Ein Gastbeitrag von Kai Knut Werner
In Manchester fand am gestrigen Sonntagabend ein Benefizkonzert für die islamistischen Terroropfer in Manchester und – aus aktuellem Anlass – auch für die Opfer in London statt. Ich muss zugeben: Ariana Grande war mir vor dem Massaker von Manchester nicht bekannt.
Was ich anlässlich der erschütternden Nachrichten aus Manchester im Internet über sie fand, klang eher nach einem Popsternchen mit einer hohen Präsenz in den sozialen Netzwerken. Zufälligerweise erfuhr ich dann gestern, dass der RBB (Radio Berlin Brandenburg) das Konzert live überträgt. Also ein Regionalsender, der nicht einmal deutschlandweit zu empfangen ist. Komisch: Weltweit wurde das Konzert in über 50 Länder live übertragen aber die „großen“ deutschen, öffentlich-rechtlichen Sender zeigen lieber Tatort-Wiederholungen oder Liebesschnulzen!
Bei früheren islamistischen Terrorattakten griff man noch tief in die „Wir sind betroffen und fassen uns an die Hände und verurteilen“-Kiste.
Wir alle können uns noch an die Bilder aus Paris erinnern, Händchen haltend standen die Politiker zusammen und verurteilten den Terror. Auch wenn später herauskam, dass die Bilder in einer Seitenstraße gemacht wurden, weil man für die Sicherheit der „Staatslenker“ kein Risiko eingehen wollte. Sie wurden von unzähligen öffentlich-rechtlichen Kamerateams begleitet und in Szene gesetzt. Solche Aktionen werden mit dem extremen Anwachsen des Islam-Terrors in Europa immer seltener:
Wird der Terror für uns langsam zum Normalzustand, wie sich das schon unser Innenminister angesichts des LKW-Massakers vom Berliner Breitscheidplatz gewünscht hatte?
Was mich an der Sache zusätzlich besonders ärgert: In Manchester hat der islamistische Terror viele Kinder getötet, die einfach ein Konzert besuchten. Die Sängerin hat innerhalb kürzester Zeit ein großartiges Benefizkonzert auf die Beine gestellt. Und keines unserer öffentlich-rechtlichen Kamerateams war vor Ort, um die Bilder zu zeigen.
Ja, auf dem Benefizkonzert sind junge Menschen gewesen. Die Menschen, die die jetzige politische Situation nicht zu verantworten haben, die jungen Menschen, die mit Sicherheit nicht gerufen haben „der Islam gehört zu….“! Dieses wunderbare Konzert war auch frei von irgendwelchen Beschwörungsformeln wie „Dies hat nichts mit dem Islam zu tun“ oder ähnlichen Glaubensbekenntnissen, die wir sonst bei solchen Anlässen immer wieder bis zum Überdruss zu hören bekommen.
Welcher Eindruck bleibt nach solch einem Konzert und den Reaktionen unserer Qualitätsmedien darauf?
Die junge Generation wird übergangen und sie wird die Fehler austragen müssen, die die Politik in der Vergangenheit, unkritisch unterstützt von den hier kritisierten Medien, gemacht hat.