Viktor Orbán ist der Einzige in Europa ist, der einfach „macht“ – Die Feinde Ungarns sind deckungsgleich mit den Feinden Europas. Ein Gastbeitrag von Peter Helmes
Die Ungarn hatten schon immer einen Instinkt für Gut und Böse, genauso wie für richtig und falsch. Zu sowjetischer Zeit waren sie ein Stachel im Fleisch, mal mehr mal weniger tief, und verstanden es sich nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen. Heute ist es wieder so. Sie sind ein Stachel im Fleisch der EU und lassen sich von ihr nicht für völkerfeindliche Ideen vereinnahmen. Die westlichen EU-Staaten indes reagieren trotzig gegen Orbán nur ihre aus Machtlosigkeit entstehende Frustration an uns ab.
Viktor Orbán ist der Einzige in Europa ist, der einfach macht. Der nicht auf Beschlüsse der EU wartet. Europa sollte sich ironischerweise ein Beispiel an Orbán nehmen, nicht an dem Grenzkapitän, sondern an dem Politiker, der Lösungen sucht, selbst wenn es die falschen mit den falschen Partnern sein sollten. Der ungarische Ministerpräsident ist entscheidungswillig und –freudig und „macht“, er macht ganz einfach, was andere jahrelang nicht machen.
Kein EU-Superstaat
An dem „visionären Gestaltungswillen“ „großer Europäer“ wie Merkel und Macron fehlt es Viktor Orban offenbar gewaltig: Er will einfach keinen EU-Superstaat, verweigert sich der von Gesellschaftsklempnerin Merkel seit ihrer Schleusenöffnung im September 2015 angemahnten europäischen Asylsolidarität, will von „Resettlement“ ebenso wenig wissen wie von „Relocation“ und ist zu allem Überfluß auch noch böse zum gütigen Philantropen Georges Soros alias György Schwarz, seinem ehemaligen Landsmann.
Aber nicht nur diesem Orbán fehlt diese schräge globale Vision – das gesamte ungarische Wahlvolk muß sich an der Nase packen lassen! Gut, es ist durch die lange Zeit sowjetischer Bevormundung noch etwas ungeübt in Demokratie, die „Druschba Narodow“, die zwangsweise verordnete Völkerfreundschaft, hat den ungarischen Sinn für Solidarität möglicherweise deformiert, und bei über 105 Einwohnern pro Quadratkilometern – Ungarn liegt bei der Bevölkerungsdichte weltweit auf Platz 36 – bietet sich das Land nicht unbedingt für die Einwanderung an.
Das Bevölkerungswachstum war aber zuletzt leicht negativ und überhaupt: Was sollten denn die Deutschen dann sagen, die liegen nämlich auf einem championsleague-verdächtigen Platz 19 mit 229 Einwohnern pro qkm! Im Vergleich hierzu erscheint Ungarn geradezu unterbesiedelt – die Weite der Puszta grüßt von fern!
Die Feinde Ungarns sind deckungsgleich mit den Feinden Europas
Ja, was sollen die Deutschen dazu sagen! Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie beklagen sich über den ungarischen Souverän und seine (angebliche) Wertevergessenheit, so wie das unsere Mainstreammedien nahelegen.
Oder sie sagen: bravo, gut gemacht, Ihr Ungarn! Ihr habt trotz internationaler Anfeindungen einen Präsidenten, der Eure Interessen vertritt, anstatt sich von seinem Wahlvolk zu entfremden und sein Heil im Niemandsland des Globalismus zu suchen. „Lieber allein handeln, als gemeinsam die Hände in den Schoß legen“, ist ein für Orbán typischer Satz.
Orbán ist Realpolitik wichtiger ist als verblaßte humanitäre Imperative, Visionen von Multikulti und Umvolkung alias Ersetzungsmigration (Replacement Migration). Vielleicht sollten sich der deutsche Michel und das deutsche Gretchen (auch wenn sie heute eher Kevin, Maik, Chantal oder Luna-Lena heißen) angesichts der Wahlen in Ungarn einmal überlegen, wo der Tumor wirklich steckt, welches die Krankheit ist und welches die Medizin. Diejenigen, die heute im Namen ihrer angeblich demokratischen Gesinnung auf Ungarn eindreschen, müßten sich in Wahrheit vor diesem kleinen Land verbeugen.
Ungarn – wacker und standhaft
Und doch blieb Ungarn wacker und standhaft. Damit setzt dieses kleine Land eine ehrenvolle Tradition fort, vor der sich jene Scheindemokraten Europas, die heute auf Ungarn einschlagen, zutiefst verbeugen müßten:
Die Ungarn erhoben sich 1956 gegen die sowjetische Diktatur. Hunderte Ungarn wurden erschossen, tausende zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Es waren die Ungarn, die sich dem Warschauer Pakt und dem Moskauer Diktat nie ganz unterwarfen – und es waren ungarische Grenzzöllner, die 1989 deutsche Flüchtlingen nach Österreich ließen: Mit dem Zerschneiden des Stacheldrahtzauns durch eben jene ungarischen Grenzsoldaten zerfiel der Eiserne Vorhang, wurde die deutsche Einheit eingeleitet – und entfiel die größte militärische Bedrohung, der sich die Menschheit je ausgesetzt sah (die, wie man heute weiß, mehrfach nur durch Zufall einer atomaren Total-Vernichtung entrann).
Die Ungarnfeinde Junckers mitsamt seiner EU-Nomenklatura, weite Teile der SPD, der Grünen und der Linkspartei, ja selbst weite Teile der CDU, fast die gesamte deutsche Linkspresse – müßten sich vor diesem kleinen Land also verbeugen.
