Gestern Abend wurden mehrere gewalttätige Übergriffe auf homosexuelle Männer im Berliner Szeneviertel Schöneberg bekannt, die sich in den frühen Morgenstunden des Pfingstsonntags zugetragen haben. Zu den Tätern gibt es keine näheren Informationen.
Die Polizei meldete gestern: Heute früh wurde ein Mann in Schöneberg mit Reizgas besprüht und leicht verletzt. Nach derzeitigem Ermittlungstand befand sich der 58-Jährige gegen 5 Uhr vor einer Bar für homosexuelle Männer in der Kleiststraße und sprach mit einem anderen Mann, als ein Unbekannter ihm aus einer dreiköpfigen Gruppe heraus eine Flüssigkeit in das Gesicht sprühte, bei der es sich offenbar um Reizgas handelte. Anschließend flüchtete der Angreifer zusammen mit der Gruppe. Der Verletzte wurde durch die Besatzung eines alarmierten Rettungswagens am Ort ambulant behandelt.
Im Zuge der Anzeigenaufnahme berichtete ein Zeuge von einem ähnlichen Angriff, der sich ebenfalls am frühen Morgen am Wittenbergplatz ereignet haben soll. Als Polizisten vor Ort eintrafen befand sich jedoch niemand mehr am Ort. Die weiteren Ermittlungen dauern an.“ So weit der Polizeibericht.
Täter: Neurechte und islamistische Kooperation?
Zu den Tätern gibt es keine näheren Informationen. Dabei könnten gerade solche genaueren Personenberschreibung zu einer schnellen Ergreifung der Täter führen und so weitere Übergriffe verhindern. Zugleich hätten sie aber auch einen weiteren Präventiven Effekt: Warnen sie doch die betroffene Risikogruppe vor, um in ähnlichen Situationen achtsamer zu sein.
Die Mehrzahl solcher Übergriffe in Berlin und Köln geht auf junge Männer mit muslimischem Migrationshintergrund zurück. Aber auch in der sich selbst als „neurechts“ bezeichnenden Szene, die ihre Sympathien für das Gesellschaftsbild des Islam immer häufiger zum Ausdruck bringt, lässt sich ein erneutes Anwachsen des Homohasses feststellen, der den Boden für solche Übergriffe bereitet.