Donnerstag, 21. November 2024

Köln: CDU-Affäre um Goldgrube „Flüchtlingshotel“ weitet sich aus

32.500 Euro pro Monat verdient derzeit die Kölner CDU-Politikerin Andrea Horitzky mit ihrem „Flüchtlingshotel“ in Köln-Dellbrück (PP berichtete). Kritiker sprechen bei dieser Form der Asylbewerberunterbringung schon lange von einer Art „Gelddruckmaschine“ für klamme Hoteliers. Wie tief hängte der Stellvertreter von Kölns Oberbürgermeisterin Hans-Werner Bartsch mit in der Sache? Ein Gastbeitrag von Markus Wiener (P.I.NEWS )

Besonders pikant bei dieser Affäre: Horitzkys Parteifreund, der CDU-Bürgermeister und Reker-Stellvertreter Hans-Werner Bartsch, soll laut Presseberichten für die notwendigen Genehmigungen zum Umbau des Hotels in der Stadtverwaltung Druck gemacht haben.

Außerdem soll sich Bartsch für einen möglichst hohen Tagessatz pro „Flüchtling“ für seine barmherzige Parteifreundin eingesetzt haben. Wir erinnern uns: „Ich mache es bestimmt nicht wegen des Geldes…“

Aber so ist das halt in gewissen Kreisen in Köln: Man kennt sich, man hilft sich – und eine Hand wäscht die andere. Dabei hat man es auch noch geschafft, daraus eine Art lokale Folklore zu machen: Kölscher Klüngel klingt ja auch viel niedlicher als Korruption oder Vetternwirtschaft zu Lasten der steuerzahlenden Bevölkerung.
Pech nur, wenn einer quatscht und alles auffliegt.

Dann geht das große Stühlerücken los und keiner will am Ende das Bauernopfer für die Öffentlichkeit sein. Der unter Druck stehende Bürgermeister Bartsch versucht sich schon mal mit einer besonders treu-doofen Ausrede aus der Schusslinie zu bringen:

„An mich treten immer wieder Bürger heran, die Probleme mit diesem oder jenem Amt haben. Auch Frau Horitzky hat mich angesprochen. Sie habe einen Vertrag mit der Stadt, aber das Bauamt mache Probleme und reagiere nicht. Also habe ich im Amt angerufen und gebeten, dass mit Horitzky Gespräche geführt werden, damit es weitergeht (…) Vielleicht war ich da wirklich zu naiv?!“

Oh, der arme Herr Bürgermeister, möchte man da fast ausrufen! Ist ihm seine gutmütige und hilfsbereite Art mal wieder auf die Füße gefallen?! Die Welt ist aber auch ungerecht zu solch selbstlosen Helden des Alltags!

Im Moment scheint es zu Bartschs Glück aber so, dass der Fokus der Affäre auf der barmherzigen Herbergsmutter Horitzky bleibt. Erste Rücktrittsforderungen aus der Kölner CDU richten sich ausschließlich an ihre Adresse. Somit könnte sich Bürgermeister Bartsch auch in Zukunft weiter selbstlos für alle Bürger einsetzen, die Ärger mit städtischen Behörden haben.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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