Donnerstag, 21. November 2024

Das freundliche Lächeln der Faschistoiden

(Ed Piper) Unter dem Hashtag #jetztschreibenwir, bei dem es u.a. um Journalisten unter den Flüchtlingen geht, die im Zuge der sogenannten „Flüchtlingskrise“ nach Deutschland kamen, veröffentlicht der Berliner Tagesspiegel am 08. September auf seiner facebook-Seite, aktuell für rund 131.441 Personen, das Foto eines schick gekleideten und freundlich in die Kamera lächelnden Herren namens Hamid Arman.

Neben dem Foto Hern Armans wird er wie folgt zitiert:

Freiheit bedeutet für mich:
Wenn ich mit meiner Frau, die Kopftuch trägt, über die Straße gehen kann, ohne dass wir merkwürdig angeguckt werden.
Dass ich nicht diskriminiert werde, wenn ich mich mit einem islamischen Namen um einen Job bewerbe.

Jedoch, der Logik des freundlich-gewinnend in die Kamera lächelnden Herrn Arman folgend: Wäre es auch „Freiheit“, mit einer Nazi-Uniform durch die Straßen flanieren zu können, ohne „merkwürdig angeguckt“ zu werden?

Was für ein ideologisch verquasteter Schwachsinn! Merken diese Leute überhaupt noch, was für einen geistigen Dünschiss (*pardon!) sie da von sich geben?

Selbstverständlich gucke ich „merkwürdig„, wenn sich zunehmend reformfeindliche Religiöse in unserer durch aufgeklärte Werte geprägten Gesellschaft breit machen, die durch offen zur Schau getragene Codes ihrer Kleidung unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass sie Menschen mit meinen hedonistischen Lebensgewohnheiten in der Hölle schmoren sehen wollen.

Und, ich stelle mir die Frage, weshalb uns Medien wie der „Tagesspiegel“ diese rechten Reaktionäre mit lächelndem Gesicht präsentieren und nicht als das, was sie für den aufgeklärten Großteil der Gesellschaft darstellen: als massiven Angriff, der sich aktuell anschickt, die demokratischen Strukturen von Politik und Verbänden zu unterwandern.

Anbei: Dass ein arabischer Name im erwähnten Tagesspiegel-Zitat dabei so ganz nebenher und wie selbstverständlich zu einem „islamischen Namen“ wird, spricht in seiner lächelnd performten Nonchalance Bände bezüglich des übergriffigen Ansinnens der Islam-Identitären.

In einem aktuellen Focus-Beitrag bekommen wir zeitgleich mitgeteilt, dass die Türkische Gemeinde pünktlich zur Bundestagswahl eine Einführung von „Migrantenquoten“ bei der Kandidatenaufstellung politischer Parteien in Deutschland fordert.

Rassismus reloaded? Da stehen mir ja die letzten noch verbliebenen Haare zu Berge.

Nicht mehr nach Qualifikation soll es dem Ansinnen der Türkischen Gemeinde Deutschland nach gehen, sondern fein säuberlich nach Herkunft separiert. Wir erleben hier, wie vor unser aller Augen – mit breitem Lächeln – über die Medien ein Gesellschaftsbild salonfähig gemacht wird, dass unsere liberale Gesellschaft nicht mehr als eine gemeinsame Sozial- und Solidar-Gemeinschaft betrachtet, sondern als ein Gegeneinander unterschiedlicher ethnischer Gruppierungen.

Konsequent weitergedacht stünde uns demnach also bald auch eine Juden-Quote ins Haus. Und damit die Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Abstammungsgemeinschaften sich dann auch erkennen, werden sie – weil es so schön praktisch ist – am besten nicht nur an unterschiedlichen Tischlein platziert, sondern gleich äußerlich kenntlich gemacht: So ein schicker Sticker zum ans Revers heften, wäre doch da ganz praktisch. Beispielsweise Sternchen in unterschiedlichen Farben böten sich geradezu an. Das sähe in den Augen derer, die nun für etnische Separierung streiten, bestimmt ganz schmuck aus.

Aber mal ganz ehrlich:

Wären diese Forderungen nach ethnischer Trennung fern von Inhalten oder Qualifikation nicht derart ernst, würde man sie – gerade vor dem Hintergrund schmerzhafter Erfahrungen, die man hierzulande aus finsteren Kapiteln der Geschichte sammeln musste – als absurd abtun.

Nun jedoch erleben wir, dass sich mit der Entfaltung vornehmlich moslemischer Migrantenverbände Kräfte in Deutschland zu etablieren suchen, denen für die Konstitution unserer Freiheitlich Demokratischen Grundordnung essentielle Einsichten in Funktionen eines sozialen gesellschaftlichen Miteinanders völlig zu fehlen scheinen.

Doch nicht nur die Unbedarftheit, wie man in diesen Kreisen mit Themen wie Totalitarismus, ethnischer Trennung und reaktionärem Religionsanspruch umgeht, ist erschreckend. Der bestenfalls naive Umgang hiesiger Medien mit solchen Ansätzen und deren Auswüchsen ist es ebenfalls.

Letzteres mag vielleicht auch daran liegen, dass sich mit den „Neue Deutsche Medienmacher“ bereits recht erfolgreich eine „Ethno-Lobby“ in der Medienszene installiert hat, die längst über ein breit aufgestelltes Netzwerk in 12 deutschen Großstädten verfügt. Deren auf ihrer Internetseite veröffentlichten „Standpunkten“ ist zu entnehmen, dass es nicht etwa darum geht, sich um die Qualität journalistischer Berichterstattung insgesamt zu engagieren, sondern einer gefühlten Unterrepräsentanz von „Nachwuchskräften aus Einwandererfamilien“ entgegenzuwirken.

Das sich die Lobbyarbeit zu lohnen scheint, erleben wir dann beispielsweise ebenfalls im Tagesspiegel. Dort finden wir den auf der Internetseite der „Neue Deutsche Medienmacher“ beworbenen Beitrag von Ferda Ataman. Er trägt den Titel „Die AfD ist eine rechtsradikale Partei“ und kommt natürlich nicht ohne die Feststellung „Muslime werden als nicht zugehörig wahrgenommen“ aus.

Bis 2009 war Frau Ataman Mitglied der Arbeitsgruppe „Islam und Medien“ der deutschen Islam-Konferenz, sie leitete den “Mediendienst Integration” und 2011 veröffentlichte sie u.a. zusammen mit Vertretern der Türkischen Gemeinde einen Aufsatz im vom VS Verlag für Sozialwissenschaften veröffentlichten Buch „Migranten in der deutschen Politik„.

Und so schließt sich denn scheinbar ungebrochen der Kreis zur eingangs erwähnten Forderung nach einer „Migrantenquote“ in der Politik.

Und wenn es in dieser Tendenz weitergeht, wird es als einheimisches Arbeiterkind bald deutlich schwerer, Karriere zu machen, denn als „Neuer Deutscher“.

Mir jedoch stellt sich bei alledem die Frage, weshalb diese „Neuen Identitären“ ihre Abneigung hiesiger „Western Values“ unbedingt in unseren Breitengraden ausleben müssen und nicht, was ich als sehr viel konsequenter erachten würde, ihrer „Ethno-Verbundenheit“ dadurch Ausdruck verleihen, dass sie in den Herkunftsländern ihrer Vorfahren engagierte Aufbauarbeit leisten?

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