Auf das Münchner Siegestor hat die Grüne Partei ein Porträt ihres Großen Vorsitzenden projizieren lassen, das selbigen als „Bündniskanzler“ feiert. Damit hat der politische Irrsinn einen neuen Höhepunkt erreicht. Ein Gastbeitrag von Frank Steinkron.
Am Ende der Münchner Ludwigstraße erhebt sich das sogenannte Siegestor. Es ist dem berühmten Konstantinsbogen in Rom nachempfunden und soll an den Triumph bayerischer Truppen über das napoleonische Frankreich während der sogenannten Befreiungskriege von 1813 bis 1815 erinnern.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Monument schwer beschädigt, die vormals reliefgeschmückte Attikazone der Südseite wurde als glatte Steinfläche wiederhergestellt. Auf diese Fläche hat die Grüne Partei nun ein Porträt Robert Habecks projizieren lassen, um ihren Vorsitzenden als künftigen „Bündniskanzler“ zu feiern.
Was Demokratie ist, bestimmen allein die Grünen
Diese Maßnahme ist ein geistiger und moralischer Offenbarungseid sondergleichen. Seit Tagen echauffieren sich die Grünen darüber, dass X die AfD nicht nach dem Vorbild der anderen Internetplattformen mit einem Shadowban belegt, sondern Alice Weidel die Möglichkeit gibt, im Rahmen eines Interviews an die Öffentlichkeit zu treten. Habeck erkennt darin sogar einen ausländischen Angriff auf die Demokratie, die er mit dem Possessivpronomen „unser“ gleichsam zum Eigentum seiner eigenen Partei erklärt. Die DDR, die ja auch ein Monopol auf die Demokratie zu haben glaubte, sprach seinerzeit von „äußeren Einmischungen in ihre inneren Angelegenheiten“.
Und so warnt Habeck in oberlehrerhaft-autoritärer Attitüde vor dem zersetzenden Einfluss des amerikanischen Tech-Milliardärs Elon Musk – ausgerechnet auf dem Titelblatt eines Magazins, das mit Millionen des gleichfalls amerikanischen Tech-Milliardärs Bill Gates vor der Insolvenz bewahrt wird.
Monarchische Selbstgefälligkeit
Doch als sei ihm das Cover des SPIEGEL nicht genug, ließ Habeck sein Konterfei nun auch noch an einem monarchischen Herrschaftsmonument anbringen, und zwar genau an jener Stelle, an der einst der Name des königlichen Erbauers prangte. „Heil Dir im Siegerkranz“, möchte man unwillkürlich ausrufen.
Tatsächlich ist diese Inszenierung Ausdruck eines quasi-monarchischen Gebarens. Wie kein anderer Politiker nutzt Habeck den neuen „Majestätsbeleidungsparagraphen“ 188, um Kritiker einzuschüchtern und polizeilich verfolgen zu lassen. Dabei erkennt er nicht einmal die ungeheure Diskrepanz zwischen dieser peinlichen Form der Selbstüberhöhung einerseits und der sonst praktizierten, nicht minder peinlichen Selbstinszenierung als Bahnhofclochard und Küchentisch-Politiker andererseits. In Fachkreisen nennt man dieses Verhalten „kognitive Dissonanz“. Das Nachrichtenmagazin NiUS spricht gar von „Größenwahn“.
Bestenfalls Vizekanzler eines Verlierer-Bündnisses
Auch wird Habeck, anders als Alice Weidel, die durchaus das Zeug zur Volkskanzlerin hat, niemals „Bündniskanzler“ werden, sondern es allenfalls zum Vizekanzler eines Verlierer-Bündnisses bringen. In dieser Hinsicht ist die Wahl des Ortes übrigens ein gutes Omen.
Am anderen Ende der Ludwigsstraße, an der Feldherrnhalle, scheiterten vor über 100 Jahren schon einmal wirre Herrschaftsträume. Die Bavaria, die mit ihrer Quadriga auf dem Dach des Siegestores das bayerische Volk verkörpert, hat Habeck jedenfalls schon einmal den Rücken zugewandt. Andere werden ihr folgen.
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