Sonntag, 30. März 2025

BND-Chef Kahl: „Am besten wäre es, wenn der Krieg noch fünf Jahre weitergeht!“

Um das Ziel einer Zermürbung des russischen Militärs zu erreichen, bräuchten die EU-Länder noch etwa fünf weitere Jahre Krieg in der Ukraine. Dies erklärte der deutsche Geheimdienstchef in einer Erklärung, die sowohl in der Ukraine als auch im eigenen Land Wut und Bestürzung hervorrief, berichtet Remix News

Der oberste deutsche Geheimdienstchef Bruno Kahl hat heftige Reaktionen hervorgerufen, als er in einem Interview meinte, es wäre besser für Europa, wenn der Krieg in der Ukraine mindestens bis 2029 oder 2030 andauerte. Seiner Ansicht nach würde ein früherer Waffenstillstand Russland eine schnellere Erholung ermöglichen und somit eine Bedrohung für Europa darstellen. »Sollte der Krieg in der Ukraine früher als 2029 oder 2030 zum Stillstand kommen, würden Russlands gesamte Mittel – sowohl technische als auch materielle – viel früher als Bedrohung für Europa zur Verfügung stehen«, sagt Kahl wörtlich.

Die Ukraine als Kanonenfutter für EU-Strategien

Die Erklärung hat in der Ukraine große Empörung ausgelöst. Mehrere führende Oppositionspolitiker werfen dem Westen nun offen vor, die Ukraine und ihre Bevölkerung als Kanonenfutter für die eigenen Interessen zu missbrauchen. Die ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko, die die oppositionelle Partei Vaterland anführt, schreibt auf Facebook, Kahl sei eine Wahrheit »entgangen«, die sich die Ukrainer bislang nicht eingestehen wollten. »Hat irgendjemand beschlossen, für Russlands Erschöpfung im Namen Europas mit der Existenz der Ukraine und dem Leben Hunderttausender Ukrainer zu bezahlen?« fragt sie rhetorisch und fährt fort: »Ich hätte nie gedacht, dass so offen darüber gesprochen wird.« Julia Timoschenko fordert Selenskyj zudem auf, den Krieg unverzüglich zu beenden und ein Friedensabkommen abzuschließen.

Deutsche Medien berichten, Kiew interpretiere dies so, als würde der deutsche Geheimdienstchef nun offen zugeben, dass ein Ende des Krieges für Europa nicht wünschenswert sei. »Sollte der Krieg auf dem Rücken der Ukraine geführt werden?« fragt die Berliner Zeitung. Ähnliche Kritik übt der Ukrainer Oleksiy Honcharenko von der Partei Europäische Solidarität: »Nicht in fünf oder zehn Jahren. Lasst es uns jetzt beenden«, schreibt er auf Telegram und weist darauf hin, dass die Ukrainer »sich selbst retten« müssten, anstatt sich zu opfern, um »Europa zu retten«.

Durch Migranten aus Afrika gefallene Soldaten ersetzen?

Der ukrainische Politikwissenschaftler Anatolij Oktyshuk erklärt, Kahls Aussagen bestätigten den Verdacht, dass Frieden nicht im Interesse Europas liege. »Natürlich sind Friedensverhandlungen und ein Ende unseres Krieges ungünstig für Europa. Sollen die Ukrainer so lange wie möglich kämpfen, damit in Europa Frieden herrscht?« schreibt er in den sozialen Medien. Gleichzeitig wächst in der Ukraine die Sorge über die katastrophalen demografischen Folgen des Krieges – mit rekordniedrigen Geburtenraten, Massenauswanderung und sehr großen Verlusten junger Männer.

Nun wird die Möglichkeit diskutiert, mit der Einfuhr großer Mengen von Einwanderern aus der Dritten Welt zu beginnen, um die Lücken zu füllen. Selenskyj hat auf die Kritik bislang nicht reagiert – da die Parlamentswahlen jedoch schon lange auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, hat er von Julia Timoschenko und der verbleibenden, noch im Land zugelassenen Opposition nichts unmittelbar zu befürchten.

Beitrag erschien zuerst bei Freie Welt.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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