Die Artikel zu Burgwedel und Tübingen haben es schon gezeigt: für die Unterbringung derjenigen, die noch nicht so lange hier sind, soll uns nichts zu teuer sein. Doch was in Frankfurt-Harheim entstehen soll schlägt dem Fass den Boden aus: 18 Reihenhäuser für Flüchtlinge, mitten in einem Neubaugebiet, in dem so ein Reihenhaus sonst nicht unter 600.000€ zu haben ist.
Da frohlocken nicht nur die Steuerzahler, auch die Nachbarn sind bedient: während diese nämlich hart arbeiten, um die kaum getilgten Kredite für die Häuschen am Feldrand des ländlichen Frankfurter Stadtteils abzubezahlen, können es sich die Flüchtlinge laut dem Prospekt des Deutschen Roten Kreuzes, das das Heim betreiben soll, schön machen – lauschig unter neu gepflanzten Apfelbäumen, im vom Hausmeisterservice gepflegten Garten abends bei einem Glas Wein (sic!).
Nicht nur, dass hier diejenigen, die schon länger da sind, direkt vor Augen geführt bekommen, dass Leistungsträger vor allem Transferleistungsträger sind: was passiert, wenn der Wert der Eigenheime wegen der neuen Nachbarn sinkt und die Banken deshalb die Kredite kündigen kann sich ein jeder vorstellen.
Da scheint es gut, dass im Flüchtlingsheim auch Obdachlose unterkommen können sollen: so müsste man sich wenigstens nicht an eine neue Umgebung gewöhnen.
Allerdings hat die Sache einen Haken: auch die Obdachlosen sollen Flüchtlinge sein, nämlich solche, die bereits anerkannt sind und deshalb eigentlich aus dem Flüchtlingsheim ausziehen müssten. Damit sich diese aber nicht auf der Warteliste für Sozialwohnungen hinten anstellen müssen, sollen sie gleich in ihren Reihenhäusern bleiben dürfen.
Diese, beziehungsweise das Grundstück auf dem sie stehen, waren eigentlich im Bebauungsplan für Altenwohnungen vorgesehen. Ein paar Alte sollen tatsächlich alibimäßig einziehen und sich auch gleich um die Flüchtlingsintegration kümmern.
Reikimeister, Yogalehrer und Personen mit sonstigen spirituellen Fähigkeiten sollen das laut Prospekt sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich genug esoterische Gutmenschen dafür finden lassen, und ob letztlich nicht diese, und nicht die Flüchtlinge, schwerer in die Dorfgemeinschaft zu integrieren sind.
Falls nicht hat die örtliche SPD auch schon eine Lösung parat: man kann ja auch alte Flüchtlinge hernehmen, um die Seniorenquote zu erfüllen. Manchmal überraschen sogar Linke mit Pragmatismus.
Der Stadtteil-CDU in der konservativen Hochburg Harheim jedoch wurde es bei soviel flüchtlingspolitischem Mumpitz zu bunt: sie trat in offene Opposition zur eigenen Sozialbürgermeisterin, zur Frankfurter CDU und zu Muttis Willkommenspolitik. Bei der Bundestagswahl hat soviel Rückgrat sich noch nicht ausgezahlt. In zwei Wochen ist OB-Wahl in Frankfurt. Es wird spannend.
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