(David Berger) Erinnern Sie sich noch, wie alles begann? Richtig, das war mit der Kontroverse rund um Jürgen Fritzs Aufsehen erregenden Beitrag über die Diskussionsunfähigkeit linker Bessermenschen. Der war bei „Tichys Einblick“ im Januar 2017 erschienen.
Sehr schnell kam es zu einem Shitstorm gegen Fritz, aber ganz besonders Roland Tichy. Was bei Tichy zu einer kompletten Fehlentscheidung führte, deren Konsequenzen er offensichtlich völlig unterschätzt hatte:
Gastautor geopfert – in der Hoffnung, so die eigene Haut zu retten
Ohne mit dem Autor zuvor Rücksprache zu halten, wurde der Artikel völlig überstürzt gelöscht. Versehen mit einer Begründung, die sich wie ein komplettes Schuldeingeständnis gegenüber den linksradikalen Pressure-Groups las. Und damit auch eine Diskreditierung des Autors in Kauf nahm, um seine eigene Haut zu retten.
Offensichtlich war Tichy einer konservativen Logik folgend davon ausgegangen, dass er Fritz opfern könne, um selbst ungeschoren davon zu kommen. Eine völlige Fehleinschätzung linker Mentalität. Die wertet jedes Nachgeben als Eingeständnis von tatsächlich vorhandener Schuld und schlägt auf den bereits auf dem Rücken mit eingezogener Rute liegenden Gegner besonders hart ein.
Tichy verliert seinen Chefposten bei Xing-News
So auch in der Causa Tichys Einknick. Kurz nachdem er vor der linksgrünen Meute in die Knie gegangen war, musste Tichy seinen Chefposten bei Xing-News, den er mit dem harschen Vorgehen gegen Fritz zu retten hoffte, aufgeben.
Wenn Linke Blut lecken: Roland Tichy gibt Herausgeberschaft bei XING News auf
Statt nun das Steuer herumzureißen, blieb Tichy bei seinem fatalen Kurs des Einknicks. Was bei den Linken als Ausweis eines masochistischen Bettelns um weitere Abstrafungen gewertet wurde. Vermutlich aus Angst, seine CDU-nahe Karriere, besonders sein Chefposten bei der Ludwig-Erhard-Stiftung könnte Schaden nehmen, führte dazu, dass bei Tichy zu sehr CDU-kritische Autoren und Beiträge immer seltener und das Online-Magazin immer mehr den Ruf eines lauwarmen CSU-FDP-Organs bekam.
Beginnt das vorletze Kapitel im Fall „Tichys Einknick“?
Doch auch das fruchtete nicht. Offensichtlich scheint nun das vorletzte Kapitel in dem Fall Tichys Einknick zu beginnen. Der Bildblog fordert in der ihm eigenen Gossensprache bereits heute Morgen:
„Tichys Fehlblick, Geh sterben!“
Nachdem sogar der nicht eben als Merkel-Fan bekannte CDU-Politiker Friedrich Merz den Ludwig-Erhard-Preis mit der Begründung abgelehnt hatte, er wolle bei der Preisverleihung nicht mit dem umstrittenen Roland Tichy auf einer Bühne stehen, verlassen nun zahlreiche prominente Journalisten die Jury des Preises. So das Handelsblatt in seiner aktuellen Ausgabe (S.8).
Weniger die politische Ausrichtung Tichys als die ungewöhnliche Nähe der Stiftung zu „Tichys Einblick“ sei für die CDU-nahe Erhard-Stiftung schädigend und untragbar, so die Begründung. Gehen nun auch die Tage Tichys als Chef bei der Ludwig-Erhard-Stiftung zuende?
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Update 17. Juli 18, 13.30:
Es gibt nun eine Stellungnahme zu den Vorgängen von Fritz Goergen, der – wie Insider berichten – offensichtlich den wichtigsten Einfluss auf die bedauerliche Entwicklung bei „Tichys Einblick“ hat. Sowie eine Stellungnahme des Handelsblattes, das sich auf seine journalistischen Aufgaben beruft:
Zu den Behauptungen von @TichysEinblick stellen wir Folgendes fest: @meedia @turi2 pic.twitter.com/MDMR7G8nFp
— Handelsblatt (@handelsblatt) July 16, 2018
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