(David Berger) Gemeinsam kämpfen ist gut. Purer Aktivismus kann jedoch zur Katastrophe ausarten. Wenn wir sinnvollerweise gemeinsam kämpfen wollen, muss vorher klar sein, wofür und wogegen wir kämpfen. Und welche Gesellschaft wir wollen, wenn unser Kampf erfolgreich war.
Nachdem bestimmte Kreise seit dem Auftritt von Milo Yiannopoulos im Anschluss an die Konferenz der freien Medien und einem Treffen von Steve Bannon mit der „Jungen Freiheit“ und „Philosophia Perennis“ in Berlin, beispiellose Attacken gegen mich gefahren haben, versuchen nun zwei Haupt-Akteure der IB zu beschwichtigen. Einige Sympathisanten und Vertreter dieser Bewegung waren in den letzten Wochen durch krasse Homophobie, extrem geschmacklose, sexistische Aussagen gegenüber weiblichen Mitgliedern der IB und Antisemitismus aufgefallen.
„Sezessions“-Autor Lichtmesz findet Mobbing von Liberalkonservativen „lustig“
Dass dadurch böses Blut entstanden ist, findet der „Sezessions“-Autor und „Spiritus rector“ der deutschsprachigen Identitären „Lichtmesz“ lustig.
Dass ich da einen anderen Humor habe und antisemitische Ausfälle nicht unter „lustig“ und „ein bisschen Spaß“ verbuche, sieht Martin Sellner als Beweis, dass es es mir „um Spaltung, absolute Deutungshoheit und Eskalation geht.“ (Quelle) Sein „Kamerad Lichtmesz“ bezeichnet mich als „DrDramaqueen“ … Wutanfälle, die inzwischen selbst deren eingefleischtesten Fans deutlich verwirren.
Eine Reaktion von vielen auf die Attacke Sellners: „Das ist harter Tobak gegen Herrn Berger! Wir Alle drehen gerade am Rad, weil wir wissen, um was es geht! Ich versuche Dich zu verstehen…, kann es aber nicht, weil ich von Herrn Berger sehr viel halte!“
Unter denen, die nun den versöhnlichen Weg gehen wollen, scheint auch Patrick Lenart zu sein, der gestern in einem Video zur Einigkeit aufrief:
https://youtu.be/D-jddMiWjEY
Liberale und Konservative?
Dabei spricht Lenart von einem Konflikt, der zwischen dem „liberalen und dem konservativen Lager im patriotischen Milieu“ ausgebrochen sei. Dass er dabei Dieter Stein, PI-News und mich als Liberale (aber nicht Konservative) und den immer wieder durch an die Ideologie des Nationalsozialismus erinnernde Aussagen auffallenden Martin Semelitsch (in Publikationen tritt er unter dem Namen Martin Lichtmesz aus) sowie die IB als die „Konservativen“ versteht, spricht Bände.
Das ist genau die Sprachregelung jener Leute, die auf Twitter folgendes infantil täglich mehrmals posten:
„Tägliche Erinnerung, dass David Berger ein liberaler Lump ist, der nichts im sogenannten rechten Mosaik zu suchen hat.“ (Twitter)
oder:
„Katholik Dāwīḏ Berger fährt nach Nizza. Berger vertritt viele Interessen – nur nicht die Interessen der heterosexuellen Deutschen.“ (Twitter)
„Wegen David Berger können Hunde nachts nicht mehr allein auf der Straße sein.“ (Twitter – Anspielung auf einen Kommentar, den die „Sezession“ vor ein paar Jahren freischaltete, in dem mir unterstellt wurde, ich würde Sex mit unserem Hund machen)
„Was passiert, wenn man ehrlos ist, sieht man an Lauren Southern, ihren schwulen Kollegen, an David Berger, an Oliver Flesch und so weiter. Ehre ist Voraussetzung für’s Vierte Reich.“ (Twitter)
„DrDramaqueen Berger“ (Lichtmesz, Twitter)
Und hier können Sie sich sogar an einer Abstimmung beteiligen:
David Berger ist
— Paulus (@terra_ukera) June 12, 2019
Auch die Behauptung, dass ich nur gegen den Islam kämpfe, weil ich meine Homo-Rechte in Gefahr sehe ist ein Vorwurf, den immer wieder aus Kreisen der „Identitären Bewegung“ zu hören bekomme und den Lenart hier aufgreift.
