Die Welt hielt am 7. Dezember 2024 den Atem an, als die mächtigen Glocken der Kathedrale Notre-Dame de Paris ihr eindrucksvolles Geläut über die Stadt der Lichter sendeten. Diese Wiedereröffnung war weit mehr als ein kulturelles oder architektonisches Ereignis. Sie war ein Zeichen, ein Fingerzeig Gottes, der vielleicht deutlicher kaum hätte ausfallen können. Gastbeitrag von Meinrad Müller.
Denn in der ersten Reihe saßen sie, die Staatsmänner unserer zerrissenen Zeit: Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron. Ein Bild, das Verwunderung weckte und Hoffnung zugleich. Was mag in ihren Köpfen vorgegangen sein, während sie unter den ehrwürdigen Gewölben Platz nahmen? Können diese Männer, die in ihrer Politik so unvereinbar scheinen, den Weg des Friedens finden? Ist es möglich, dass die Lehren Christi, das „Hinhalten der anderen Wange“, in diesem Moment Gestalt annahmen?
Andacht – Zeit zum Sortieren der Gedanken
Während die Orgel die Luft erfüllte – kraftvoll, aber nicht erdrückend, majestätisch und doch einladend – stiegen die Stimmen des Chors empor wie Gebete, die die Welt umfingen. Die Herzen vieler schienen für einen Augenblick vereint. Doch der Kontrast ist unausweichlich: Wie kann es sein, dass Männer, die in der Stunde der Andacht nebeneinander knien, wenige Stunden später in Verhandlungen ihre Positionen mit Härte verteidigen oder – schlimmer noch – den Krieg fortsetzen? Es ist ein Bild der menschlichen Zerbrechlichkeit, aber auch der göttlichen Möglichkeit.
Eine Hoffnung für den Frieden
Notre-Dame stand 2019 in Flammen, so wie die Welt heute in Konflikten steht. Doch die Restaurierung der Kathedrale zeigt uns, dass Zerstörung nicht das letzte Wort hat. Sie erinnert daran, dass aus Asche neues Leben entstehen kann. Könnte dieses Symbol der Wiederauferstehung nicht auch als Botschaft für die Staatenlenker gelten? Dass sie, wie die Mauern dieser ehrwürdigen Kirche den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt durchbrechen können?
Trump, Selenskyj und Macron – so unterschiedlich ihre Wege und Ziele sein mögen – wurden an diesem Tag in einer gemeinsamen Andacht vereint. Kann Gott durch diesen Moment der Begegnung wirken? Es wäre töricht, in bloßen Zufällen Zuflucht zu suchen. Vielleicht ist es vielmehr ein Weckruf an uns alle zu begreifen, dass der Friede möglich ist – wenn wir es nur wollen.
Elon Musk, wie man ihn nicht kannte
Mitten unter den Staatsmännern aus aller Welt erblickten wir Elon Musk, den visionären Unternehmer, der in Interviews die Notwendigkeit für Frieden auf eindrucksvolle Weise mit dem Wangengleichnis erläuterte: „Ich schätze die Lehren Christi, insbesondere das Prinzip, die andere Wange hinzuhalten. Es ist entscheidend für Vergebung, denn ohne Vergebung entstehen endlose Zyklen der Vergeltung. Doch es braucht Stärke, bevor man verzeihen kann. Wer nicht in der Lage ist, sich zu verteidigen, läuft Gefahr, von einem stärkeren, rücksichtslosen Gegner ‚hingerichtet‘ zu werden. Wahre Vergebung erfordert Stärke und nicht Schwäche.“
Dieses Gleichnis führt uns zurück zu der Frage: Können diejenigen, die in der Kathedrale niederknien, diese göttliche Weisheit auch in der politischen Realität anwenden? Notre-Dame, deren Flammen einst als Symbol der Zerstörung galten, ruft uns heute dazu auf, Stärke mit Gnade zu verbinden – für eine friedlichere Welt.