Im Schloss Bellevue sitzt derzeit kein Präsident aller Deutschen, sondern ein linker Ideologe. Ein Gastbeitrag von Stefan Eissler
Manche Politiker werden aufgrund ihrer Erscheinung und ihres Auftretens immer wieder unterschätzt – ein Fehler, der sich bisweilen bitter rächt. Lange glaubte man, die Deutschen hätten diesbezüglich ihre Lektion gelernt, nachdem sie einen offensichtlich limitierten Österreicher zu lange zu maßlos unterschätzt hatten. Dieser Optimismus war aber wohl unbegründet, wie die lange ebenfalls unterschätzte Angela Merkel beweist.
Auch Frank-Walter Steinmeier gehört zu den Politikern, die regelmäßig unterschätzt werden. Schon dieser Vorname lädt dazu ein. Genauso wie die onkelhafte Erscheinung, das bräsige Auftreten, die narkotisierende Spreche! Als wäre er eine männliche Ausgabe Angela Merkels. Und tatsächlich: Diesen Frank-Walter Steinmeier zu unterschätzen, wäre womöglich ein Fehler, der sich einmal ähnlich bitter rächen könnte wie im Falle der „ewigen Kanzlerin“.
Aufgrund seiner Erscheinung und seines Auftretens könnte man ihn für den idealen Bundespräsidenten halten, für ein gütiges Staatsoberhaupt, das allen Bürgern gleichermaßen zugetan ist, eine Integrationsfigur. Doch das hieße, den Ideologen in Frank-Walter Steinmeier zu unterschätzen. Denn Steinmeier bleibt auch als Bundespräsident sehr viel parteiischer und seiner ideologischen Agenda verpflichtet, als unser Grundgesetz dies eigentlich vorsieht.[1]
Beispiel: Der Empfang des Fußballers Mesut Özil
Anschaulich unter Beweis stellte Steinmeier dies kürzlich im Zusammenhang mit dem Empfang Mesut Özils im Schloss Bellevue. Hätte sich ein prominenter Deutsch-Russe oder ein prominenter Deutsch-Ungar im Wahlkampf ebenso werbewirksam mit „seinem“ Präsidenten Putin bzw. Orban ablichten lassen, hätte dies in der deutschen Öffentlichkeit vergleichbar hohe Wellen geschlagen, und dabei insbesondere unsere linksgrünen Mitbürger vor Wut und Empörung schäumen lassen:
Würde Bundespräsident Steinmeier das ebenfalls zum Anlass genommen haben, um diese Person öffentlichkeitswirksam zu empfangen, mit Fototermin, Pressestatement und allem drum und dran? Selbstverständlich nicht! Deutsche mit osteuropäischen Wurzeln gleich zu behandeln wie türkischstämmige Deutsche, ist etwas, das man der SPD nicht vorwerfen kann. Steinmeier ist auch in diesem Punkt zuerst Parteisoldat und erst in zweiter Linie Bundespräsident.
Beispiel: Bundespräsident Steinmeier wirbt für linkes Konzert mit verfassungsfeindlichen Teilnehmern
Ein weiteres Beispiel wird derzeit ebenfalls hier auf Philosophie Perennis beschrieben: Der Bundespräsident macht Werbung für ein „Konzert gegen Rechts“, an dem eine Band teilnimmt, von der „Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ausgehen“.[2] Ein Skandal, der in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig ist!
Konzert in Chemnitz: Bundespräsident ergreift Partei für Linksextremisten
Beispiel: Steinmeiers Rede anlässlich einer türkisch-deutschen Kaffeetafel
In diesem Artikel möchte ich ausführlich auf ein Drittes Beispiel eingehen, nämlich Steinmeiers Rede anlässlich einer türkisch-deutschen Kaffeetafel. Herausgreifen möchte ich die folgenden zwei Sätze aus dieser Rede:
„Es ist ein Irrtum, zu glauben, Integration ginge ohne Konflikte, und es gäbe so etwas wie einen harmonischen Endzustand. Ganz im Gegenteil. Die offene Gesellschaft ist voll von Widersprüchen und Konflikten, und trotzdem wollen die allermeisten von uns in keiner anderen Gesellschaft leben!“[3]
Bemerkenswert sind diese Sätze schon deshalb, weil bei Steinmeiers SPD, ebenso wie bei den Grünen, noch bis vor kurzem ausschließlich von den Verheißungen der multikulturellen Gesellschaft die Rede war: Davon, dass wir plötzlich Menschen geschenkt bekommen würden – Menschen wertvoller als Gold – mit deren Hilfe Deutschland religiöser, bunter, vielfältiger und jünger werde. Und es wurde uns versichert, wie sehr man sich darauf freue!