Nur dass er auf die Nachsätze verzichtet, die sonst noch kommen und ankündigen, dass man auch in der ersehnten neuen Gesellschaft sehr genau wisse, wie man mit Homosexuellen umgehen werde.
„Konservative“, die Burkas für Frauen toll finden
Heißt „konservativ“ sein also für das Kopftuch nach muslimischem Vorbild zu plädieren, wie das Schnellroda-Frau Kositza tut? Heißt das, einen Homosexuellen, der PP macht zu empfehlen, doch lieber wieder in seinen „Darkroom“ zu verschwinden – um ihn danach als perversen schwulen Liberalen zu beschimpfen? (nein, wir werden hier jetzt nicht noch weitren volksverhetzenden Unsinn hier zitieren, mit dem die Sympathisanten von Schnellroda, Leser des Sezessionsblättchen oder Mitglieder und Spender der IB Twitter zugemüllt haben – jeder der das lesen will, kann es ganz einfach über die Twittersuchfunktion heraussuchen).
Heißt konservativ sein, aus lauter Abneigung gegen den Liberalismus einem rechten Neo-Marxismus zu huldigen? Heißt konservativ zu sein, Israel und die USA zu hassen?
In seinem Video versucht Lenart „uns“ mit einem gemeinsamen Haus zu vergleichen, das brennt. Und fordert uns dann auf: „Jetzt diskutieren wir nicht über die Einrichtung, sondern schnappen uns einen Kübel um das Haus zu retten.“
Solche Kriegsrhetorik ist sicher – wie das ganze Video – gut gemeint. Ich würde allerdings viel lieber von einer dringend notwendigen Wende sprechen, auf die wir hinarbeiten müssen. Das unterstreicht auch, dass dieser Kampf nur friedlich und legal geführt werden darf.
Dann muss aber auch die Frage erlaubt sein, wogegen wir arbeiten. Oder um bei Kositza zu bleiben: Wollen wir eine Gesellschaft voller Frauen in Burkas, die ihren Mann sietzen oder eine, wo „eine 14-jährige in Hotpants und bauchnabelfreiem Oberteil oder die Wasserstoffblonde mit den operativ vergrößerten Brüsten“ (so Kositza abfällig) sich in unserer Gesellschaft das „Selbst schuld, Schlampe!“ einfangen, wenn sie vergewaltigt werden? Dazu passt das latente Islamappeasement, dass in nicht wenigen extrem rechten Kreisen herrscht: Götz Kubitschek hat mir selbst angedeutet, dass er meine Islamkritik „überspitzt“ findet, während man in seiner Schnellroda-Blase fast peinlich bemüht ist, auf Islamkritik weitgehend zu verzichten. Zufall?
Die alles entscheidende Frage ist für mich aber: Wie wird dieses Haus, von dem Patrick Lenart spricht, eingerichtet werden, wenn der Brand gelöscht sein wird?
Kämpfen wir für die Freiheit oder eine neue Diktatur?
Weiterhin fragt sich: Wenn man so sehr auf wirkungsvolle Zusammenarbeit bedacht ist und nur das Wohl unseres Landes im Blick hat, warum dann in der Schnellroda-Blase der Hass auf Steve Bannon, alle die gemeinsame Sache mit dem weltweit einflussreichen Ideengeber machen? Geht es diesen Leuten wirklich um die Rettung unserer Identität bzw. des jüdisch-christlichen Abendlandes? Oder darum, von Konflikten im eigenen Haus abzulenken und die Angst davor, dass der eigene Verein an Bedeutung verlieren und sich dadurch die Spenden (u.a. für EinProzent) reduzieren könnten?
Ich habe keine Lust mit Leuten zusammen zu kämpfen, denen es nur um ihren eigenen Verein und ihre Eitelkeit geht. Ich werde einen Teufel tun, mich mit „Aktivisten“ in die Schlacht zu werfen, die mich jetzt noch ganz gut im Kampf gegen Islamisierung und Linksrutsch gebrauchen können, den sie aber als einen gegen Überfremdung und für ein mehr oder weniger rechtsextremes „Deutschland Deutschland über alles“ führen. Ein neues Deutschland, in dem sie mich dann nach ihrem Erfolg im besten Falle in mein „liberales Darkroom“ einschließen… Vergesst es!
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