(David Berger) Noch vor wenigen Jahrzehnten spendeten die Priester in der katholischen Kirche den „Wettersegen“. Nun predigen sie nicht nur gegen „rechts“, sondern auch eine Klimakatastrophe herbei, der weder die Tradition noch die aktuelle Wissenschaft für sich hat. Ein Besuch der Sonntagsmesse im Kölner Dom.
Wissen Sie noch, was ein „Wettersegen“ ist? Vermutlich nur wenige der Leser von PP, die der Tradition der katholischen Kirche liturgisch verbunden sind, werden nun aus dem FF antworten: Mit diesem Segen ruft die Kirche – zwischen dem 3.Mai (Fest der Kreuzauffindung und dem 14. September (Kreuzerhöhung) und im Anschluss an die heilige Messe und oft unter Zuhilfenahme von Reliquiaren mit einem Kreuzpartikel – den Segen Gottes auf die Menschen, Felder und Fluren hernieder, um für ein gedeihliches Wetter für die Ernte und um die Verschonung vor Unwettern und Katastrophen zu bitten.
Wunderbarer alter Brauch, der die Natuverbundenheit der Catholica zeigte
Lass gegen Blitz und Ungewitter Dein Heil vom Himmel über uns Unwürdige herabströmen und mache mit Deiner starken Hand die dem Menschen stets feindlichen Mächte der Lüfte zunichte (Wettersegen)
„A fulgure, grandine et tempestate“ (Vor Blitz, Hagel und Unwetter) singt der Priester. Und „Libera nos, Domine Jesu Christe“ (Erlöse uns, Herr Jesus Christus) antworten die Gläubigen. Und im Segensgebet heißt es dann:
„Verleihe uns auf die Fürbitte der hl. Gottesmutter Maria, der hll. Engel, Patriarchen, Propheten, Apostel, Martyrer, Bekenner, Jungfrauen, Witwen und aller Deiner Heiligen immer Deinen Schutz; gib, dass Ruhe sei in den Lüften; lass gegen Blitz und Ungewitter Dein Heil vom Himmel über uns Unwürdige herabströmen und mache mit Deiner starken Hand die dem Menschen stets feindlichen Mächte der Lüfte zunichte.“
Ein wunderbarer Brauch auch wenn die Gläubigen heute eher selten um ihren Acker, ihr Vieh und die Ernte bangen müssen. Der ihnen aber dennoch die enge Verwurzelung der katholischen Kirche mit dem Sinnlichen, der Natur und damit auch unseren „heidnischen Wurzeln“ stets aufs Neue zeigt. Jene heidnischen Wurzeln, gegen die religionsgeschichtlich der Islam revoltierte und konfessionsgeschichtlich der Protestantismus und Modernismus.
Dämonen und Wettersegen sind den zeigeistigen Priestern peinlich
Wurzeln, die den zeitgeistigen Priestern auch der katholischen Kirche längst so peinlich geworden sind wie die Welt der Engel, der Dämonen und des Satans. Bräuche wie der Wettersegen und der Exorzismus sind ihnen daher peinlich. Obwohl wir vielleicht heute dringender denn je, den Beistand der Kirche gegen den Satanismus bräuchten.
Peinlich freilich ist es ihnen nicht, sich der neuen zeitgeistigen Esoterik anzubieten. Dies musste ich am vergangenen Sonntag wieder aufs Neue bei einem Besuch der Sonntagsmesse im Kölner Dom erfahren.
Lebendige Gemeinde in St. Maria in der Kupfergasse
Kurz abschweifend: Normalerweise besuche ich, wenn ich in Köln bin die heilige Messe in St. Maria in der Kupfergasse, einem urkölschen Heiligtum, wo ein Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes (Foto r.) verehrt wird, vor dem zu jeder Stunde des Tages zahlreiche Kölner im stillen Gebet knien und zahllose Opferkerzen rund um die Gnadenkapelle brennen.
Den Raum durchzieht stets ein feiner Geruch nach Kerzenwachs, Weihrauch und ein bisschen auch nach dem Kölnisch Wasser der vornehmen alten Kölner Damen, die hier gerne die heilige Messe besuchen.,
Ministrantinnen, moderne Messgewänder und hässliche Ikebana-Gestecke auf scheußlichen Altären, die wie 70er Jahre Grabsteine wirken, sucht man hier vergeblich.