Diese Sätze offenbaren darüber hinaus aber auch einen recht ungenierten Zynismus, wenn man bedenkt, auf welche Weise – und vor allem von wem! – bisher all jene Mitbürger öffentlich angegriffen, diffamiert und ausgegrenzt wurden, die es wagten, auf die drohende ‚Konflikte‘ und ‚Widersprüche‘ hinzuweisen, von denen Steinmeier nun redet. Gerade Steinmeiers Genossen in der SPD taten sich dabei als besonders aggressive Anhänger der politischen Inquisition hervor.
Dessen ungeachtet stellt sich der nette Onkel aus dem Schloss Bellevue nun hin, redet plötzlich von Blut, Schweiß und Tränen – und tut so, als hätte man nie etwas anderes behauptet.
Der linke Trickbetrug und seine Millionen Tode
Der politische Trickbetrug, dessen Zeuge wir hier gerade werden, folgt dem gleichen Drehbuch, nach dem linke Ideologen auch schon früher ganze Gesellschaften in einen dystopischen Alptraum geführt haben: Erst werden die Menschen mit den Heilsversprechen linker Utopien gelockt und, nachdem irreversible gesellschaftsverändernde Fakten geschaffen wurden, heißt es plötzlich „was habt ihr denn erwartet? Das Leben ist nun mal kein utopischer Ponnyhof!“
Die linke Dampfwalze, mit der alle gesellschaftlichen Verhältnisse plattgemacht werden sollen, wird zwar inzwischen nicht mehr mit orthodox-marxistischem Dampf betrieben, sondern mit neomarxistisch-multikulturalistischem Dampf, aber das Muster linker Trickbetrügerei ist gleich geblieben:
Erst wird so getan, als wäre die „linke Revolution“ eine kurze und aufregende Übergangsphase, die direkt ins linke Paradies führt… dann werden die Menschen auf die Revolution als Dauerzustand eingeschworen… und irgendwann wachen die Menschen auf und stellen fest, dass ein linkes Paradies weit und breit nicht in Sicht ist.
Schlimmer noch: Plötzlich stellen die Menschen fest, dass ihr früheres Leben und ihre frühere Gesellschaft zwar weit davon entfernt war, perfekt zu sein – aber nicht annähernd so weit davon entfernt, wie ihr aktuelles Leben und ihre aktuelle Gesellschaft.
Dieses Muster wiederholte sich bisher noch JEDES Mal, wenn eine Gesellschaft linken Verführern und ihren Verheißungen gefolgt ist. Das war in Russland so, das war in China und Kambodscha so, das war überall in Osteuropa so – und das ist derzeit in Cuba und in Venezuela so. Wohlgemerkt, wir reden hier nicht über ein politisches Kavaliersdelikt, sondern über ein perfides Verhaltensmuster, das in den letzten hundert Jahren weltweit zu mehr Tod, Elend und Zerstörung geführt hat, als es der Faschismus vermochte.[4]
Misst man linke Verführer nicht an ihren Absichten, sondern am Resultat ihrer Absichten, dann handelt es sich bei ihnen um die gefährlichsten und tödlichsten Ideologen der Moderne.
Es hätte nicht erst Frank-Walter Steinmeiers Äußerungen bedurft, um zu wissen, dass auch die linke Utopie der „multikulturellen Gesellschaft“ diesem Muster folgt. Auch die multikulturelle Ideologie verbessert nichts, verschlimmert aber vieles. Auch für die linken Verheißungen einer multikulturellen Gesellschaft zahlen unschuldige Menschen mit ihrer Sicherheit, mit ihrer Gesundheit, immer öfter auch mit ihrem Leben.
Die neueste Variante des linken Trickbetrugs – Uraufführung im Schloß Bellevue
Doch kommen wir nun wieder zurück zu Steinmeiers Äußerung und zur Frage, warum sie so über alle Maßen zynisch und perfide ist. Steinmeier sagt, es sei „ein Irrtum, zu glauben… es gäbe so etwas wie einen harmonischen Endzustand. Ganz im Gegenteil.“
Ganz im GEGENTEIL? Nun, das Gegenteil von Harmonie wäre beispielsweise das: Konflikt, Zank, Zwietracht, Unfrieden, Uneinigkeit, Ärger.[5] Damit aber sagt der Bundespräsident exakt das, was die Kritiker einer grenzenlos offenen Gesellschaft seit Jahren sagen: Der Endzustand der multikulturellen Gesellschaft ist ein Zustand des permanenten Konfliktes, des Zanks, des Unfriedens und der Zwietracht.
