Ein 15-jähriger Junge aus Obernzell im Landkreis Passau ist gestern am Spätnachmittag in der Fußgängerzone von Passau von einer Gruppe von 2 Jugendlichen und 3 Erwachsenen zu Tode geprügelt worden. Nach Presseberichten sollen etwa 20 Leute dabei zugesehen haben.
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Update 17.04.18, 19.40: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann spricht angesichts des in Passau Geschehenen von „besonders brutaler Schlägerei“ und legt damit nahe dass es sich nur um einen Streit zwischen zwei Jugendgruppen gehandelt habe, bei dem der Tod eines 15-Jährigen sozusagen als Kollateralschaden auftrat. Der „Streit unter Jugendgruppen“ tritt als weiterer Euphemismus nun neben die Bezeichnung „Beziehungstat“.
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Der Bub wollte sich eigentlich nur mit Freunden in der Stadt treffen. Dann traf er auf eine Gruppe von zwei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren und drei Erwachsenen zwischen 20 und 25 Jahren.
Die prügelten ihn so brutal zu Boden, dass er seinen Verletzungen erlag bevor Polizei und Notarzt vor Ort waren. Versuche ihn zu reanimieren scheiterten. Warum keiner der Umstehenden eingriff, ist unklar.
Zu den Tatverdächtigen schreiben die Lokalmedien:
„Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um fünf Burschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren; drei deutsche Staatsangehörige, darunter der Jüngste und der Älteste; ein polnischer Staatsangehöriger, 21, und ein nordafrikanischer Migrant.“
Diese Meldung wurde inzwischen von der Polizei bestätigt: „Bei den Tatverdächtigen aus dem Landkreis Passau handelt es sich um männliche Jugendliche deutscher, polnischer und tunesischer Herkunft im Alter von 14 bis 25 Jahren.“ Ob „deutsche Herkunft“ dabei nur deutscher Pass oder Freisein von Migrationshintergrund heißt, ist unklar.
Ob die Schläger überhaupt in Haft kommen, ist zur Stunde noch unklar. BB schreibt weiter:
„Wenn die Todesursache feststeht, wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob die fünf festgenommenen Jugendlichen dem Haftrichter vorgeführt werden. Ob der Fünfzehnjährige unmittelbar durch Gewalteinwirkung starb oder gesundheitliche Probleme hatte, das sei noch unklar, sagt ein Polizeisprecher.“
Viele Kommentatoren in den sozialen Netzwerken erinnern sich im Zusammenhang mit dieser Aussage an den Fall Niklas B. aus Bad Godesberg, der nach eine Prügelattacke verstarb und es im Prozess zu einem Freispruch kam.