Montag, 11. August 2025

Merz in Händen der wohlstandsverwahrlosten antisemitischen Bagage

Ein Kanzler, mit einem Wissen um die Shoa hätte die Waffenlieferungen an Israel ausweiten können, es sogar müssen. Erinnern ihn die Bilder der ausgemergelten deutsch-jüdischen Geiseln unter der Erde Gazas an irgendetwas? – fragt Frank Wahlig in seinem Kontrafunk-Kommentar des Tages.

Der Zentralrat der Juden klingt ganz anders als sonst. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist sonst ein treues Anhängsel herrschender Politik. Möge Juden die Kippa vom Kopf geschlagen werden, ganze Stadtteile judenfrei sein, jüdische Studenten von muslimischen Rassisten das Gesicht zerschlagen bekommen: Der Feind der Juden stand verlässlich auf rechter Seite. Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, klang oft wie ein Stichwortgeber der jeweils herrschenden politischen Moral. Wenn der Vorsitzende des Zentralrates Kanzler Merz jetzt scharf kritisiert, dann begreifen die Juden in Deutschland: Jetzt wird es wieder ernst.

Die Existenz Israels werde gefährdet, so Josef Schuster. Und damit die Sicherheit der Juden. Die Gefahr für die Juden kommt aus dem Kanzleramt. Kanzler Merz hat sich gegen Israel entschieden. Ohne Not, ohne Parlament, wahrscheinlich auch ohne nachzudenken. Ein Embargo an den jüdischen Staat mitten im Kampf gegen die Hamas. Als Oppositionsführer verlangte Merz Waffenlieferungen an Israel. „Wer Israels Sicherheit zur Staatsräson erklärt, muss auch liefern“, sagte er. Hat er gesagt, der Merz, der jetzt nicht liefert. Der Mann ist ein Rätsel.

Wie war das mit der Drecksarbeit?

Noch vor wenigen Tagen sagte Merz, die israelische Armee würde im Kampf gegen die Hamas die „Drecksarbeit für den Westen erledigen“. Das war einer dieser wohlfeilen Kalendersprüche. Dann wurden international die gefakten und inszenierten Hungerbilder veröffentlicht. Kinder in Gaza mit leeren Schüsseln, wartend, dass der Jude ihnen Nahrung zuteilt. Israel der Kindermörder. Die linke und woke Medien- und Kunstöffentlichkeit schickt offene Briefe, möchte, dass sich alle Augen auf Gaza richten. So etwas macht Eindruck auf den Kanzler von Gnaden der SPD und der NGO-Öffentlichkeit.

Es ist die Terrororganisation Hamas, die den Hunger gegen die eigene Bevölkerung als Waffe einsetzt. Medial gesehen sogar erfolgreich. Es ist die Hamas, die Geiseln öffentlich verhungern lässt und mit ihrer Rohheit prahlt, wie ein Himmler es nicht einmal gewagt hätte. Das alles ist bekannt. Ein Kanzler mit Rückgrat hätte der wohlstandsverwahrlosten antisemitischen Bagage widerstanden. Ein Merz kann das nicht.

Linke Kulturschickeria mit ihren Hamas-Liebesbriefen

Die linke Kulturschickeria mit ihren Hamas-Liebesbriefen, die Araber, mit und ohne deutschen Pass, mit ihren Aufmärschen pro Hamas, die Sozialdemokraten mit ihrer grundsätzlichen und tiefen Skepsis gegenüber Israel, sie sind am Ziel. Ex-Außenminister Gabriel verglich bei einem Staatsbesuch Israel mit einem Apartheidstaat. Das ist Chuzpe, dafür gab es in den eigenen Reihen Applaus. Die Linken halten den Zeitpunkt wieder für günstig, und Kanzler Merz zeigt, dass sie richtigliegen. Er kapituliert vor den Linken und vor dem Terrorismus.

Glaubt er etwa, die SPD wäre jetzt netter zu ihm, der Antifa-arabische Mob auf den Straßen Berlins und Hamburgs würde in die Union eintreten? Die turboeingebürgerten Muslime würden die Union wählen? Ja, vielleicht glaubt er das. Vielleicht ist ihm auch nur am flüchtigen Lob gelegen. Der Mann wird zum Rätsel.

Ein Kanzler, mit einem Wissen um die Shoa hätte die Waffenlieferungen an Israel ausweiten können, es sogar müssen. Erinnern ihn die Bilder der ausgemergelten deutsch-jüdischen Geiseln unter der Erde Gazas an irgendetwas? Ist für ihn der Faschismus ein Vogelschiss, den man wegwischen kann? Hat er überhaupt ein historisches Gedächtnis? In den Reihen seiner Partei regt sich zaghafter Protest. Aber geschehen ist geschehen. Wenn Merz einen Rückzieher machen sollte, und das wird er, dann können spätere Politiker diese Position wieder einnehmen.

Opportunist an der Leine der SPD

Linke und SPD werden die Ernte einfahren. Muslime sind die Garanten für die Mandate der Zukunft. Merz ist hundert Tage im Amt: Alle Erwartungen in einer Wende zerstört, ein Opportunist an der Leine der SPD, ein Zeitgeistsurfer, der gar nicht merkt, dass die Welle unter ihm schwindet. Hundert Tage und so viel ängstliches Zögern. So viele leere Worte, so viele Sprüche, so viel Vertrauen verloren. Merz: Das ist Schaden für Deutschland. Er will noch einmal mindestens hundert Tage Kanzler bleiben. Ein hoher Preis. Den zahlen kurzfristig die jüdischen Deutschen, mittelfristig die Partei des Kanzlers und langfristig Deutschland selbst.

Hier können Sie den Kommentar auch nachhören: KONTRAFUNK.

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