weiterhin in die elterliche Verantwortung Kinder eingreifen will:
- Das Programm der Frühsexualisierung
- Geschlechterwahl für Jugendliche ab 14
- Kita-Pflicht für zwei Jahre
- die 24/7-Kita
- „Kinder ins Grundgesetz“
- Kinder–Grundeinkommen
Gruselig! Es wird Zeit, nicht mit einem Anti-Konzept, sondern mit einer eigenständigen Idee von Familie, der laufenden und zu erwartenden Propaganda Widerstand zu leisten:
Fixpunkte der VaterMutterKind – Familie:
Verantwortung, Beziehungskultur, Stabilität
Die Rückfallebene: von der staatlichen zur familiären Betreuung
„Der Ausnahmezustand in Kitas ist das Ergebnis einer verfehlten Familienpolitik, die Kita-Betreuung als Teil des vorsorgenden Sozialstaats ist bereits im Notstandsmodus angelangt. Die Politik, die Träger von Krippen, sowie die Eltern müssen über alternative Betreuungsformen nachdenken“ (Karl van Lier, Fachkräftemangel und kein Ende, Tagespost 9.1.23.).
Solcherlei Weckrufe zur Umkehr verhallten bisher im alltäglichen Nachrichten-Wirrwarr. Man hatte sich eingerichtet. Man bekommt regelmäßig das Elterngeld, und das Angebot an Kita-Plätzen soll sogar erweitert werden. Die Propaganda vermittelt dem Mainstream: „Wir schaffen das!“. Wir schaffen den beruflichen Wiedereinstieg und einen Lebensstandard, den wir uns „leisten“ können.
Erst die Umwälzungen der letzten Jahre, wie der Lockdown und seine verheerenden Folgen für den Zusammenhalt einer Familie, verstärkten die Existenznöte manch junger Familien. Der zunehmende Kita-Notstand mit sinkender Verlässlichkeit der Betreuungsqualität brachte das Fass zum Überlaufen. Junge Familien spüren zunehmend die einschränkende Abhängigkeit persönlicher Lebensführung von der staatlichen Förderung. ……alles Anzeichen für den Beginn einer neuen Entwicklung? Die Kita Notstände und finanzielle Krisen könnte jede von ihnen treffen, deswegen sollte unsere Devise sein:
Wir alle müssen vorbereitet sein.
Die kitafreien Gruppen haben schon mal angefangen, sich aus dem Dunstkreis der Ideologien zu befreien, angetrieben durch ihre familiären Emotionen, durch das ununterbrochene Verantwortungsgefühl für ihr Kind, und unbeeinflußt von dem gesellschaftlichen Konformitätsdruck. War es dann in Folge der Selbsterhaltungstrieb der Familien, der den Widerstand erweckte gegen die zunehmende politische Bevormundung?
Hier eine Gruppe von Müttern, die die Kehrtwende hin zu Mutter und Kind schon vor Jahren geschafft hat. Eine Art Bewegung entstand, die die Familien auf das zurückführte, was Familien früher mal waren: stabile Fixpunkte ihres täglichen Lebens, die auch auf die Gesellschaft ausstrahlten. Sie leben als eigenverantwortliche und normale Familie, gleichsam als eine Art Freifamilie. Im täglichen Leben entwickelten die Freifamilien unterschiedliche, privat organisierte Betreuungskonzepte für Kleinkinder. Eine Familie hat die übliche Betreuungskonzepte hier bewertet.
Zudem haben die einzelnen Gruppen Betreuungsnetzwerke in den letzten Jahren zum Austausch von Adressen und für Kinderbetreuung zusammengeführt. Beispielhaft seien hier zwei Webadressen genannt:
www.kindergartenfrei.org – Sie ist eine bekannte Kontaktbörse für Freifamilien, die Kontakte zu anderen Müttern suchen, mit denen sie regional passende Betreuungsformen verbinden können.
www.familianer.de – Ein Netzwerk mit rund 500 Müttern will bindungsorientierte Mütter miteinander zusammenführen. Außerdem wird auf der Webseite großer Wert auf Antworten zum Thema Liebe gelegt: Liebe ist das, was Kinder brauchen.
Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört
Die Propaganda in der Werbung vermittelt Freude an einem Produkt („Freude am Fahren“) mit positiven Bildern. Sie erweckt sogar Bedürfnisse, deren sich der Kunde vorher kaum bewusst war.
Die Propaganda in der Familienpolitik vermittelt dagegen Feindbilder. Die Folgen zeigen sich in jungen Familien im Verlust des Gewohnten, der Normalität, und eine zunehmende psychische Belastung des Menschen. Hält diese Belastung an, entwickeln viele Menschen Gegenkräfte. So auch die Freifamilien.
Mit der Rückkehr zum Normalen, zum Urprinzip der Vater-Mutter-Kind-Familie, haben sie sich befreit von den ideologischen Fesseln einer Propaganda. Ihre Webseiten vermitteln Freude, Freude an der Familie.
Es ist die Freude am ganz normalen Menschsein.
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Zum Autor: Eckhard Kuhla ist „Vorsitzender und Gründer von AGENS ev“
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