Sie werden vergewaltigt, misshandelt und geschlagen. Und ihre einzige Sorge ist, dass die Gruppe, aus der die Täter kommen, dafür kritisiert werden könnte. Sie meinen es gut, wollen Helden der politischen Korrektheit sein. Ihr Masochismus diskriminiert aber nicht nur die Opfergruppe, sondern befeuert ungerechte Unterstellungen und Hass auf die Tätergruppe weit mehr als die „Hetze“, vor der die Refugees-welcome-Anhänger große Angst haben und schüren. Text: David Berger
Die aktuelle Ausgabe des „Spiegel“ hat den Fall nun erneut aufgewärmt, den manches Pressorgan am liebsten gar nicht erst aus der freiwilligen Versenkung durch das Opfer auf den Tisch gebracht hätte. Den nahezu unglaublichen Fall von Selin Gören, der Bundessprecherin der Linksjugend „Solid“, des Jugendverbands der Linkspartei, die von drei Männern mit vermutlich arabischem Migrationshintergrund vergewaltigt wurde.
Die Frau, die sich selbst als überzeugte Sozialistin, Feministin und Refugees-Welcome-Ruferin sieht, beflügelte damals vor allem eine Sorge, die sie in einem offenen Brief an einen fiktiven Flüchtling auf Facebook zum Ausdruck brachte, der zwar gelöscht ist, aber in Akif Pirinçcis neuem Buch „Entvolkung“ noch nachgelesen werden kann.
„Aber was mir wirklich leidtut, ist der Umstand, dass die sexistischen und grenzüberschreitenden Handlungen, die mir angetan wurden, nur dazu beitrugen, dass du zunehmendem und immer aggressiverem Rassismus ausgesetzt bist. Ich werde schreien … ich werde nichttatenlos zusehen und es geschehen lassen, dass Rassisten und besorgte Bürger dich als das Problem benennen. Du bist nicht das Problem. Du bist meistens ein wunderbarer Mensch, der es genauso wie jeder andere verdient hat, sicher und frei zu sein.“
Dadurch wurde sie zu einem krassen Beispiel für einen politisch korrekten Hardcore-Masochismus, der in unserer allgemeinen Lage eines Refugee-welcome-Hysterismus Legion geworden ist. Weitere Beispiele dafür sind etwa 3 junge Schülerinnen aus Kassel, die mehrmals von Männern mit Migrationshintergrund auf ihrem Schulweg im Intimbereich begrabscht wurden. Wie die „Hessische Niedersächsische Allgemeine Zeitung“ (HNA) dazu schrieb, schwiegen sie dazu über einen längeren Zeitraum aus politische Korrektheit. „Wir möchten keine Menschen pauschal beschuldigen und auf keinen Fall böses Blut schüren“.
Ähnliche Phänomene zeigen sich nicht nur bei jungen Frauen, sondern auch bei linksgrün inspirierten Schwulen: Bei den stark zunehmenden Übergriffen auf schwule Männer in deutschen Großstädten schweigen die Hilfsstellen über die Täter beharrlich, ja oft verschleiern sie das Vorgefallene, indem sie „Rechtsradikalen und der AfD“ die Schuld für die Übergriffe geben.
Obwohl sie genau wissen, dass der einzig bekannt gewordene homophobe und gewalttätige Übergriff von Rechtsradikalen auf einen homosexuellen Mann in Deutschland in den letzten 12 Monaten von einem Jungpolitiker der Linkspartei erfunden war. Er hatte sich die Verletzungen selbst zugefügt und war dann zur Polizei gegangen. Weil es so gut ins Konzept passte, berichteten dann vom NDR bis zu Homo-Blogs alle entsetzt über den Vorfall. Eine ähnlich sinistere Situation ereignet sich bei einem Nachwuchspolitiker der Grünen im Zusammenhang mit dem letzten CSD in der bayrischen Hauptstadt.
Was die politisch korrekten Refugees-welcome-Vertreter aber alle übersehen: Auch ihre Form mit dem Vorgefallenen umzugehen, spricht nicht nur von einer gehörigen Portion Selbstverachtung, sondern diskriminiert die Täter auf ganz eigene Weise.
Politische Korrektheit, die so extrem wird, dass sie am Ende auch politisch unkorrekt ist. Daran hat vor geraumer Zeit schon der bekannte Kriminologe Christian Pfeifer erinnert, der bis zum Frühjahr 2015 Chef des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen in Hannover, von 2000 bis 2003 niedersächsischer SPD-Justizminister war.
In einem Interview mit der „Welt“ äußerte er sich zu den Vorfällen in der letzten Silvesternacht, die weit über den Kölner Raum hinausgingen: Was ihn an der bisherigen Öffentlichkeitsarbeit aus Köln gestört habe, sei die pauschale Behauptung gewesen: „Um Flüchtlinge handelt es sich nicht. Sondern um die örtlich bekannte Szene von Taschendieben.“
Und auf die Frage, ob hier der Wunsch nur ja nicht die politische Korrektheit zu verletzen, eine Rolle spiele, antwortete er:
„Das wirkt so, als ob man bewusst Angst vor der These hat, dass unter diesen vermutlich beteiligten 1000 Männern nicht wenige sein könnten, die zu der letzten großen Flüchtlingswelle gehören. Auch wenn es noch keine offiziellen Zahlen gibt, so ist doch das Auffällige bei der jüngsten Flüchtlingswelle, dass es sich vor allem um junge Männer handelt, die nicht zur Gruppe der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge oder der Familienväter gehören.“
Und als die Sendung „Aktenzeichen XY“ aus überriebener politischen Korrektheit einen Bericht abgesetzt hatte, mit dessen Hilfe nach einem Vergewaltiger, der eine dunkle Hautfarbe hatte, gesucht werden sollte, schrieb der Verfasser dieser Zeilen in einem Beitrag für die HuffPost:
„Hört endlich auf mit der positiven Diskriminierung!“
In softerer Form findet sich solche positive Diskriminierung auch in Artikeln, die uns zum Beispiel „10 Gründe, warum Flüchtlinge die besseren Nachbarn sind“, nahe bringen wollen. Für sie alle gilt: „Die positive Diskriminierung des Einen ist die negative Diskriminierung des Anderen!“ (Mark Bell) Gegen Diskriminierung mit Diskriminierung kämpfen zu wollen, ist aber so wie wenn man ein Feuer löschen will, indem man erneut Benzin hinein gießt. Man initiiert einen Teufelskreis der Diskriminierungen.
Deshalb: Wenn Ihr den Flüchtlingen wirklich helfen wollt, dann behandelt sie wie andere Menschen auch! Und berichtet über sie, wie ihr über andere auch berichtet: nicht in der Form von Heiligenlegenden, sondern von sachlichen Berichten, die darüber sprechen, was wirklich passiert ist, Ross und Reiter nennen! Fangt endlich an, wenigstens um eine Ecke herum zu denken:
Eure gut gemeinten Sonderrechte und Privilegien, eure gefakten oder politisch korrekt verbogenen Zeitungsartikel und TV-Reportagen beleidigen nicht nur diese Menschen, sondern sorgen auch dafür, dass die Glaubwürdigkeit unserer Medien weiter leidet und Vorurteile durch Neid erst so richtig geschürt werden.
(c) Foto: By Elke Wetzig (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons