Freitag, 26. April 2024

Neu im Kino: So werden die blonden Kinder der „neuen Rechten“ zu gewalttätigen Nazi-Monstern erzogen

(David Berger) Von der Klimahysterie bis zum angeblich von Trump geplanten 3. Weltkrieg: Panikmache hat Hochkonjunktur beim Staatsfernsehen und natürlich bei denen, die vom vielen Geld des „Kampfes gegen Rechts“ auch etwas abhaben wollen. Eine Doku ventiliert nun eine neue Verschwörungstheorie: „Mitten in unserer Gesellschaft werden Kinder mit rassistisch-völkischen Parolen großgezogen. Die Dokumentation „Kleine Germanen“, die ab heute in den Kinos läuft, zeigt eine beängstigende Parallelwelt in Deutschland“ (ARD).

Nein, auch das ist keine Satire, sondern Merkels Antifa-Deutschland 2019. Zwei Aktivisten, darunter ausgerechnet ein Iraner, haben sich ihre Aluhüte aufgesetzt und einen animierten, v.a. comicartigen Film gedreht. Der soll zeigen, wie die Kinder der neuen Rechten zu mordlustigen Monstern erzogen werden, die ohne Hemmungen das vierte SS-Reich planen. Finanziert ist das Propagandamachwerk natürlich u.a. von unserem Geld über die Filmförderung Schleswig-Holstein.

Der SWR berichtet: „Das Spektrum der Neuen Rechten reicht von Pegida-Aktivisten und AfD-Wähler bis zu Anhängern der Identitären Bewegung und radikalen Burschenschaften. Erwachsene wenden sich bewusst von den Ideen einer offenen, demokratischen Gesellschaft ab. Was aber ist mit deren Kindern? Die Kinodoku „Kleine Germanen“ erkundet, mit welcher Erziehung Kinder in diesem Milieu aufwachsen.“

Kleine Nazischlampe mit blonden Haaren verschlägt Ausländerkinder in Schule

Die angeblich auf einer echten, aber nirgends nachgewiesenen Begebenheit beruhende Handlung ist schnell erzählt: Die kleine Elsa wird von ihrem Großvater zur „Nazischlampe“ erzogen, greift schon in früher Jugend in der Schule Ausländer brutal gewalttätig an.

Sie heiratet natürlich auch einen „Nazi“, mit dem sie in eine sektenähnliche arische Gemeinde (in Dunkeldeutschland?) zieht. Dort erzieht sie ihre eigene Tochter zu einem noch schlimmeren Nazikind.

Wenn die Erziehung von Nazikindern so verbreitet in Deutschland ist, fragt man sich natürlich, warum man auf eine extrem übertrieben, an manchen Sellen wie Slapstick wirkende Phantasiegeschichte zurückgreifen musste und nicht einen einzig authentischen Zeugen finden konnte, der vor der Kamera etwas Handfestes ausgesagt hätte.

Ob das ausreicht, um unsere Justizministerin zu einem Gesetzentwurf zu veranlassen, der es möglich macht, allen AfD-Mitgliedern das Sorgerecht für ihre Kinder zu entziehen?

Familie Götz Kubitschek viel zu nett

In den Film hinein geschnitten finden sich stattdessen Interviews mit den üblichen selbsternannten Rechtsextremismus-Experten und mit realen Leuten, denen die Filmemacher offensichtlich zugetraut haben, dass sie ihre Kinder so erziehen wie in ihrem Verschwörungs-Comic: Die ehemaligen NPD-Frau Sigrid Schüßler und Götz Kubitschek mit seiner Frau Ellen Kositza, die beide 7 Kinder haben.

Doch die haben den Filmemachern einen Strich durch die Rechnung gemacht, was auch den Staatsfunk enttäuscht zurücklässt: „Die Filmemacher Mohammad Farokhmanesh und Frank Geiger lassen ihre Gesprächspartner reden. Allzu kritische Fragen scheinen sie ihnen nicht zu stellen. Alle plaudern entspannt über ihre Erziehungsprinzipien und die durchweg positive Erinnerung an die eigene Kindheit. Sollten die Filmemacher gehofft haben, dass sich ihre Gesprächspartner selbst entlarven, muss man sagen: diese Idee geht nicht auf. Dafür sind die Neuen Rechten viel zu geschult.“

Sie sind unter uns – überall, im Dunkeln!

Überhaupt hätte das der gleichgeschaltete Staatsfunk vermutlich noch besser gemacht. Der Film ist ihnen zu wenig pädagogisch, die bereits reichlich überzeichneten Nazi-Kinder noch nicht gefährlich genug gezeichnet:

„Vor allem führt die Konzentration auf den krassen Fall von Elsa dazu, dass das eigentlich Gefährliche fast aus dem Blick gerät: der Rechtsextremismus ist eben keine Randerscheinung einiger seltsamer Nazi-Familien, sondern arbeitet sich immer weiter in die Mitte der Gesellschaft vor.

Die wenigsten leben vermutlich in abgeschotteten Gemeinschaften auf dem Land. Im Gegenteil: die großen und kleinen Germanen sind längst unter uns.“

„Sie sind längst unter uns – ihr seht sie nur nicht, weil sie heimlich im Dunkel agieren!“ schallt es aus den Staatsfunkstudios. Da wundern sich die Filmemacher Mohammad und Frank: Die vom Kollegen vom SWR haben noch viel größere Aluhüte als Ihr sie habt!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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