Freitag, 26. April 2024

Der Herbst des Feminismus

Ein Gastbeitrag von Marcus Franz

Er ist erschöpft, sinnentleert und matt geworden. Er hat keine klaren Ziele mehr und er existiert nur noch zum Selbstzweck. Längst ist er zum Exerzierplätzchen für seine verdrossenen und frustrierten Amazonen geschrumpft. Der Herbst des Feminismus ist da und es verdorren nicht nur die Blätter der einst in den Himmel wachsenden Ideenbäume der Frauenkämpferinnen, sondern es stocken auch ganz allgemein die Lebenssäfte dieser Ideologie.

Frauenvolksbegehren

Weil die zuständigen Damen das gemerkt haben, wurde im Herbst(!) dieses Jahres in Österreich ein Frauenvolksbegehren initiiert, das aber erwartungsgemäß nicht den gewünschten Erfolg brachte.

Freilich wurde es von den einschlägigen Medien und den dazugehörigen Lobbys hochgejazzt als ob unzählige messianische Heilsversprechungen wahr werden könnten, wenn nur genug Frauen das Begehren unterschrieben.  Der Ausgang ist bekannt: von 6,5 Millionen Wahlberechtigten haben nicht einmal 500.000 unterschrieben.

Und gerade in den Großstädten, wo ja der Feminismus angeblich noch am stärksten vertreten ist, fuhren die Kämpferinnen interessanterweise das schlechteste Ergebnis ein. Wird vermutlich an den vielen klugen Frauen liegen, die längst erkannt haben, dass der Feminismus ihnen nichts bringt und heutzutage aufgrund seines verqueren Wesens womöglich sogar schädlich für die Anliegen der Frauen sein kann.

Die Gründe

Man könnte vereinfacht sagen: Der Feminismus hat seine Schuldigkeit getan, der Feminismus kann gehen. Wir haben Gleichberechtigung, Kinderbetreuungsmöglichkeiten für berufstätige Frauen, Väterkarenz usw. Es gibt daher nur noch wenige Themen, die außerhalb eines harten feministischen Kerns die Frauen wirklich interessieren. (Die Abtreibung auf Krankenschein, die im Frauenvolksbegehren gefordert wurde, gehört da sicher nicht dazu.)

Feindbild „alter weißer Mann“

Der Hardcore-Feminismus, der hauptsächlich von sattsam bekannten Journalistinnen betrieben wird, beschäftigt sich vorwiegend mit Absurditäten: Der Kampf gegen den „alten weißen Mann“ ist eine davon. Dabei ist genau dieser Mann der letzte Garant dafür, dass es noch so etwas wie traditionelle Familien geben kann und „safe spaces“  für Mütter existieren. Man nennt diese geschützten Räume Ehe und  die dazugehörigen Eigenschaften des „alten weißen Mannes“ heißen Verantwortungsgefühl und Verlässlichkeit. Von den Amazonen wird er dafür aber gerne als Patriarch und Macho diffamiert, der Frauen als Gebärmaschinen sieht und sie zurück an den Herd drängen will.

Diese Anwürfe sind aber nur noch absurd, wie schon gesagt. Möglicherweise entspringen diese dystopen Fantasien jenen dunklen Seelenwelten, die verschmähte oder zu kurz gekommene Frauen plagen können.

Und die echten patriarchalischen Strukturen?

Stichwort Patriarchat: Erstaunlicherweise ist die wirklich patriarchalisch strukturierte orientalisch-afrikanische Parallelgesellschaft, die in Österreich rasend schnell heranwächst, fast nie ein Thema der Furien und Erinnyen, wenn sie zum 738. Mal in den Kampf gegen den bösen Mann ziehen.

Obwohl in diesen Gesellschaften die Frau auf der Strasse ein paar Schritte hinter dem Mann gehen und sich verschleiern muss, fällt keiner unserer sonst so empörten Frauenkämpferinnen dazu etwas Substanzielles ein.

Warum eigentlich lassen die Damen diese Problemzonen unberührt? Verlässt die Amazonen da der Mut? Oder ist aus Gründen der politischen Korrektheit jede Kritik am Zugewanderten obsolet, sodass man lieber den alten weißen Mann basht, bis man als Frau nur noch lächerlich wirkt?

Eine Antwort darauf haben die üblichen Marktschreierinnen des Feminismus bisher nicht gegeben. Nur die Ikone dieser einstmals starken Bewegung, Alice Schwarzer, hat sich dazu schon mehrfach kritisch geäußert. Ihren Nachfahrinnen versagen dafür auf ganzer Linie. Und sie kritisieren Frau Schwarzer, was einer gewissen pathologischen Ironie nicht entbehrt.

Es geht zu Ende

Weil sich die Ziele des Feminismus heute aus Absurditäten rekrutieren und er die wirklichen Probleme und Themen stets umschifft, kann man getrost davon ausgehen, dass seine Endzeit angebrochen ist.

Eine frauenspezifische Ideologie, die LGBT-Anliegen transportiert, Abtreibungen öffentlich finanziert und verharmlost haben will und „alte weiße Männer“, die meist ordentliche und respektvolle Familienväter sind, an jeder Ecke kritisiert und die nicht in der Lage ist, eine rationale und intellektuell redliche Debatte zuzulassen, hat sich selbst überlebt. Der Herbst ist da, die Blätter fallen schon.

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Der Beitrag erschien zuerst auf dem unbedingt empfehlenswerten Blog des Autors

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