Sonntag, 24. November 2024

Was es über die Grünen sagt, wenn Cem Özdemir über die Anhänger von Erdogan und AfD urteilt

Tun wir mal einen Moment so, als würden wir Cem Özdemir ernst nehmen. Zugegeben, es fällt schwer, aber es lohnt sich! Versprochen. Ein Gastbeitrag von Stephan Eißler

Cem Özdemir hat es vor ein paar Tagen wieder getan. Das sagt viel über ihn und die Grünen aus…

Und wieder verbreiteten es die Medien völlig unkritisch. Das wiederum sagt viel über unsere Leitmedien aus.

Darum geht es: Nach der Wahl in der Türkei kritisierte Cem Özdemir die in Deutschland lebenden Türken, die Erdogan gewählt hatten – und vergaß dabei nicht zu betonen, dass diese Erdogan-Anhänger seiner Meinung nach auf einer Stufe mit der AfD stehen.[1] Man kann getrost davon ausgehen, dass Özdemir mit dieser Sicht der Dinge die Mehrheitsmeinung in seiner Partei repräsentiert.

Es lohnt sich, einen Moment über das nachzudenken, was Cem Özdemir hier eigentlich sagte. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass es mit DITIB einen Verband gibt, der ganz unzweifelhaft als Erdogans verlängerter politischer Arm in Deutschland bezeichnet werden kann. Unter anderem stellt DITIB den informellen organisatorischen Rahmen, um neue Erdogan-Anhänger zu werben und zu indoktrinieren.

Tun wir nun einen Moment so, als würden wir Cem Özdemir ernst nehmen. Zugegeben, es fällt schwer, aber es lohnt sich!

Denn nimmt man Cem Özdemir und seine Partei ernst, wenn sie mit tief besorgter Mine behaupten, Erdogan-Anhänger und AfD-Anhänger seien gleichzusetzen, dann lässt sich daraus unmittelbar die Erwartung ableiten, dass die Grünen DITIB und die AfD sowie die Mitglieder bzw. Anhänger dieser beiden Organisationen gleich – oder doch wenigstens ähnlich – behandelt.

Die politische Realität sieht jedoch ganz anders aus:

♦ Die Grünen bekämpfen die AfD und ihre Anhänger nicht nur mit allen legalen Mitteln, sondern rufen darüber hinaus sogar dazu auf, AfD-Anhänger daran zu hindern, von ihren grundgesetzlich verbrieften Rechten Gebrauch zu machen.

Man schreckt noch nicht einmal davor zurück, jenen Menschen mit der Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz zu drohen, die es AfD-Anhängern ermöglichen, von ihrem grundgesetzlich zugesicherten Grundrecht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch zu machen.

♦ Was DITIB betrifft, so kann das Fazit grüner Politik der letzten 10 Jahre nur lauten: Keine Partei hat sich in Deutschland so vehement für Staatsverträge mit Islamverbänden eingesetzt, wie die Grünen.

Konkret bedeutet das: Die Grünen haben leidenschaftlich dafür gekämpft, dass DITIB (und damit Erdogan und seine Anhänger!) mit politischem Einfluss und deutschen Steuergeldern auszustatten werden. So schufen die Grünen beispielsweise die Möglichkeit, dass Erdogan via DITIB Einfluss auf den Islamunterricht an Schulen in NRW nehmen kann.

Man muss sich das mal vorstellen: die Grünen (in Person der grünen Bildungsministerin Sylvia Löhrmann) räumten Erdogan über Islam-Verbände den Zugriff auf die Köpfe hier lebender junger Muslime ein – und geben ihm so u.a. die Möglichkeit, hier in Deutschland die Erdogan-Anhänger der nächsten Generation heranzuziehen.[2] Die Grünen bekämpfen radikale Muslime wie man sie bei DITIB findet nicht nur nicht, sondern sie protegieren sie, machen sie salonfähig. Dieser Vorwurf stammt nicht von der AfD, sondern aus Kreisen liberaler türkischstämmiger Migranten![3]

Unterschiedlicher kann man zwei politische Gruppierungen nicht behandeln, von denen man gleichzeitig behauptet, sie seien gleichzusetzen. Bei genauer Betrachtung des tatsächlichen politischen Handelns der Grünen gegenüber DITIB und ihren Anhängern einerseits und gegenüber der AfD und ihren Anhängern andererseits, lassen Cem Özdemirs Aussagen eigentlich nur zwei Schlüsse zu:

ENTWEDER meinen Cem Özdemir und die Grünen tatsächlich, was sie über Erdogan-Anhänger und die AfD sagen. In diesem Fall handelt es sich bei dieser Partei um politische Geisterfahrer, die im Grunde keine Ahnung von dem haben, was sie sagen und tun. Als politische Geisterfahrer sind die Grünen jedoch gefährlich und schlicht unwählbar!

ODER Cem Özdemir und seiner Partei, den Grünen, ist durchaus bewusst, dass ihr politisches Handeln und ihre Agitation in völligem Widerspruch zueinander stehen. In dem Fall würden sich Cem Özdemir und die Grünen selbst jeglicher Glaubwürdigkeit berauben. Als notorische Lügner und Agitatoren sind die Grünen aber ebenfalls gefährlich und schlicht unwählbar!

Zum Schluss noch kurz eine Bemerkung zu den Medien: Die sog. Leitmedien bringen diesen links-populistischer Dummfug völlig unhinterfragt unters Volk. Das ist Schülerzeitung-Niveau! Eine grüne Krähe pickt der anderen eben kein Auge aus. Eine weitere mediale Bankrotterklärung…

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FUßNOTEN:

[1] Unter anderem hier zu lesen:  WELT 

[2] Dazu u.a.:  Blog Ruhrbarone.  Der türkischstämmige Ali Erdan Toprak warnt:
„Zurzeit werden die Lehrpläne von ihnen mit gestaltet. Muslimische Schüler werden von diesen Verbänden stark beeinflusst. Wie lange wollen wir das noch mit ansehen? Ich kann nicht verstehen, warum wir die Zukunft unserer Kinder in die Hände von Erdogan legen. […] Diese Verbände sind der lange Arm Erdogans, durch die er seine Anhänger hierzulande in Bewegung setzt und indoktriniert. Sie unterwandern Parteien und Teile der Gesellschaft und errichten Gegengesellschaften die aggressiv unsere Werte bekämpfen.“

[3] Beispielsweise hier: WELT 

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Zum Autor: Stephan Eißler wurde 1971 in Bad Urach geboren. Später studierte er in Tübingen Politikwissenschaft, Soziologie und VWL. Während des Studiums lernte er die bunte Wunderwelt linker Selbstbestätigungszirkel kennen. Nach Gründung einer IT-Firma verließ er die Uni ohne Abschluss. Heute versucht er die politischen Ereignisse der letzten Jahre schreibend zu verarbeiten. Stephan Eissler auf facebook: FACEBOOK

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