Stattdessen muss die Orgel hier alle Register ziehen, denn die Gläubigen singen in voller Lautstärke die beliebten alten Kirchenlieber ebenso inbrünstig mit wie die lateinischen Gesänge.
Aber ich schweife ab. Am vergangenen Sonntag nun hatten wir beschlossen, wieder einmal zur Sonntagsmesse in den Hohen Dom zu gehen – mit dem Gefühl, dass man angesichts der überwältigenden himmelstrebenden Architektur der Gotik und dem noch immer in den heiligen Hallen irgendwie präsenten Geist des großen Kardinal Meisner eigentlich kaum etwas falsch machen kann.
Wenn das Kardinal Meisner hören müsste
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.“
Der Chor sang dann auch recht ordentlich eine polyphone lateinische Messe, aber sobald der zelebrierende Geistliche, Domkapitular Hans-Josef Radermacher, an der Reihe war, bemerkte man: Den wenigen Gottesdienstbesuchern, die sich noch ein Gespür für das Heilige bewahrt haben, soll nun auch der Garaus gemacht werden.
Schon die ersten Worte des Geistlichen freuten sich darüber, dass nun alle so engagiert die „Liturgie gestalten“. Den eigentlichen von mir noch erlebten Höhepunkt bildete dann freilich die Predigt des hochwürdigen Herrn. An eben jener Stelle, wo ich zum letzten Mal Kardinal Meisner habe predigen hören, predigte Radermacher zum Sonntagsevangelium, in dem es heißt: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.“
Neues Glaubensbekenntnis: Waldbrände durch Klimawandel verursacht
Ein Evangelium, das in der Tat schwer erträglich sei. Denn wir würden ja heute unter den „geistigen Brandstiftern“, die in den Diskussionen um die Flüchtlingsfrage Unfrieden säen, in der Gesellschaft leiden. – ließ der Geistliche im blaugrün gebatikten Messgewand so wissen, dass jeder der durchschnittlichen, von ARD und ZDF ideologisch abgerichteten Gottesdienstbesucher genau wusste, wer gemeint war.
Noch aktueller wurde der etwa 70-jährige geistliche Herr, als er per Stichwortsassoziation (Feuer auf der Erde!) darauf zu sprechen kam, dass wir ja sehr unter Waldbränden litten, die durch die Klimakatastrophe verursacht seien.
Tagesschau: „Als Ursache für das Feuer wird Brandstiftung vermutet.“
Draußen regnete es zwar wie aus Eimern auf die Domplatte, aber zuvor hatte der Kölner „Express“ auf seiner ersten, an allen Verkaufsboxen noch auf dem Weg zum Dom deutlich sichtbaren Startseite von den Waldbränden auf Gran Canaria berichtet.
Nicht einmal die „Tagesschau“ behauptete solchen Unsinn
Das Erstaunliche daran: Nicht einmal die „Tagesschau“, die sonst eigentlich keine Chance auslasst, um uns im Sinne der linksgrünen Ideologie zu erziehen, hatte diese gewagte These verbreitet. Dort heißt es: „Als Ursache für das Feuer wird Brandstiftung vermutet.“ (Quelle)
Ein Faktum, das allerdings – da es auf Gran Canaria keinen AfD-.Ortsverein gibt, der das Feuer gelegt haben könnte – wenig Ideologisches einbringt. Daher wurde der Dauerjocker gezogen, statt Reliquien gezeigt, die heilige Greta im Herzen angerufen, um dann den Klimawandel als das große Reich des Unheils, CO2 als die neuen Dämonen herbeizurufen. Der Exorzismus: Fridays for future und natürlich das System Merkel!
Dass Herr Rademacher am Ende des Hochamtes den Wettersegen – vermutlich auf das Klima ebenso wirksam wie die Diesel-Fahrverbote – spendete, wage ich zu bezweifeln, obwohl ich noch während der Predigt den Dom verließ.
Götzendienst der Gottesdiener
„Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen.
Die armselige Gleichschaltung selbst der katholischen Kirche, die seit dem 18. Jahrhundert durch ihre Resistenzen gegen den Zeitgeist zum unverzichtbaren gesellschaftlichen Faktor wurde, scheint in solchen Predigten ihren letzten erbärmlichen Grad erreicht zu haben. Der einfach nur lächerlich wäre, würden nicht Tausende dieser Ideologie wie dem goldenen Kalb huldigen.
Und dem Domherren sei nur dies gesagt: „Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation“ (2 Moses 20, 2-5)
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