Donnerstag, 21. November 2024

Kritik aus Israel: Deutsche Bischöfe vor radikal-muslimischen Gastgebern eingeknickt

Ein Gastbeitrag von Felizitas Küble

Wie die Webzeitschrift “Israel-Netz” berichtet, wurden Kardinal Reinhard Marx und EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm bei ihrer Pilgerreise ins Heilige Land keineswegs von israelischen Sicherheitskräften darum gebeten, ihr Amtskreuz während des Besuches an der Westmauer bzw. der sog. “Klagemauer” abzunehmen.

Mitte Oktober 2016 hatten Kardinal Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sowie Bischof Bedford-Strohm als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Tempelberg sowie die Klagemauer in Jerusalem besucht.

Laut Internetseite “evangelisch.de” erklärte Heinrich Bedford-Strohm, die ökumenische Delegation sei nicht allein von muslimischer, sondern auch von jüdischer Seite aufgefordert haben, ihre Kreuze abzunehmen, um “angesichts der angespannten Lage in der Jerusalem” eine Provokation zu vermeiden.

Der israelische Militärsprecher Arye Sharuz Shalicar weist diese Behauptung hinsichtlich der israelischen Seite indes entschieden zurück. Er forderte die Bischöfe auf, es öffentlich zu machen, welcher Sicherheitsdienst dies angeblich von ihnen gefordert haben solle. Shalicar schreibt auf Facebook, er habe den Vorwurf überprüft und man sei “empört über diese Behauptung“.

Major Shalicar hält den Kirchenvertretern zudem grundsätzlich vor, dass sie ihre Amtskreuze abgenommen haben. Es sei „fraglich genug”, so schreibt er in einem Offenen Brief an die beiden Würdenträger, “warum Sie vor den radikal-arabisch-muslimischen Gastgebern auf dem Felsendom eingeknickt sind“.

Noch mehr empöre ihn jedoch die Behauptung, ähnliche Aufforderungen seien von jüdischen Gastgebern geäußert worden. Unterdessen bestreitet EKD-Pressesprecher Carsten Splitt laut “Israel-Netz”, Kardinal Marx oder Bedform-Strohm hätten jene Behauptung hinsichtlich der israelischen “Sicherheitskräfte” überhaupt geäußert. Offenbar besteht er aber darauf, dass eine entsprechende Aufforderung seitens “jüdischer Gastgeber” erfolgt sei.

Auf der Webseite “evangelisch.de”  –  immerhin das amtliche Internetportal der EKD –liest sich das hinsichtlich Bedford-Strohms Aussage folgendermaßen:

“Er kritisierte auch die mediale Berichterstattung, in der nicht erwähnt wurde, dass er das Kreuz auch an der Klagemauer nicht getragen hatte. Man inszeniert einen Kulturkampf mit dieser Sache, um zu zeigen, der Islam sei intolerant. Warum wird nicht gleichzeitig darauf hingewiesen, dass wir bei beiden Religionen, die wir besucht haben, von den Betreuenden gebeten wurden, das Kreuz nicht zu tragen, um nicht zu provozieren?”

HINWEIS: Siehe zum Verhalten der beiden Kirchenvertreter die Stellungnahme des deutschjüdischen Historikers Michael Wolffsohn

-> Quelle der Erstveröffentlichung: Christliches Forum 

Foto (c) Screenshot youtube

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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