Montag, 1. Dezember 2025

Wien: Maria als Transfrau und das Kruzifix als Fetischobjekt

(David Berger) Die mit Steuergeldern finanzierte Ausstellung „Du sollst dir ein Bild machen“ im Wiener Künstlerhaus sorgt derzeit für verständliche Empörung unter vielen Christen. Zahlreiche Gläubige empfinden die präsentierten blasphemischen Werke als respektlos und als bewusste Provokation gegenüber ihrem Glauben.

Zu den ausgestellten Stücken gehören unter anderem eine Darstellung der Jungfrau und Gottesmutter Maria als Transfrau, ein Kruzifix, das mit Latexnoppen gestaltet wurde, eine Figur auf dem Betstuhl, die Priestergewänder trägt, aber einen satanisch wirkenden Tierkopf hat, sowie eine Figur eines Frosches, der ans Kreuz geschlagen ist. Zu den Bildern geht es hier.

Damit überschreitet die Schau eindeutig nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks, sondern man muss sich – angesichts der rasant zunehmenden Christenverfolgung gerade auch in Europa – fragen, inwiefern sie durch ihre Blasphemie als Hetze dafür mitverantwortlich ist.

Dass das Austellungsheft behauptet, die Ausstellung stehe „nicht für vordergründige Provokation“, sondern für eine „liebevolle“ und „humorvolle“ Annäherung an die christliche Ikonografie, kann man nur als Verspottung der Gläubigen lesen.

So etwas im Islam?

Jan Ledóchowski von der Meldestelle Christenschutz kritisiert die Ausstellung scharf: Sie sei eine „gezielte, geschmacklose Herabwürdigung des Heiligen“. Seiner Ansicht nach wären ähnliche Darstellungen zu anderen Religionen kaum denkbar. „Solche Werke würden im Zusammenhang mit dem Islam oder dem Judentum vermutlich keinen Platz finden“, betont er.

Zusätzlichen Unmut löst die Tatsache aus, dass die Stadt Wien die Ausstellung mit öffentlichen Geldern unterstützt. Vielleicht ist dies der eigentliche Höhepunkt des Skandals: dass Steuermittel zur Finanzierung einer Schau verwendet werden, die an der Verfolgung von Christen mitverantwortlich ist.

Wie wird der designierte Erzbischof von Wien reagieren?

Man wird sich mit Ledóchowski fragen müssen, warum ausgerechnet das Christentum offenbar zum „Freiwild für Obszönitäten“ gemacht werde. Wie der Skandal von Paderborn zeigt, liegt dies sicher auch daran, dass selbst hohe Geistliche den Glauben an das Christentum und damit den Respekt vor dem Heiligen verloren haben – und so ohne mit der Wimper sogar Kirchen für blasphemische Aufführungen zur Verfügung stellen. Die Behauptung des Kurators der Ausstellung, Günther Oberhollenzer, auch Geistliche hätten ihm attestiert, die Werke nicht als herabsetzend wahrzunehmen, ist so abwegig nicht, wie sie Ahnungslosen vielleicht erscheinen mag.

Deutlich sensibler als die geistlichen Herren zeigte sich da die ÖVP-Kultursprecherin Judith Edelmann: „Natürlich gilt die künstlerische Freiheit, auch wenn Religionen thematisiert werden. Dennoch sind einige der betreffenden Ausstellungen schlicht geschmacklos und sollten nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Reine Provokation schafft keinen echten Diskurs.“

Der Skandal könnte zur ersten Bewährungsprobe für den designierten neue Erzbischof von Wien, Josef Grünwidl, der Kardinal Christoph Schönborn nachfolgen soll und den Papst Leo XIV. vor kurzem ernannt hat werden. Hier könnte er sehr deutlich zeigen, wo er steht: auf der Seite Jesu oder seines Widersachers!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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