Samstag, 21. Dezember 2024

Alexander Wendt: Aiman Mazyeks Äußerungen zu Frauke Petry sind ein „Akt intellektueller Verkommenheit“

(David Berger) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland macht mal wieder Schlagzeilen: Nein, nicht wie viele jetzt vielleicht annehmen, durch kraftvolle, den Islamismus verurteilende Statements zu dem muslimisch motivierten Terror, dem Europa inzwischen rund um die Uhr ausgesetzt ist.

Sondern zu Interna der AfD: Nachdem AfD-Chefin Frauke Petry ihren Verzicht auf eine Spitzenkandidatur zur anstehenden Bundestagswahl erklärt hat, weiß der umstrittene Vorsitzende dieser Vereinigung, Aiman Mazyek schon ganz genau, wie es in dieser Partei nun weitergeht: Petrys Verzicht mache nun den Weg frei für noch radikalere und islamfeindlichere Kräfte in der AfD. Die AfD sei nun auf dem Weg, die NPD komplett aufzusaugen.

Treffende Worte für diese Äußerungen Mazyeks hat der Focus-Redakteur Alexander Wendt nun auf Facebook gefunden:

Es sei ein „bemerkenswerter Akt intellektueller Verkommenheit – wobei intellektuell eigentlich nicht richtig passt – wenn Medienhelfer Aiman Mazyek nach Petrys Verzicht auf eine Spitzenkandidatur feststellt, jetzt zeige die AfD endgültig ihr wahres Gesicht; die Partei sei jetzt dabei, „die NPD vollständig aufzusaugen“. Und immerhin habe Petry den Dialog mit Muslimen wenigsten ein bisschen pflegen wollen.“

Das Problem bei solchen Thesen: „Dummerweise nennt er nicht ein NPD-Mitglied. dass zur AfD übergetreten wäre.

Außerdem war es Mazyek höchstselbst, der seinerzeit das Treffen mit Petry platzen ließ und eine Scharade aufführte, indem er ihr eine Erklärung vorhielt, die sie erst zu unterzeichnen habe, bevor er sich überhaupt zu einem Gespräch herablassen würde.“

Aber auch andere Geistesgrößen unsere Nation wissen zu dem Petry-Rücktritt Großes zu sagen. Wendt weiter: „Selbstredend stürzt auch Simone Peter ans Mikrofon, um zu verkünden, die AfD werde jetzt aber wirklich richtig und total rechtsradikal, also genau diese Grünenpolitikerin, die bisher keine Gelegenheit versäumt hatte, Petry als Adolfine abzukonterfeien, die am liebsten persönlich mit dem Sturmgewehr an der Grenze Flüchtlingskinder erledigen würde.“

Diese Thesen seien so dumm, dass nicht einmal ihre Urheber daran glaubten, aber durch Streuen in der Öffentlichkeit zeigen, was sie von den berichtenden Medien und deren Gläubigen halten:

„Die jetzt-wo-Petry-weg-ist,-wird-es richtg-schlimm,-Volte ist so dämlich, dass ihre Urheber es selbst keine Sekunde glauben. Aber sie spekulieren darauf, ausreichend Dumme zu finden. In den Redaktionen dieses Landes wird das auch hier und da klappen. Dort saugt eine Reihe von Medienarbeitern nämlich willig auch die letzte Blödheit vollständig auf“,

so Wendt abschließend treffend.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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