(David Berger) Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen findet derzeit ein „lesbisch-schwules Stadtfest“ in Berlin statt. Merkelpoller, zahlreiche Polizisten und arabisch gelesene „Security“ sollen die zahlreichen Fetischfreunde mit oder ohne Hundemasken, Kinder und Presstituierten, die dort zugange sind, laut einer Teilnehmerin vor Übergriffen durch die AfD schützen.

Es gibt Begegnungen und Anekdoten, die werfen auf die gegenwärtige Lage ein ganz besonders Licht: Gestern hat in dem Berliner Viertel, in dem ich wohne, wie jedes Jahr ein „Lesbischschwules Stadtfest“ begonnen, das bis heute Abend dauert. Die taz schreibt zu dem schwulen Schnitzelpfannenevent zwischen Drogen- und Stricherszene: „Für die queere Szene Europas ist es das, was für Bayern das Oktoberfest und für die römisch-katholische Kirche das Osterfest ist. Nur: heilig ist hier nichts und niemand. Zum Glück.“
Ausgestattet mit Rosenkranz und einer kleinen Notfallflasche „Lourdeswasser“ wagte ich dennoch auch in diesem Jahr dort kurz vorbeizuschauen:
Merkelpoller gegen die Rechten
Schon am Eingang, dort wo über einer der ältesten Diskotheken der Stadt ein großes Banner mit der Aufschrift „Metropol gegen rechts“ hängt, war die ganze Straße mit kräftigen Pollern ausgestattet (Vorschaufoto).
Auf meine unschuldig vorgetragene Frage an eine als Frau gelesene, stark übergewichtige Person, wofür diese denn da seien, bekam ich – wie aus der Pistole geschossen – die Antwort: „Na, gegen die Rechten“ – Ich: „Was haben die Rechten mit dem Stadtfest zu tun?“ Sie: „Da ist so viel Hass und Hetze, dass die es fertigbringen, hier mit dem Auto reinzurasen“ … Um dann auf meinen etwas belustigten Blick hin verärgert zu erklären: „Wer Schwule wieder ins KZ stecken will, der will sie auch töten! Die bringen so etwas fertig!“
Von einem ähnlichen Gespräch berichtete mit ein guter Freund, dessen Kollegin ihn auf der Arbeit fragte, ob er am Samstag kommende Woche ihre Schicht übernehmen könne: Sie wolle nämlich endlich mal wieder auf den CSD gehen, um ein Zeichen gegen die Homophobie und den „rechten Mobb“ zu setzen, die immer schlimmer würden.
Die AfD und die Homosexuellen
Angesichts dieses Ereignisses habe ich gestern auf X gefragt: „Erinnert Ihr euch, wann ein AfDler das letzte mal Homosexuelle beleidigt, verletzt oder zusammengeschlagen hat oder dass ein „rechtes Auto“ oder ein von einem AfD-Anhänger gesteuerter LKW in eine Menschenmenge gefahren ist?
Eine Teilnehmerin gefragt, wovor diese Poller rund um das „Schwul-Lesbische Stadtfest“ schützen sollen, zu mir: Vor den Nazis! Es werde immer schlimmer mit der AfD – erinnert Ihr euch, wann ein AfDler das letzte mal Homosexuelle zusammengeschlagen oder mit Auto in ein Fest… pic.twitter.com/DnpGYJB137
— David Berger (@DrDavidBerger) July 19, 2025
Homophobster Mann des Jahres auf Stadtfest
Obgleich selbst AfDler und vor einigen Jahren zum „homophobsten Mann des Jahres“ in Berlin gewählt, gelang es mir an den Pollern und der antifaschistisch gepolten Dame vorbei auf das wunderbare Fest zu gelangen, das ich jedes Jahr einmal, bevor es dunkel wird, besuche.
Was mir dieses Jahr auffiel: Schon am frühen Nachmittag zwischen Veganem Essen und einem Stand der „Lesben und Schwulen in der Union“ Fetischfreunde ohne Ende, Che Guevara-T-Shirts (hat Homosexuelle umbringen lassen) und dazwischen viel Polizei, linksradikale Politiker und wie inzwischen auch auf jedem CSD üblich Kinder jeden Alters, für die es sogar ein eigenes Programm gab. Und natürlich durften auch unsere protestuntischen Freunde nicht fehlen. Aber sehen Sie selbst:
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Dieser Blog setzt sich seit mehr als 8 Jahren für einen fairen Umgang mit der AfD ein. Daran wird sich auch jetzt nichts ändern. Ganz im Gegenteil. Wenn Sie diese Arbeit gut und wichtig finden, dann können Sie das u.a. hier zeigen:
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