Freitag, 19. April 2024

Framing-Gutachten: An wen zahlte die ARD 120.000 Euro für die Gehirnwäscheanleitung?

120.000 Euro zahlte die ARD aus den Zwangsenteignungen deutscher Bürger für eine Anleitung des Berkeley International Framing Institutewie sie diejenigen, die ihre eigene Indoktrination auch noch bezahlen müssen, noch subtiler konditionieren und lenken kann. Johannes C. Bockenheimer hat für die Salonkolumnisten ein wenig nachgeforscht, was es mit diesem Institut auf sich hat und ist dabei auf mehr als Überraschendes gestoßen, vor allem aber auf einen Namen: Elisabeth Wehling. Ein Beitrag von Jürgen Fritz

Der Fall sorgt seit Tagen für nicht wenig Aufsehen. Bereits 2017 hat die ARD unter der Federführung des MDR (Mitteldeutscher Rundfunk für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen), der damals den ARD-Vorsitz innehatte, ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie man seine Konsumenten, noch besser in die gewünschte Richtung beeinflussen könnte. Für dieses Gutachten zahlte die ARD, inklusive Workshops, die dazu mit dem beauftragten Institut durchgeführt wurden, insgesamt 120.000 Euro. Beauftragt wurde von der ARD Frau Dr. Elisabeth Wehling, die sich gerne als Direktorin des Berkeley International Framing Institut“ vorstellen lässt. Doch was hat es mit diesem Institut auf sich?

Bei Berkeley denkt natürlich jeder sofort an die University of California, Berkeley. Dort war oder ist Elisbeth Wehling ja auch tätig und hat dort promoviert. Diese Uni dürfte so ziemlich zum Klangvollsten gehören, was es in der Welt der Wissenschaften gibt. Die 1868 gegründete Hochschule gehört zu den renommiertesten Universitäten der Welt und kann auf sage und schreibe 104 Nobelpreisträger verweisen. Sechzehn Elemente des Periodensystems wurden in Berkeley oder von Berkeley-Absolventen entdeckt. Das Stiftungsvermögen ist mit über 14 Milliarden US-Dollar eines der größten weltweit. Kurzum, der Name macht richtig was her.

Der MDR meint noch heute, das Wehling-Institut sei in Kalifornien

Hört man nun „Berkeley International Framing Institute“, so denkt man unwillkürlich, man habe es mit einem solchen Institut zu tun, dass irgendwie zur University of California gehört, dieser womöglich angegliedert ist. Dies dachte wohl auch der MDR, als er 2017 Elisabeth Wehling mit dem ominösen Framing-Gutachten beauftragte. Gegenüber den Salonkolumnisten sagte der Sprecher des MDR Walter Kehr denn auch:

„Zu Beginn des Jahres 2017 wurde der MDR auf die Arbeit der Kognitionswissenschaftlerin Dr. Elisabeth Wehling aufmerksam, die sich mit der Sprache, der Sprachwirkung und der zugehörigen Deutungsrahmen an ihrem Institut in Kalifornien beschäftigte“.

„An ihrem Institut in Kalifornien“, sagt der MDR-Sprecher noch diese Woche. Er meint also offensichtlich noch immer, dieses Institut befinde sich in Kalifornien und gehöre irgendwie zur University of California, Berkeley. Johannes C. Bockenheimer ging der Sache nun nach und überprüfte, ob das denn überhaupt stimmt. Im Namen der  Salonkolumnisten fragte er direkt bei Elisabeth Wehling an, wie viele Mitarbeiter ihr Institut beschäftige und wo genau sich der Standort befinde. Diese Anfrage ließ Frau Wehling bislang aber unbeantwortet. Doch wer ist diese Frau?

Die „Direktorin“ des Instituts

Elisabeth Wehling wurde 1981 in Hamburg geboren, lebt nach eigenen Angaben seit 2007 in Kalifornien und betreibt Kognitionsforschung, inbesondere physisch-neuronale Gehirnforschung, Verhaltensforschung und auf dem Gebiet der Linguistik konzeptuelle Diskursanalyse von Gestik und Sprache.

Laut wikipedia studierte Wehling in Hamburg (plus ein Auslandssemester in Rom) Soziologie, Journalismus und Linguistik mit den inhaltlichen Schwerpunkten Unersuchungen zur Propaganda der deutschen Nationalsozialisten, sowie dem Einfluss von Geld und Macht auf die Medienberichterstattung. Anschließend sei sie Mitarbeiterin am Institut für Linguistik der University of California, Berkeley, geworden, wo sie 2013 in Linguistik promovierte.

Und eines können Sie hier auf einen Blick sehen: Die Frau ist bei deutschen TV-Sendern und Radiosendern äußerst beliebt. Ihre persönliche Website betreibt sie übrigens zum Großteil auf Englisch bzw. Amerikanisch. Nur eine Seite ist durchgängig auf Deutsch, die sie vor wenigen Tagen erst ergänzt hat: „KLARSTELLUNG – IN EIGENER SACHE: KLARSTELLUNG ZUR AKTUELLEN DEBATTE – Erläuterung zur Tätigkeit für die öffentlich-rechtliche ARD“.

Was aber schon auf der Website des Instituts auffällt, dieses scheint nur aus einer Person zu bestehen: Frau Wehling. Ja, es ist nicht mal ein Firmensitz angegeben und sogar das Impressum fehlt. (Auf ihrer persönlichen Website ebenso.) Doch welche Verbindung besteht nun zwischen ihrem „Institut“ und Berkeley?

Mit der Uni Berkeley hat das ‚Berkeley International Framing Institute‘ so viel zu tun, wie die San Francisco Bay mit der Uckermark

Um diese Frage zu klären, fragte Johannes C. Bockenheimer direkt bei der University of California, Berkeley an, welche Verbindung hier bestehen würde. Janet Gilmore, die Sprecherin der amerikanischen Hochschule, erteilte ihm dann die folgende Auskunft. Wehling sei zwar weiterhin als Postdoc an Berkeleys Linguistik-Fachbereich aktiv, ihr Institut habe aber keine Verbindungen mit der Universität Berkeley. Hoppla! Zwischen der Universität Berkeley und dem Berkeley International Framing Institut gibt es überhaupt keine Verbindung?! Wo gingen denn dann die 120.000 Euro der ARD hin?

Aber zunächst fragte Johannes C. Bockenheimer von den Salonkolumnisten weiter, ob Frau Wehlings Namenswahl für das Institut nicht irreführend sei. Dazu mochte die Sprecherin der Universität Berkeley offensichtlich nicht sehr viel sagen. Einen Kommentar ließ sie sich aber dennoch entlocken, der in gerade in seiner Kürze und in dem, was er nicht sagt, sehr vielsagend ist: „Das möchten wir derzeit nicht kommentieren“, sagte Janet Gilmore.

Johannes C. Bockenheimer resümiert diese ganze Farce sodann wie folgt:

„Zumindest eines aber ließ sich herausfinden: Mit der kalifornischen Universität Berkeley hat Wehlings ‚Berkeley International Framing Institute‘ so viel zu tun, wie die San Francisco Bay mit der Uckermark.

Wer sponsert Elisabeth Wehling?

Aber zurück zur Frage: Wohin flossen denn nun die 120.000 Euro von der ARD, welche diese zuvor der Bevölkerung über Zwangsgebühren wegnahm? An Elisabeth Wehling oder an dieses ominöse Institut in Berkeley, das sich gar nicht in Berkeley befindet, oder ist das letztlich schwer zu unterscheiden? Das Berkeley International Framing Institut scheint seinen Sitz tatsächlich in Berlin zu haben.

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PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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