Der himmelweite Unterschied zwischen Frank-Walter Steinmeier und den Kritiker einer grenzenlos offenen Gesellschaft offenbart sich aber im letzten Teil seiner Auslassung überdeutlich:
„Die offene Gesellschaft ist voll von Widersprüchen und Konflikten, UND TROTZDEM WOLLEN DIE ALLERMEISTEN VON UNS IN KEINER ANDEREN GESELLSCHAFT LEBEN!“
Die Selbstverständlichkeit, mit der sich Steinmeier hier anmaßt, im Namen der allermeisten Deutschen zu sprechen, zeigt, was für ein skrupelloser und zynischer Ideologe sich hinter der Fassade des netten Onkels verbirgt.
Denn ‚die allermeisten Menschen‘ wollen vor allem eines: In einer sicheren Gesellschaft und in Harmonie mit ihren Mitmenschen leben. ‚Die allermeisten Menschen‘ wollen in der Gewissheit leben, dass ihre Mitmenschen die gleichen Werte als universell erachten wie sie selbst. ‚Die allermeisten Menschen‘ wollen das, was für sie selbst wichtig und selbstverständlich ist, nicht jeden Tag neu aushandeln müssen.
Viele Menschen glauben nur deshalb, in einer offenen multikulturellen Gesellschaft leben zu wollen, weil sie den verführerischen linken Lügen glauben, die lange Zeit den Eindruck erweckten, als ließe es sich in einer multikulturellen Gesellschaft in Sicherheit und in Harmonie leben. So wie auch die allermeisten Menschen gerne in einer sozialistischen Gesellschaft leben würden – vorausgesetzt natürlich, dass all die Lügen und Phantastereien wahr wären, mit denen linke Verführer einst das sozialistische Paradies ausgemalt haben.
ABER: niemand möchte im real-existierenden Sozialismus leben – außer eine kleine autoritäre, raffgierige und verlogene sozialistische Elite. Und genau so wenig möchten ‚die allermeisten Menschen‘ in einer real-existierenden multikulturellen Gesellschaft leben. Überall und zu allen Zeiten zeichnen sich Gesellschaften, in denen Menschen mit antagonistischen universellen Wertvorstellungen zusammenleben müssen, durch ein vergleichsweise hohes Maß an Unfrieden, Zwietracht, innergesellschaftlichen Spannungen, Gewalt und Instabilität aus.
Betrachtet man Frank-Walter Steinmeiers Aussage im Kontext der Verheißungen seiner Brüder und Schwestern im multikulturellen Geiste, dann steht unser aktueller Bundespräsident in der arbeitsteiligen Tradition jener linken Verführer, die viel versprechen, aber am Ende immer nur Leid, Unfrieden und Unfreiheit über die Menschen bringen.
In dieser Arbeitsteilung kommt Steinmeier offensichtlich die Aufgabe zu, den zweiten Teil des linken Trickbetrugs einzuleiten, indem die Bürger vorsichtig auf die multikulturelle Dauerrevolution diesseits des utopischen Ponyhofs eingeschworen werden: „Täglich neu aushandeln“ wird dabei nicht nur zum Dauerzustand – die Resultate der zermürbenden Aushandlungsprozesse wird den ’schon länger hier Lebenden‘ auch immer seltener gefallen…
Mal ehrlich: wer wäre für diese Aufgabe besser geeignet, als dieser sympathisch wirkende onkelhafte Frank-Walter im Schloss Bellevue mit seinem bräsigen Auftreten und dieser narkotisierenden Spreche?
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Quellen:
[1] „Das Amt des Bundespräsidenten, so hat das Bundesverfassungsgericht schon 1976 geschrieben, hat parteipolitisch neutral zu sein.“ Siehe dazu diese Zitate des Bundesverfassungsgerichts: https://philosophia-perennis.com/2018/09/01/konzert-in-chemnitz-bundespraesident-ergreift-partei-fuer-linksextremisten/[2] Siehe dazu: https://philosophia-perennis.com/2018/09/01/konzert-in-chemnitz-bundespraesident-ergreift-partei-fuer-linksextremisten/
[4] Dem „Black Book of Communism“ zufolge sind die Anhänger linker Ideologien im Laufe des letzten Jahrhunderts für den Tod von weltweit zwischen 85 und 100 Millionen Menschen verantwortlich. Alleine Maos „Großer Sprung“ kostete innerhalb nur weniger Jahre ca. 45 Millionen Chinesen das Leben, wie der holländische Sinologe und Historiker Frank Dikötter in seinem Buch „Maos großer Hunger“ detailliert recherchiert hat. Richard Snyder beschreibt in „Bloodlands“ das gigantische Massensterben in Stalins Russland. Daniel Bultmann beschreibt in seinem Buch „Kambodscha unter den Roten Khmer. Die Erschaffung der perfekten Sozialisten“ wie bei der Umsetzung der sozialistischen Utopie in Kambodscha knapp 2 Millionen Menschen ermordet wurden.
[5] Siehe dazu http://gegenteile.net/gegenteil-von-harmonie