Ein Gastbeitrag von Kai Knut Werner
Viele werden sich noch an den Tag erinnern, als Kardinal Josef Ratzinger zum Papst gewählt wurde und die Bildzeitung am nächsten Tag titelte: „Wir sind Papst“. Ich kannte Ratzinger schon vorher durch einige der seltenen Interviews die er gab.
Mich hat die Feinheit und Eloquenz dieses Menschen sehr beeindruckt! Als Nichtmitglied einer christlichen Kirche, aber getauft – und vielleicht auch immer noch in einer gewissen Weise gläubig, hat mich dieser Mann fasziniert! Vielleicht auch durch das Konservative, das immer in seinen Aussagen zu hören war.
Eine Anpassung der katholischen Kirche an die moderne Zeit hat er grundsätzlich nicht abgelehnt, aber immer mit dem Nachsatz – „hätte die katholische Kirche jede Veränderung oder Anpassung an den Zeitgeist mitgemacht, würde sie heute vielleicht nicht mehr existieren“.
Ich denke, heute ist dieser Satz erneut sehr wichtig, zumal der jetzige Papst eher jedem Zeitgeist nachläuft und damit sicherlich den Werten des Christentums eher schadet. Im Moment müssen wir leider beobachten, wie der Islam mit Brachialgewalt in die vom Christentum geprägte europäische Kultur eindringt und anarchische Vorstellungen und Bräuche einfordert, die die christlichen Kirchen längst überwunden haben oder nie ihr eigen nannten.
Grundsätzlich hat mich – obgleich homosexueller Mann – die Diskussion, ob Josef Ratzinger homosexuell ist, nie interessiert. Vielleicht auch, weil Ratzinger als Papst keinerlei Gewalt gegen „Andersgläubige“ ausgeübt oder gefordert hat, auch nicht gegenüber Homosexuellen.
Als „Stellvertreter Gottes“ oder Oberhaupt der katholischen Kirche war er zudem derjenige, der die katholische Kirche fassbar vertreten hat!
All dieses passiert beim Islam nicht – dort herrscht ein diffuses Bild der Zuständigkeiten und keiner ist irgendwie verantwortlich für irgendetwas. Vielmehr betreibt man Rosinenpickerei und der Oberbegriff ist immer „der Islam ist eine friedliche Religion“. Die Realität sieht leider anders aus und dies sehen wir tagtäglich. Die Ausrede ist dann ähnlicherweise auch immer bei der Hand: „Dieser berühmte Imam spricht ja nicht für alle Muslime!“
Bedauerlicherweise sind viele, die in freiheitlich-demokratischen Gesellschaften leben, gleichfalls dieser Rosinenpickerei verfallen. Zur gleichen Zeit spart man nicht mit Kritik an der katholischen Kirche und die Argumentation ist immer die Gleiche – „aber die haben doch…..“. Ja, aber dies war in der Vergangenheit und der Islam und seine Auswüchse sind die Gegenwart!
Was hilft den durch die Scharia zum Tod verurteilten schwulen Männern die Aussage, dass die katholische Kirche im Mittelalter „Hexen“ und Gaubensabweichler verbrannte. Was hilft das Wissen darüber, dass man sich daher bei europäischen Homosexuellen lieber in Papst- als in Islamkritik übt, während man vom Hochhausdach gestürzt wird und die Menge frenetisch „Allahu Akbar“ schreit?
Persönlich verstehe ich die Entscheidung von David Berger. Kürzlich stand im „Focus“ ein Artikel zu dem Thema „Burka und Folgen“:
„Die Antwort kann nur lauten, dass es um die Verteidigung der westlichen Werte geht. Es geht um die Kultur, die in der Antike wurzelt und die auf der christlich-jüdischen Tradition aufbaut.“
Außer dass die westlichen Werte durch einen langen Prozess der Aufklärung hindurchgingen, die aber ebenfalls wieder in christlich-jüdischen Denk-Zusammenhängen geboren und erwachsen wurden, ist dieser Aussage des „Focus“ nicht mehr viel hinzuzufügen.
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