Sonntag, 22. Dezember 2024

„Symbol der Schande“: Erste Echogewinner geben aus Protest ihren Preis zurück

(David Berger) Im Oktober 2017 erhielten sie den Echo als Nachwuchskünstler des Jahres. Nun werden sie die Trophäe aus Proteste gegen die Verleihung des Preises an die Rapper Kollegah und Farid Bang in der letzten Woche zurückgegeben: Die vier Musiker des Notos Quartetts. Sie wollen nichts mehr mit dem zum „Symbol der Schande“ gewordenen Preis zu tun haben.

Wenige Stunden nach Verleihung des Echo an die Hassmusiker Kollegah und Farid Bang forderten die Blogs „Tapfer im Nirgendwo“ und „Philosophia Perennis“ die Echo-Preisträger auf, nun ihre Trophäen aus Protest zurückzugeben und so ein eindeutiges Zeichen gegen den (heutzutage meist importierten) Antisemitismus zu setzen.

Gestern Mittag wurde nun bekannt, dass die ersten Musiker diese Konsequenz gezogen haben.

In einem Post auf Facebook schreibt das „Notos Quartett“:

„Die Auszeichnung mit dem ECHO KLASSIK 2017 als Nachwuchskünstler des Jahres hatte uns sehr gefreut. Bis vor kurzem war der ECHO in unseren Augen der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands. Ein Preis, der schon viele großartige Musiker ausgezeichnet hat und unter dessen Gewinner wir uns gerne eingereiht hatten.

Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar.

Über die Entscheidung der Verantwortlichen, antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhnung von Opfern des Holocaust mit einem Preis zu würdigen, sind wir zutiefst erschüttert.

Daher möchten wir uns von unserer Auszeichnung mit dem ECHO entschieden distanzieren und geben hiermit den Preis zurück.

Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch die ECHO-Trophäe, die bis zuletzt noch in unserem Probenstudio in Berlin stand, ist für uns nun nichts mehr als ein Symbol der Schande.“

Es bleibt zu hoffen, dass nun viele Künstler diesem Vorbild folgen. Besonders jene, denen dieser Schritt viel weniger schwer fallen dürfte, als Nachwuchskünstlern. Es darf nicht nur bei Lippenbekenntnisse bleiben!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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