„Diese Werte“, von denen die Funktionseliten des polit-medialen Komplexes in unserem Lande bis zum Erbrechen schwadronieren, haben den Gedanken der Demokratie vollkommen pervertiert und sind schon allein aus diesem Grund äußerst fragwürdig geworden. In Mitteleuropa (einschließlich „Dunkeldeutschlands“) hat man sich glücklicherweise trotz EU-Mitgliedschaft einen natürlicheren, unverkrampften Zugang zum republikanischen System der Volksherrschaft erhalten, allen Unken und Kellerasseln zum Trotz.
Orbán: „Völkerwanderung ist Demokratieproblematik in Europa“
Deshalb ist Viktor Orbán den Zeitgeistigen aus vielerlei Gründen ein Dorn im Auge. Die Völkerwanderung sei zu einer „Demokratieproblematik“ für Europa geworden. Orbán wiederholte eine Aussage aus dem Jahr 2015, als er sich als „Grenzschutzkapitän“ Bayerns bezeichnete. „Betrachten Sie mich nach wie vor als ihren Grenzschutzkapitän“, sagte er vor den CSU-Abgeordneten in Klosterseeon. Orbán betont auch, daß jedes Volk sich selbst retten müsse und eine Vergemeinschaftung, die auf Abwälzung von Verantwortung hinauslaufe, abzulehnen sei.
Orbán: Die Migrationsfrage habe inzwischen grundlegende Bedeutung für ganz Europa bekommen. Das europäische Volk wolle eindeutig nicht unter Terrorgefährdung leben. Das Volk wolle, daß es Sicherheit gibt und die Grenzen geschützt werden. Die Politik der EU habe hingegen den Interessen der Europäer entgegengearbeitet.
Und ganz nebenbei bemerkt: Orbán findet dabei immer mehr Nachahmer, nicht nur in Polen, das sich immer stärker orbanisiert. Nationaler Eigenständigkeitswille wird auch von den Regierenden in Tschechien, in der Slowakei und in Rumänien vertreten.
Die EU und Afrika müßten begreifen, meinte Orbán beim EU-Afrika-Migrationsgipfel in Malta (12.11.2015), daß die Migration eine negative Erscheinung ist,.
„Wir haben die gleichen Schwierigkeiten bezüglich dieser Frage wie innerhalb der EU. Die grundlegenden Punkte sind nicht geklärt. Viele in der EU denken, daß die Migration eine gute Erscheinung ist, die europäische Erfahrung zeigt jedoch das Gegenteil. Die Migration stellt keine Situation dar, in der Auswanderungs- und Einwanderungsländer gewinnen. In dieser Situation haben alle verloren“, betonte Orban.
Das EU-Komplott: Aus für die europäischen Nationalstaaten
Auf einer Konferenz christlicher Intellektueller in Budapest wurde er sehr deutlich: Europa sei das Opfer eines Verrats und werde „uns weggenommen, wenn wir es nicht beschützen“.
Orbán zufolge laufe Europa Gefahr, von gewissen Kräften „übernommen“ zu werden, und es könnten sich in der Zukunft möglicherweise „die Träume einiger Aktivisten erfüllen, denen große finanzielle Mittel zur Verfügung stehen; diese seien von niemandem gewählt worden, doch sie denken darüber nach, wie man die Nationalstaaten zum Verschwinden bringen könne…“
Orbán erklärte, die Reaktion der EU auf die aktuelle Migrationskrise sei keinesfalls „auf reine Inkompetenz“ zurückzuführen, sondern es handle sich dabei um den bewussten Wunsch, eine „linke intellektuelle Konstruktion“ zu implementieren, um die Nationalstaaten in Europa in die Ecke zu drängen.
„Wir stehen vor einem Komplott und wir müssen die Menschen aufrufen, diese Verratsaktion mit demokratischen Mitteln zu bekämpfen“, so Orbán. Es müsse in Europa eine Diskussion entfacht werden, die das Ziel verfolge, Europa in verbesserter Form entstehen zu lassen – als starkes und christliches Europa.
Die europäische Linke […] sieht im Problem der Einwanderung keine Gefahrenquelle, sondern eine Chance. Die Linke hat bereits seit jeher die Nationen und die nationale Identität mit Argwohn betrachtet. Dabei vertritt die Linke den Standpunkt …, daß durch die Eskalation der Einwanderung endgültig die nationalen Rahmen geschwächt oder sogar eliminiert werden könnten, wodurch eines der bisher unerreichten Ziele der Linken von historischer Perspektive realisiert werden könnte. […]
Diese Menschen, diese Politiker mögen die Ungarn ganz einfach nicht, und sie mögen die Ungarn gerade aus dem Grund nicht, weil diese Ungarn sind. Genauso wie auch einige Finanz- und Politikzentralen in Brüssel daran interessiert sind, die nationalen Rahmen aufzulösen, die nationalstaatliche Souveränität zu schwächen und die nationalen Identitäten auszulöschen. […]
Nun, bleiben wir mal auf dem Teppich! Was ist der Kern der Erkenntnis:
Europa ist nicht geteilt in Ost und West, in Erbarmungslose oder Samariter, in Solidarische oder Egoisten – sondern (wahlweise) in Pragmatiker oder Träumer, in Blinde oder Realisten, in Patrioten oder Multilateralisten. Wir müssen entscheiden, wozu Deutschland gehört. Orbán hat uns die Antwort auf dem Tablett serviert.
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Der Beitrag erschien zuerst bei CONSERVO
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