Sonntag, 12. Oktober 2025

Papst Leo: Kapitalismuskritik und offene Grenzen als neues Dogma

(David Berger) Unter dem Titel „Dilexi te“ hat Papst Leo XIV. nun sein erstes Lehrschreiben als „Apostolische Exhortation“ veröffentlicht. Und es droht im bergoglianischen Sozialarbeiterstil weiterzugehen. Herz-Jesu-Kommunismus mit Seitenhieben auf allzu fromme, wohlhabende Katholiken.

Er frage sich oft, „warum viele Menschen trotz der klaren Lehren der Heiligen Schrift über die Armen weiterhin meinen, sie könnten die Armen getrost ignorieren.“ – so Leo, der offensichtlich mehr von der von Johannes-Paul II. verurteilten kommunistischen Befreiungstheologie eingeatmet hat, als es gesund wäre.

„Diese Wirtschaft tötet“

(c) Screenshot Fb

Schon alleine die Tatsache, dass ein Großteil dieses Schreibens aus der Feder seines unseligen Vorgängers stammt, lässt befürchten, dass es unter Leo keinen wirklichen Neubeginn nach dem auf allen Ebenen katastrophalen Pontifikat von Papst Franziskus geben wird. Durch ein paar mehr wahllos als exegetisch verantwortlich herangezogene Bibelstellen wird nun die naiv-kommunsitische Botschaft erneut vorgetragen: „Diese Wirtschaft tötet.“ Um diesem Dogma der bergoglianischen Kirche noch gleich sein Anathema anzuschließen: „Die Strukturen der Ungerechtigkeit müssen mit der Kraft des Guten erkannt und zerstört werden.“

Leo schwebt offensichtlich eine Strategie vor, in der der Kapitalismus mit einem Materialismus marxistischer Prägung exorziert werden soll. Seit Jahrhunderten lehrt die Kirche, dass das „erste Werk der Liebe die Rettung der Seelen ist. Die Armen, die Christus seligpreist, sind nicht zuerst die materiell Bedürftigen, sondern die „Armen im Geiste“ – jene, die demütig sind vor Gott. Doch Dilexi te verschiebt den Blick: Statt vom Kreuz, von der Sünde und von der Erlösung zu sprechen, kreist das Schreiben um ökonomische Systeme, um soziale Strukturen und „Wirtschaft, die tötet“. So Andre Wichmann in seinem Kommentar zum neuen Lehrschreiben.

Die Predigt zu einem neuen Kreuzzug gegen den Kapitalismus und damit gegen die Chance auf Wohlstand für alle wird erwartungsgemäß ergänzt durch das globalistische Dogma von den offenen Grenzen: „Eine Welt und eine Kirche ohne Barrieren“ schwebt Leo als Ideal vor: „Wie eine Mutter begleitet die Kirche alle, die unterwegs sind. Wo die Welt Bedrohungen sieht, sieht sie Kinder; wo Mauern errichtet werden, baut sie Brücken. Sie weiß, dass ihre Verkündigung nur dann glaubwürdig ist, wenn sie sich in Gesten der Nähe und der Aufnahme ausdrückt; und dass in jedem zurückgewiesenen Migranten Christus selbst an die Türen der Gemeinschaft klopft.“

Aversionen gegen Trump und Vance

Richtig erkennt der Kommentar der Tagesschau: „Robert Francis Prevost, alias Papst Leo, stammt aus den Vereinigten Staaten. Da liegt es auf der Hand, seinen ersten großen Text durch die Brille der America-First-Ideologen rund um US-Präsident Donald Trump zu lesen. Wenig überraschend: Es gibt keine Schnittmengen. Leo spricht sich gegen nationale Abschottung und für ein solidarisches Miteinander aus. Wer die von der US-Regierung durchgeführten Kürzungen bei Sozialprogrammen oder in der Entwicklungspolitik bekämpft, findet in diesem Text dafür jede Menge Argumente.“

Doch damit nicht genug: In einem Brief an Catholic Charities USA bezeichnet er die Migranten in Amerika ohne weitere Differenzierung als „Zeugen der Hoffnung“ und ermutigt Katholiken, alles zu tun, um sie willkommen zu heißen.

Dass bei den Aversionen gegen Trump und Vance die katholische Tradition, selbst die seines Ordensvater Augustinus mal eben galant unter den Teppich gekehrt wird, verwundert dann auch nicht mehr. (Foto l.)

Mitleid mit den Armen heißt freilich für Franziskus nur Mitleid der doppelten Standards: Kein Wort davon, dass die illegale Massenmigration ganze Länder verarmen lässt, zusammen mit der Klimahysterie, der er offensichtlich auch anhängt, deren Wirtschaften ruiniert und so die Jugend- und Altersarmut enorm ansteigen lässt. Kein Wort davon, dass die Massenmigration gezielt zur Islamisierung ehemals christlicher Länder missbraucht wird. Kein Wort des Mitleids für die Opfer der importierten Kriminalität, für die vergewaltigten Kinder und Frauen, die ermordeten jungen Männer.

Wie viele Flüchtlinge hat der Vatikan aufgenommen?

Und weil Glaubwürdigkeit das wichtigste Kapital einer Kirche ist, bleibt nur noch zu erwähnen, dass der Vatikan im vergangenen Dezember die Strafen für den Versuch der illegalen Einwanderung deutlich erhöht hat: Jedem, der den Vatikan illegal betritt, droht eine Grundstrafe von 1–4 Jahren Gefängnis und € 10.000 – € 25.000 Geldstrafe. Die Strafen sollen deutlich höher ausfallen, wenn der Täter Waffen, Fahrzeuge oder Verkleidungen verwendet oder sich in einer Gruppe aufhält. Und wer jetzt noch nicht genug weiß: Noch vor der apostolischen Exhortation hat sich Leo zuallererst den Finanzen des Vatikan gewidmet und neue Anordnungen erlassen, die kapitalistischer nicht sein könnten.

Dass Leo selbst das Wasser, dass er predigt, trinken wird, ist eher unwahrscheinlich. Aber das wäre für einen Sozialisten auch ungewöhnlich…

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Papst Leo und die Massenmigration: Große Enttäuschung bei den US-Katholiken

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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